Genialer Coup contra den Euro

Mächtig gewaltig: „Die Olsenbande“ am Boulevardtheater

Zigarre im Mund, Melone auf dem Kopf und immer einen genialen Plan im Koffer: Egon Olsen bringt mit seinen cleveren Coups ganze Generationen vor dem Fernsehbildschirm zum Lachen. Mächtig gewaltig startet das Boulevardtheater nun die neue Spielzeit mit der Theaterversion „Die Olsenbande dreht durch“, für die Peter Dehler die schönsten Szenen aus 13 Filmen als zündende Bühnenadaption zusammengezwirbelt hat.

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Actionreiche Karl-May-Adaption

„Winnetou I“ auf der Felsenbühne in Rathen

Rasante Pferderitte, waghalsige Stunts, knallende Pistolen und dazu noch staubende Sandwolken: Die Neuinszenierung von „Winnetou I“ (Foto: PR/Hagen König) auf der Felsenbühne in Rathen beschert Action pur vor der wildromantischen Felskulisse in der Sächsischen Schweiz. Olaf Hörbe packte die Handlung nach der Vorlage Karl Mays hier in eine schlüssige zwei-Stunden-Bühnenadaption. Regie in dem Stück führt der Theaterintendant der Landesbühnen Sachsen, Manuel Schöbel, höchst selbst.

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Zwischen Traum und Tradition

Staatsoperette Dresden zeigt „Anatevka“ – eine Kritik

Die Bewohner von „Anatevka“ sind ein ausgelassenes Völkchen: Sie singen und tanzen, feiern das harte Leben und ihre jüdischen Traditionen. Die geben ihnen Halt im Russland des Jahres 1905, wo der Zar die jüdische Bevölkerung mehr und mehr in Unruhe versetzt. Regisseur Arne Böge charakterisiert dieses Volk in seiner Musical-Inszenierung an der Staatsoperette Dresden vor allem mit schwungvollen Balletten (Choreografie: Radek Stopka) und lebendigen Festen, mit Trinkgelagen und frommen jüdischen Bräuchen (Foto: PR/Stephan Floß).

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Das schöne Spiel um Liebe und Macht

„Le nozze die Figaro“ an der Semperoper Dresden

Ein Graf, der die Finger nicht von seinen Bediensteten lassen kann, das Recht der ersten Nacht, und das Aufbegehren des Personals gehen die gräfliche Herrschaft – auf den ersten Blick bietet Mozarts Oper „Die Hochzeit des Figaro“ (1786) nicht viel, was sich fürs Publikum heute noch nachvollziehbar inszenieren ließe. Dabei ist die Oper (Fotos: PR/Matthias Creutziger) so zeitlos wie kaum eine zweite, erzählt sie doch vom Spiel mit der Macht

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Cagliostro als Cannabis-Zauberer

Staatsoperette erweckt Strauß-Stück zum Leben

Ein fast vergessenes Stück, ein junger Regisseur, schmissige Musik von Johann Strauß – und schon hat die Staatsoperette Dresden alles zusammen, was ein ordentlicher Bühnenschlager so braucht. Die Operette „Cagliostro in Wien“ (1875) markierte in der vergangenen Woche (2.5.) nicht nur den Beginn der 5. Johann-Strauß-Tage in Leuben, sondern bescherte Dresden dabei auch noch eine Deutsche Erstaufführung.

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Gefangen im Reigen der Ordnung

Ania Michaelis inszeniert Kafkas „Process“ am TJG

Stell Dir vor, an deinem 30. Geburtstag stehen wild fremde Menschen in deinem Zimmer. Sie sagen dir, du bist verhaftet. Den Grund dafür nennen sie nicht. Genau dieses Szenario hat Franz Kafka in seinem Roman „Der Process“ (1914/15) durchgespielt. Die Hauptfigur Josef K. versucht zehn Kapitel lang über verschlungene Wege herauszufinden, warum er schuldig sein soll. Ania Michaelis hat diese krude Geschichte für die Bühne des Puppentheaters (Fotos: PR/Dorit Günter) am Theater Junge Generation (TJG) bearbeitet und für Publikum ab 16 Jahren in Szene gesetzt.

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Wenn Theater zur Disko wird …

„Die Fete endet nie …“ am Boulevardtheater Dresden

Seit das Boulevardtheater im September 2014 erstmals seinen blauen Vorhang öffnete, beweisen die Chefs Marten Ernst und Olaf Becker hier ihr untrügliches Gespür für gute, leichte Unterhaltung im Theatersaal. Das zeigt auch die jüngste Premiere in der Maternistraße, eine Art Mischwerk aus Musical und Diskorevue, in dem neben spritzigem Komödienhumor eine lange Liste von Hits der 80er Jahre im Rampenlicht steht.

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Sex-Party statt Voodoo-Zauber

Joplins „Treemonisha“ als Hochschuloper in Dresden

Von allen Inszenierungen, die bislang in Zusammenarbeit der Dresdner Hochschulen für Musik (HfM) und Bildende Künste (HfBK) sowie der Palucca Hochschule für Tanz (PHfT) auf die Bühne des Kleinen Hauses kamen, ist die diesjährige Produktion wohl die Interessanteste. Nicht nur, dass die Studenten mit Scott Joplins Oper „Treemonisha“ (1911) eine Deutsche Erstaufführung nach Dresden holten

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Der Sehende als Außenseiter

„Gesellschaft der Blinden“ an der TU-Bühne – eine Kritik

Eine Gesellschaft, die nach und nach erblindet, eine Impfung geht nach hinten los und sorgt nur dafür, dass noch mehr Menschen ihr Augenlicht verlieren. Der Staat reagiert souverän und mit kühler Rationalität, indem er die Menschen umsiedelt, in Wohngemeinschaften zusammenpfercht – sortiert nach vier (Berufs-)Klassen.

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„Hier kommt keine lebend raus!“

Andreas Kriegenburg inszeniert „Bernarda Albas Haus“ am Staatsschauspiel Dresden

Wie riesige Leichentücher hängen die weißen Laken von der Decke, zwischen denen von Kopf bis Fuß schwarz verschleierte Gestalten umhergeistern, wie verlorene Schatten zwischen Leben und Tod. Doch diese Gestalten sind noch am Leben; gestorben ist Antonio María Benavides, dessen Witwe Bernarda nach altem Brauch eine Trauerzeit über das Haus verhängt:

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