Impressionen von einem Spaziergang am Elbufer Zschieren
Wie frisch gespült wirkt die Stadt nach dem Regen in der Nacht. Wolken ziehen in dicken Banden übers Ufer und den Fluss. Es sind Septemberwolken.
Dresdens Onlinemagazin für Kultur
Wie frisch gespült wirkt die Stadt nach dem Regen in der Nacht. Wolken ziehen in dicken Banden übers Ufer und den Fluss. Es sind Septemberwolken.
Das hat es so noch nie gegeben: Mensch und Maschine schreiben, inszenieren und spielen gemeinsam eine Oper. Mit der Uraufführung von „chasing waterfalls“ – was so viel bedeutet wie „Unfassbares fassen wollen“ – ist der Semperoper zum Spielzeitauftakt ein spektakulärer Coup gelungen. Das unter Einbeziehung von Künstlicher Intelligenz entstandene Stück (Fotos: Daniel Koch) ist bereits Stadtgespräch, noch bevor der erste Vorhang sich hebt – und zwar nicht unbedingt bei jenen, die schon sehnsuchtsvoll nach der „Traviata“-Premiere am 2. Oktober schielen, sondern bei einem Publikum, das bislang eher selten in die heiligen Hallen am Theaterplatz strömt.
Die Zeit der grauen Dämmerstimmung ist vorbei. Dominierten vor wenigen Jahren in der Diplomausstellung an der Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK) noch schwermütig dreinblickende schwarz-weiß Schattierungen, so können die Besucher dieses Mal in warmen, bunten Farben baden. Fast scheint es so, als wolle die Kunst in Zeiten von Klimakrise, Krieg und Corona die helle Seite des Lebens wieder sichtbar machen. Doch der Schein trügt.
Zu Beginn des Konzerts gab es 30 Sonnenrosen, am Ende brausenden Jubel. Und der galt nicht nur der warm knisternden Interpretation von Dvoraks Streichquintett Es-Dur op. 97, mit der Nathan Meltzer, Mira Wang (Violine), Matthew Lipman, Vladimir Babeshko (Viola) und Harriet Krijgh (Violoncello) das Publikum verzauberten, – er galt diesmal auch dem Festival selbst. Denn zum Konzert am Gründungstag des nunmehr 30. Moritzburg Festivals (Foto: Oliver Killig) hatten sich Wegbereiter und Freunde, Unterstützer, Förderer und darunter auch jene eingefunden, die bereits beim aller ersten Moritzburg-Konzert am 14. August 1993 im Publikum – oder auf der Bühne – saßen.
Neubauten, Altbauten, abgebrochene Mauern, schäbige Brandwände. In der Dresdner Friedrichstadt war das einmal. Denn der einst graue Stadtteil zwischen Altstadtgürtel, Pieschen und Löbtau hat sich längst zum heimlichen Szene-Viertel gemausert. Mit dem Kraftwerk Mitte ist in der unmittelbaren Nachbarschaft der Musikhochschule nicht nur ein neues Kulturzentrum entstanden, in dem seit 2016 Theater, Musik und Film zu Hause sind. Die Friedrichstadt beherbergt zudem die größte Streetart-Galerie Europas.
Die Sonne strahlt, als gäbe es kein Morgen. Der blaue Himmel ist von weißen Wolkenfeldern zart gestreift. Ein warmer Wind weht hoch über den Wäldern, weit führt der Blick ins Land hinein, vorbei an grünen Zweigen, und die Gedanken schweifen ab in ferne Zeiten.
Die Blicke gehen nach oben. Quallen, Geister, Fische wehen zwischen den Bäumen auf der Hauptstraße eifrig flatternd im Sommerwind. Der Schaubudensommer öffnet seine Tore in den nächsten drei Tagen weit – und lädt zu einem Bummel durch die fantastische Welt der Schausteller und Gaukler ein.
„There’s a place for us, Somewhere a place for us. Peace and quiet and open air – Wait for us – Somewhere“ – Die zeitlos tragische Zeile aus Leonard Bernsteins „West Side Story“ könnte durchaus einen Ort wie das beschauliche Rathen meinen. Ganz so weit her ist es mit dem Frieden auf der frisch sanierten Felsenbühne allerdings nicht. Denn mit der „West Side Story“ (Fotos: Martin Förster) erwacht zum Auftakt der noch jungen Spielzeit dort das Musical aller Musicals zum Leben – und packt die Zuschauer mit schnoddriger Großstadtatmosphäre im Battle zweier Jugendbanden.
Klassisches Album oder moderne Playlist? Das ist hier die Frage! Jan Voglers neue CD „Popsongs“ entzieht sich gekonnt allen Schubladen und lässt Genregrenzen dahinschmelzen. Fakt ist eines: So hat man die Stücke – oder sollte ich lieber schreiben Songs? – von Purcell über Rossini, bis zu Bizet und den Beatles noch nicht gehört.
Schwuppdiwupp, da ist die große Leinwand am Elbufer schon wieder aufgebaut. Bereits am Donnerstag (23.6.) werden hier die ersten Filme durch die Nacht flimmern. Doch das ist längst nicht alles, was Dresdens Sommerkultur-Saison dieses Jahr zu bieten hat. Wir haben die Höhepunkte unter freiem Himmel für euch zusammengestellt.