Initialzündung für eine kleine Revolution?

Gedanken zur Bewerbung Dresdens als Europäische Kulturhauptstadt

Die Jahreszahl 2025 schwebt wie eine Wolke über der Stadt. Ob es eine dunkle oder eine Schatten spendende ist, wird sich in den nächsten Monaten vielleicht zeigen. Feststeht, die Vorbereitungen für die Bewerbung Dresdens als „Europäische Kulturhauptstadt 2025“ nehmen langsam Fahrt auf. Acht Projektgruppen aus Vertretern von Dresdner Kulturinstitutionen, Kultur- und Kreativschaffenden arbeiten derzeit an tragbaren Projektkonzepten für die Kulturhauptstadt. Schon im Juni sollen diese vorgestellt und einige davon ins sogenannte Bidbook für die Bewerbung aufgenommen werden. Eine Ausstellung im Hygienemuseum wird die Ideen zudem bündeln und für die Bürger sichtbar machen.

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Der Zauberer von der Albrechtsburg

Alchimist und Lebenskünstler: Johann Friedrich Böttgers Todestag jährt sich 2019 zum 300. Mal

Es ist die Geschichte eines geheimnisvollen Rezepts, die verzweifelte Suche nach dem Besonderen, die im Namen von Johann Friedrich Böttger (1682–1719) stets mitklingt. Der Legende nach wurde er von August dem Starken eingesperrt, damit er Gold machen möge. Doch statt des glänzenden Metalls fand der Alchimist und Chemiker 1707 etwas anderes, nicht minder Wertvolles: das europäische Porzellan. Böttger wurde populär. Seine Lebensgeschichte liest sich wie ein Krimi mit einer Episode aus „Harry Potter“.

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Sturm und Drang im Dämmermodus

„Kabale und Liebe“ am Staatsschauspiel Dresden

Am Ende wird es richtig berührend: In dem Moment, als Ferdinand und Luise im Angesicht des Todes ganz auf ihre Liebe zurückgeworfen sind, da entstehen in Data Tavadzes Inszenierung von Friedrich Schillers „Kabale und Liebe“ am Staatsschauspiel Dresden (Fotos: Sebastian Hoppe) noch einmal wahre Gänsehaumomente. Moritz Kienemann und Luise Aschenbrenner brillieren in dieser letzten Szene, in der sie die ganze Zerbrechlichkeit und die Verzweiflung eines jungen Paares zeigen, das im Tode jener Zweisamkeit entgegensieht, die ihnen von den gängigen Konventionen der Gesellschaft verweigert ward.

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„Bauer sucht Frau“ im 1980er Look

Die Neuinszenierung von Smetanas „Die verkaufte Braut“ an der Semperoper will viel und bleibt doch unbefriedigend

Die Vorfreude war groß: Bedrich Smetanas „Die verkaufte Braut“ (Fotos: Ludwig Olah) ward an der Semperoper zuletzt 1993 inszeniert und feierte am Freitag (8.3.) in der Regie der Französin Mariame Clément seitdem erstmals wieder Premiere. Das Stück um das junge Paar Marie und Hans, das kein Paar sein darf, weil Maries Eltern die Tochter mit dem schrulligen Wenzel verkuppeln wollen, gilt in Tschechien längst als Nationalheiligtum des Musiktheaters und wurde zu Recht seit 1869 überall auf der Welt gefeiert. Denn wer die herrliche Musik einmal im Ohr hat, mit der Smetana auch den Traditionen seiner Heimat huldigte, der muss diese Oper lieben.

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Frühling im Winter

Ein Spaziergang an der Elbe – an einem Februartag

Es ist noch nicht grün, aber dafür warm. Auf den Elbwiesen liegen die ersten Picknickdecken ausgebreitet. Sanft weht der Wind über dem sich sachte schlängelnden Fluss. Er wispert vom Frühling, raunt den Knospen leise zu: „Es ist soweit“.

