Dresdnerin präsentiert Fotoausstellung in Norwegen
Reaktionen. Eine Polin, die in Norwegen über den Zweiten Weltkrieg forscht; ein Schweizer, den es als Skandinavistikprofessor an die Uni Greifswald verschlagen hat und ein Norweger, der mehrere Jahre in Düsseldorf wohnte – das sind nur drei von vielen Gästen der Deutsch-Norwegischen Woche in Kristiansand, die sich von den architektonischen Kontrasten in Ostdeutschland – präsentiert als Fotoausstellung einer Dresdnerin – durchweg beeindruckt zeigten. Eine Pressevertreterin aus Kristiansand provozierte angesichts dieser Bilder sogar mit der Überschrift „Deutschland ist mehr als der Holocaust“. Welch ein schlagkräftiger Titel für 20, von (Ost-)Deutscher Seite betrachtet, eigentlich ganz alltägliche Bilder.
Ein deutscher Historiker, der an der Universität Stavanger lehrt, meinte dennoch, eine gewisse Ironie in den Kontrasten lesen zu können. Sein norwegischer Kollege erinnerte sich beim Betrachten der Fotografien dagegen an einen Besuch in Potsdam, – es muss wohl um 1990 gewesen sein – wo ihm damals eine alte, verfallene Villa für eine Deutsche Markt angeboten wurde. So ergänzten die zehn Bilderpaare aus dem Jahr 2010 in den vergangenen beiden Tagen nicht nur zahlreiche Vorträge über wissenschaftliche, literarische und pädagogische Nachwehen des Zweiten Weltkrieges in Norwegen und West- sowie Ost-Deutschland, sondern ließen auch allerlei Erinnerungen sowie mitunter etwas Fernweh (vor allem seitens einiger norwegischer Historiker) aufsprudeln.
All jenen, die es in den kommenden Tagen rein zufällig nach Norden treibt, sei an dieser Stelle auch gesagt, dass die Fotos ganz ungeachtet der Vergänglichkeit zweier äußerst spannender Seminartage noch bis zum 28. Februar im Stiftelsen Arkivet in Kristiansand hängen werden – und dort schon auf weitere Reaktionen warten.
Linktipp: Stiftelsen Arkivet Kristiansand
2 Kommentare
Sehen Künstler nicht immer irgendwas – selbst in einem „banalen“ Tintenfleck??? ^^
Aber ich freu mich, dass die Bilder so gut ankommen!
ich denke wenn man will, kann man aus jedem objekt ein kunstwerk machen. nur wie macht man das? muss man dazu einen namen haben?