Wenn Musik die Zeit zum Stillstehen bringt …

Sound and Science widmete sich an der TU Dresden dem Geheimnis von Musik und Zeit

Die Kooperartion der Dresdner Musikfestspiele mit der Technischen Universität Dresden ist mittlerweile zu einer schönen Tradition geworden. Seit 2014 lotet die Veranstaltungsreihe „Sound and Science“ (Foto: PR/Oliver Killig) dabei alljährlich im Mai mit experimentellen Konzertformaten im Vorlesungsstil, Schnittstellen zwischen Kunst und Wissenschaft aus. Festspielintendant Jan Vogler bezeichnet die Verbindung von Musik und Forschung gar als „marriage made in heaven“, denn die Beziehung zwischen beiden liegt für den Cellisten auf der Hand:

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Die Sache mit der Kreativität …

„Sound & Science“ liefert musikalische Denkanstöße

Unter dem Motto „Sound & Science“ kooperieren die Dresdner Musikfestspiele seit 2014 in einem noch recht jungen Projekt mit der TU Dresden. Die Idee dazu sei Musikfestspielintendant Jan Vogler und TU-Rektor Hans Müller-Steinhagen bei einem Glas Wein gekommen, erzählen die beiden immer wieder gern. „Wir wollen damit Türen aufstoßen, für beide Seiten – die Musikfestspiele und die Universität“, erklärt Jan Vogler das Anliegen. Es sei keine Forschungsarbeit, sondern eher ein Experiment, vielmehr ein Angebot, ergänzt Hans Müller-Steinhagen.

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Wir sind Exzellent!

Quo vadis Exzellenzuni TU Dresden?

Alae iacta sunt. – Die Würfel sind gefallen. Die TU Dresden ist seit einer Woche offiziell Exzellenzuniversität. Eine von insgesamt nur elf in Deutschland, die diesen Titel nach jahrelangem Ringen nun zunächst bis 2017 tragen dürfen. Mit kindlichem Strahlen im Gesicht verkündete TU-Rektor Hans Müller-Steinhagen die Entscheidung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Wissenschaftsrates am vergangenen Freitag, dem 15. Juni 2012. Ein historischer Tag für die TU Dresden, die nun für ihre vier exzellenten Forschungsprojekte (die Forschungszentren in der Biomedizin, der Mikro- und Nanoelektronik, die Graduiertenschule für Regenerative Therapien und das die ganze Uni betreffende Zukunftskonzept „Synergetische Universität“) bis 2017 voraussichtlich 140 Millionen Euro von Bund und Land bekommt.

Die Freude war groß und viel ist in der vergangenen Woche schon zu „unserer“ frischgebackenen Exzellenzuni geschrieben worden, die Dresden ganz nebenbei natürlich auch ein strahlendes Image als Wissenschaftsstandort beschert. Und doch bleiben, nachdem die ersten Jubelschreie verklungen sind, viele Fragen.

Selten in ihrer Geschichte hat die Universität wohl so im Fokus gestanden wie in diesen Tagen. Und auch in Zukunft werden sich die Blicke wohl ein wenig häufiger zur TU Dresden richten als vorher. Denn Dresdens Universität ist mit dem Exzellenztitel mehr denn je ins Rampenlicht gerückt. Die Anfragen zukünftiger Studenten sollen sich schon wenige Tage nach Verkündung der frohen Botschaft auffällig erhöht haben. Mehr Studenten als jetzt wird die Uni jedoch auch im neuen Semester nicht aufnehmen können. Der Grund: Die Universität arbeitet seit Jahren am Limit ihrer Möglichkeiten. Dass sie trotzdem im bundesweiten Exzellenzwettbewerb erfolgreich war, ist ein Zeichen besonderer Effizienz, sagte Rektor Müller-Steinhagen am 15. Juni. Es ist aber auch einer gewissen idealistischen Grundeinstellung vieler ihrer Mitarbeiter zu verdanken. Wahrscheinlich ist es auch dieser Idealismus, den Müller-Steinhagen noch am Tag der Entscheidung sympathisch mit dem Begriff des „Dresden Spirit“ umschrieb.

Allein mit Idealismus können und werden die Erwartungen, die nun an Dresdens exzellente Alma Mater gestellt werden, jedoch nicht erfüllt werden. Folgerichtig verkündete die Sächsische Landesregierung noch am Freitag (15.6.), dass sie die geplanten Stellenkürzungen an der TU Dresden (bis 2015 sollen rund 300 Stellen an allen sächsischen Hochschulen gestrichen werden, 95 allein davon an der TU Dresden) aussetzen werde. Das ist sicher ein Zeichen in die richtige Richtung, aber für eine Hochschule, die ab sofort vier exzellente Konzepte realisieren möchte und schon seit Jahren auch ohne Stellenstreichungen im Bundesvergleich unterdurchschnittlich budgetiert ist, lange nicht genug. Etwa 6500 Euro stehen der TU Dresden derzeit im Jahr pro Student zur Verfügung. Das sind pro Student rund 2000 Euro weniger als im deutschen Durchschnitt.