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Voller Energie!

Hörtipp des Monats: Pianistin Mirjana Rajić mit „Dances“

Leidenschaftlicher könnte eine Liebeserklärung kaum ausfallen: Die aus Belgrad stammende Pianistin Mirjana Rajić hat auf ihrem Album „Dances“ ein persönliches Programm ihrer Lieblingstänze für Solo-Klavier zusammengestellt. Der Auftakt ist mit den lebhaft perlenden „Balkan Dances“ von Marko Tajčević zugleich eine temperamentvolle Hommage an ihre Heimat im ehemaligen Jugoslawien. Dazu gesellen sich Werke von Franz Liszt, Robert Schuman, Manuel de Falla und Maurice Ravel, welche eine mannigfaltige tänzerische Reise durch Deutschland, Spanien, Frankreich und Italien beschreiben und doch jene Expressivität gemein haben, die mit Tajčević schon anklingt.

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Paganini in Dresden

Florian Mayer lässt den „Teufelsgeiger“ bei einer Matinee im Albertinum aufleben

Die Besucher des Albertinums staunten am Sonntag-Vormittag nicht schlecht. Schließlich passiert es nicht alle Tage, dass ein Gemälde aus der Sammlung musikalisch zum Leben erwacht. In diesem Fall war es das Portrait von Niccolò Paganini des Dresdner Malers Georg Friedrich Kersting, vor dem der Geiger Florian Mayer im Rahmen einer Matinee ein lebendiges Musikerlebnis in den heiligen Hallen bescherte.

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Musik für alle

Philharmonie bringt in Gorbitz Kinderaugen zum Leuchten

Die Zahlen waren am Ende beinahe zweitrangig. Denn wenn die Dresdner Philharmonie ihre Jahresbilanz in der 139. Grundschule in Dresden-Gorbitz (Foto: PR/Markenfotografie) vorstellt, stehen doch andere Themen im Vordergrund. Zwar kann sich Intendantin Frauke Roth zu Recht freuen, dass die Philharmonie 2018 eine Auslastung von 90 Prozent für ihre Konzerte verzeichnete und gemeinsam mit anderen Veranstaltern 362.343 Besucher in den Kulturpalast lockte. Das wahre Leben aber spielt sich woanders ab: Gorbitz, vor 30 Jahren noch ein Hort glücklicher Kindheiten, ist heute als „sozialer Brennpunkt“ in den Köpfen gebrandmarkt.

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Wintermärchen

Innenstadtspaziergänge: So schön ist Dresden im Schnee

Juhu, endlich ist er da: Der Winter hat die Häuser und Straßen in Dresden über Nacht weiß angemalt. Wir wandern durch die Innenstadt, umwirbelt vom Flockentanz, hören unsere eigenen Stiefelschritte im frischen Schnee knirschen.

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Die Lady ist zurück in Dresden!

Die Staatsoperette Dresden zeigt „My Fair Lady“ im Kraftwerk Mitte

Nein, „My Fair Lady“ ist nicht bloß ein Musical. In Dresden ist die Geschichte um das Blumenmädchen Eliza Doolittle und den Phonetik-Professor Henry Higgins durchaus ein wenig legendär. Mit Marita Böhme und Peter Herden in den Hauptrollen hat das Stück 1965 an der Staatsoperette Dresden einst Theatergeschichte geschrieben und brachte es auf 446 Vorstellungen in 13 Jahren. Erst 2000 wagte man sich an eine Neuauflage, die mit Tom Pauls und Böhmes Tochter Jessica Glatte bis 2015 erneut 163 Mal gespielt wurde. Im Kraftwerk Mitte läutet der Regisseur Sebastian Ritschel nun abermals eine neue Ära für das Stück (Fotos: Stephan Floß) ein und verleiht der Story von Alan Jay Lerner und Frederick Loewe nach George Bernhard Shaws „Pygmalion“ opulent modernen Charme.

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