Deutsche Kontraste auf dem Weg in den Norden
Die Grundidee. Irgendwie war es mir schon immer klar: Die Wende hat in Deutschland leider nicht nur eine Mauer in den Köpfen hinterlassen, sondern auch sichtbare Spuren. Auch in Dresden finden wir solche. Denn jene verfallenen Villen, die Uwe Tellkamp in seinem Roman „Der Turm“ beschreibt, konnten bis heute nicht gänzlich aus dem Stadtbild Dresdens und Rest der ehemaligen DDR getilgt werden. Bereits vor etwa zehn Jahren reizte mich die Idee, solche Kontraste zu den zahlreichen in neuem Glanz erstrahlenden Bauten einmal mittels Fototechnik festzuhalten. Wer wusste damals schließlich schon, wie lange sie wohl noch zu finden sein würden? Einige Ruinen sind inzwischen tatsächlich abgerissen worden, andere haben bis heute überlebt. Sie erzählen von einer Vergangenheit, die viele von uns geprägt hat. Und manchmal erinnern sie auch daran, dass Deutschland zwar längst kein grausames Hitler-Land mehr ist, dafür aber viel zu oft noch immer ein geteiltes. Im Ausland jedoch, auch in Norwegen, wird Deutsche Geschichte bis heute in erster Linie mit dem Nazi-Regime in Verbindung gebracht. Sie stoppt im Jahr 1945. Warum erzählen wir den anderen nicht einfach, wie es weiterging und was uns heute bewegt?