Ein Spaziergang an der Elbe – an einem Februartag
Es ist noch nicht grün, aber dafür warm. Auf den Elbwiesen liegen die ersten Picknickdecken ausgebreitet. Sanft weht der Wind über dem sich sachte schlängelnden Fluss. Er wispert vom Frühling, raunt den Knospen leise zu: „Es ist soweit“.
Die Elbwiesen liegen aufgedeckt in der Sonne. Der Schnee hat sich verflüchtigt. Winterbraun im hellen Licht. Die Villen am Hang spiegeln sich im ruhigen Wasser. Sie strahlen, als hätten sie sich für die Spaziergänger heute besonders schön gemacht.
Die Luft ist klar und rein und warm. Doch etwas fehlt. Die Dampfer schlummern noch am Kai im süßen Winterschlaf. Die Kinder spielen schon vergnügt im Freien, während ein paar Fahrräder in der Stille der Landschaft hastig vorbeisausen.
So fühlt sich der Frühling im Winter an. Mild, aber noch nicht wirklich reif. Ein verträumter Blick, ein paar tiefe Atemzüge. Die Zeit steht still, obwohl wir die inneren Uhren für einen Augenblick vorgedreht haben. Sinnestäuschung.
Wir wandern weiter. Egal wie lange der Winter Pause macht, er wird den Sommer niemals einholen. Wir laufen und genießen und wundern uns. Es ist noch viel zu früh.