Impressionen von einem Spaziergang am Blauen Wunder
Wolkenfetzen umschwirren die Sonne an einem Himmel blau wie der Stahl, der sich in festen Bögen über den Fluss spannt. Ein kühles Lüftchen weht im Tal. Und ab und an nur wird das Grün der Wiesen durchbrochen von gelben Tupfen, die von Aufbruch künden.

Dornröschen träumt noch, von Frühling und von Neubeginn. Streckt ihre Glieder schon im Schlaf und zählt die Stunden, während das Wasser träge aus den Bergen strömt. Es ist, als hielte die Welt kurz inne, um sich zu putzen für den tollsten Tag, an dem die Sonne wieder wärmen soll.

Der Wind geht frisch und trägt das Wintergrau davon. Die Vögel singen laut, sie ölen ihre Stimmen für das, was kommen mag. Der stolze Schwan streckt seinen Hals und plustert das Gefieder, als könne er die Knospen sprießen hören. Ein Dampfer hupt, auf dass das Tal erwacht aus seinem Schlummer.

Doch döst die Welt noch vor sich hin im Wintertraum. Dornröschen schläft noch, bis der warme Kuss der Sonne sie erwecken wird, ist’s nicht mehr lang. Die Welt wiegt sich im sanften Ton des Windes, der neues Leben bringt und alten Ballast aus den Gassen treibt.

Und wenn der Sonne warmes Schimmern sich sanft auf Fluss und Wiesen legt, die Häuser hüllt in goldenen Glanz und Kühle auf das Pflaster weht, dann singt die Nachtigall ihr Lied. Der Mond steht hell am Firmament und wirft sein weißes Licht hinab, bis aller Welten Innigkeit sich neu erhebt.