Innerlichkeit in pastellenen Tönen

Die Landesbühnen Sachsen zeigen Massenets Oper „Werther“ als feinsinniges Liebesdrama

Zwei Seelenverwandte und eine Liebe, die im Selbstmord gipfelt – Goethes berühmter Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“ gehört zu den unangefochtenen Klassikern der Weltliteratur. Die Landesbühnen Sachsen bringen den Stoff in Form von Jules Massenets Oper „Werther“ (Foto: Carsten Beier) auf die moderne Musiktheaterbühne und locken damit zur Premiere auch viel junges Publikum in den Saal.

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Triumph der Frauen

„Die lustigen Weiber von Windsor“ an der Staatsoperette

Turbulent geht`s zu im rosaroten Kosmetiksalon. Ein und derselbe Liebesbrief an zwei benachbarte Empfängerinnen. Schon nehmen die Verwicklungen um „Die lustigen Weiber von Windsor“ an der Staatsoperette Dresden (Fotos: Pawel Sosnowski) ihren Lauf. Regisseurin Noa Naamat bringt die Oper von Otto Nicolai nach dem Libretto von Salomon Hermann Ritter von Mosenthal (nach William Shakespeare) mit Ironie und viel Sinn fürs Komische auf die Bühne. Im Zentrum stehen zwei selbstbewusste Frauen, die nicht nur ihren Verehrer, den Briefadressaten Falstaff, sondern auch ihre Ehemänner bald dumm aus der Wäsche gucken lassen.

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Vom bitteren Ende eines schönen Traums

Verdis „La Traviata“ verführt das Publikum an der Semperoper

Das Glück ist vergänglich wie eine schöne Opernaufführung, die uns traumähnlich gefangen nimmt und mit erfüllten Herzen auf schattige, regennasse Straßen entlässt. Vielleicht wollte Giuseppe Verdi mit seiner „La Traviata“ (Fotos: Semperoper Dresden/Ludwig Olah) ja wirklich nicht viel mehr sagen als das: Genieße das Leben in vollen Zügen, bevor es zu Ende ist. Regisseurin Barbora Horáková Joly jedenfalls macht die Vergänglichkeit zum Thema ihrer Neuinszenierung an der Dresdner Semperoper.

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Parabel auf unsere Zeit

Mit „chasing waterfalls“ bringt die Semperoper die erste mit Künstlicher Intelligenz geschaffene Oper auf die Bühne

Das hat es so noch nie gegeben: Mensch und Maschine schreiben, inszenieren und spielen gemeinsam eine Oper. Mit der Uraufführung von „chasing waterfalls“ – was so viel bedeutet wie „Unfassbares fassen wollen“ – ist der Semperoper zum Spielzeitauftakt ein spektakulärer Coup gelungen. Das unter Einbeziehung von Künstlicher Intelligenz entstandene Stück (Fotos: Daniel Koch) ist bereits Stadtgespräch, noch bevor der erste Vorhang sich hebt – und zwar nicht unbedingt bei jenen, die schon sehnsuchtsvoll nach der „Traviata“-Premiere am 2. Oktober schielen, sondern bei einem Publikum, das bislang eher selten in die heiligen Hallen am Theaterplatz strömt.

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Im Bann der Emotionen

Moritzburg Festival lässt im Konzert zum Gründungstag musikalische Erinnerungen aufflammen …

Zu Beginn des Konzerts gab es 30 Sonnenrosen, am Ende brausenden Jubel. Und der galt nicht nur der warm knisternden Interpretation von Dvoraks Streichquintett Es-Dur op. 97, mit der Nathan Meltzer, Mira Wang (Violine), Matthew Lipman, Vladimir Babeshko (Viola) und Harriet Krijgh (Violoncello) das Publikum verzauberten, – er galt diesmal auch dem Festival selbst. Denn zum Konzert am Gründungstag des nunmehr 30. Moritzburg Festivals (Foto: Oliver Killig) hatten sich Wegbereiter und Freunde, Unterstützer, Förderer und darunter auch jene eingefunden, die bereits beim aller ersten Moritzburg-Konzert am 14. August 1993 im Publikum – oder auf der Bühne – saßen.

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Amerikanischer Traum im Wehlgrund

Manuel Schöbel inszeniert eine bezaubernd schöne „West Side Story“ in Rathen

There’s a place for us, Somewhere a place for us. Peace and quiet and open air – Wait for us – Somewhere“ – Die zeitlos tragische Zeile aus Leonard Bernsteins „West Side Story“ könnte durchaus einen Ort wie das beschauliche Rathen meinen. Ganz so weit her ist es mit dem Frieden auf der frisch sanierten Felsenbühne allerdings nicht. Denn mit der „West Side Story“ (Fotos: Martin Förster) erwacht zum Auftakt der noch jungen Spielzeit dort das Musical aller Musicals zum Leben – und packt die Zuschauer mit schnoddriger Großstadtatmosphäre im Battle zweier Jugendbanden.

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Jahrhundert-Hits mit Ohrwurmpotenzial

Hörtipp des Monats: „Popsongs“ von Jan Vogler

Klassisches Album oder moderne Playlist? Das ist hier die Frage! Jan Voglers neue CD „Popsongs“ entzieht sich gekonnt allen Schubladen und lässt Genregrenzen dahinschmelzen. Fakt ist eines: So hat man die Stücke – oder sollte ich lieber schreiben Songs? – von Purcell über Rossini, bis zu Bizet und den Beatles noch nicht gehört.

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Karibisches Feuer

Dresdner Musikfestspiele laden zur Kubanischen Nacht

Am Ende tanzten alle im Saal des Dresdner Schauspielhauses. Partystimmung zum Ausklang eines Konzerts voller Überraschungen. Denn was Yilian Ganizares (Gesang und Violine), Omar Sosa (Klavier) und Gustavo Ovalles (Perkussion) unter dem Titel „Kubanische Nacht“ (Foto: Oliver Killig) bei den Dresdner Musikfestspielen kredenzten, war mehr als nur ein lauschiger Abend im Takt exotischer Rhythmen.

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Cellomarathon bis in die Nacht

17 Weltklasse-Cellisten zünden bei den Musikfestspielen ein Feuerwerk der Extraklasse

Diese Nacht bricht alle Rekorde. Fünfeinhalb Stunden Cello satt servierten die Dresdner Musikfestspiele am Himmelfahrtstag (26.5.) im Kulturpalast. Mit insgesamt 17 Weltklassecellisten, die sich solo und in wechselnden Kammermusikformationen präsentierten, geriet die „Lange Nacht des Cellos“ (Fotos: Oliver Killig) dennoch zu einem kurzweiligen Konzertvergnügen im Maxiformat.

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Frühlings-Träumerei

Mit Robert Schumann durch den Plauenschen Grund

Eine blühende Obstwiese nur wenige Spazierminuten von der Dresdner Südvorstadt entfernt, weite Aussichten von Kreideklippen und Picknick in der Sonne – was uns heute ein erholsamer Ausflug vor der Haustür ist, hat schon Robert Schumann vor fast 200 Jahren inspiriert. Zusammen mit seiner Frau Clara und den Kindern Marie und Elise zog der Komponist Ende 1844 von Leipzig nach Dresden.

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