Die Leidtragenden, nicht nur der Sparpolitik, sondern auch im Exzellenzwettbewerb, werden folglich neben den anderen sächsischen Hochschulen die Studierenden sein. Und zwar vornehmlich jene, die nicht an den exzellenten Fakultäten lernen und in deren Studiengängen schleichend Professuren dem Geldmangel zum Opfer fallen. So beklagen beispielsweise die Studierenden der Freien Universität Berlin – diese ist bereits seit 2006 Exzellenzuni –, dass Lehre und Forschung an der Freien Universität seit Erhalt des Exzellenztitels nur umso mehr auf marktfähige Inhalte reduziert und beispielsweise die Geistes- und Sozialwissenschaften zugunsten anwendungsorientierter, meist naturwissenschaftlicher und technischer Fächer abgewertet wurden.

Ähnliches sollte und darf in Dresden nicht passieren. Denn die TU gehörte auch vor dem historischen 15. Juni zweifelsohne in ihrer ganze Breite als Volluniversität schon zu den exzellenten Hochschulen in Deutschland. Und das muss auch mit Titel so bleiben!

Text & Foto: Nicole Czerwinka

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Vom Rektorat aufs Rennrad

Ein Kaffee mit dem Ex – oder: Gibt es ein Leben nach dem Rektor?

Gut ein Jahr nach der per neuem Hochschulgesetzt diktierten Neuwahl fragte www.elbmargarita.de: Was macht eigentlich der frühere TU-Rektor Hermann Kokenge heute?

Lässig im Rollkragenpulli sitzt er an einem Ecktisch im Café „Alte Meister“ gegenüber der Semperoper und genießt seinen Milchkaffee. Rund sieben Jahre lang stand Hermann Kokenge als Rektor an der Spitze der TU Dresden. Seit sein Nachfolger Hans Müller-Steinhagen 2010 in das gewichtige Amt gewählt wurde, ist Kokenge als Leiter der Professur für Landschaftsarchitektur an das gleichnamige TU-Institut zurückgekehrt. Ein Schritt, der nach dem früheren Hochschulgesetz unabdingbar war. Denn, so erklärt der Ex-Rektor, Unirektoren waren demnach während ihrer Amtszeit lediglich von ihren Aufgaben in der Lehre beurlaubt. Ihre Professur indes blieb bestehen. So auch bei Herman Kokenge, der von 2003 bis 2010 die Geschicke der TU Dresden letitete.

„Das Leben geht auch nach dem Rektor-Dasein weiter“, sagt er und lächelt versonnen. Wehmut habe ihn bei dem Schritt von der Unleitung zurück in die Lehre nie befallen. „Es war am Anfang nur etwas ungewohnt, weil ich noch Tausend Dinge im Kopf hatte, die aber nun Aufgabe meines Nachfolgers waren“, so Kokenge, der mit der Neuwahl im Sommer 2010 prompt aus dem Amt ausscheiden musste. Inzwischen ist der frühere TU-Rektor aber wieder ganz in seinem neuen, alten Leben angekommen. „Ich genieße es, wenn ich jetzt morgens mit meiner Frau zusammen frühstücken kann, ich genieße es auch, mehr Zeit für meine Familie zu haben“, sagt er und erklärt: „Als Rektor wird man ja täglich mehr oder weniger durch den Kalender geschoben, jetzt kann ich mir meine Zeit selber einteilen und das ist schön.“ Tatsächlich wirkt Kokenge entspannt, wenn er das sagt – obwohl er sein Privatleben vor der Öffentlichkeit seit jeher lieber geschützt hat, erscheint Kokenge jenseits von politisch-brisanten Interviewfragen heute lockerer, gelöster.

Natürlich verfolge er das hochschulpolitische Geschehen noch. Daneben bleibe ihm heute aber viel mehr Zeit für andere Interessen. Seinen Garten nennt der Landschaftsarchitekt dabei an erster Stelle. Und dann ist da noch die Kunst – nicht umsonst hat er für das Interview das Café in der Gemäldegalerie ausgewählt. „Eigentlich mag ich die neuen Meister aber noch lieber als die Alten“, so Kokenge. Paul Klee ist dabei nur einer von seinen Favoriten. Schließlich hänger bildende Kunst auch unmittelbar mit der Landschaftsarchitektur zusammen. Und dann ofenbar der frühere TU-Rektor auf einmal noch eine ganz andere Seite von sich: Inzwischen steige er nämlich immer öfter wieder auf sein Rennrad, das ihn als Rektor leider viel zu selten gesehen hat. „Ich fahre dann zum Beispiel in die Sächsische Schweiz“, sagt er und kommt bei dem Thema regelrecht ins Schwärmen. Schnell merkt man: das Rennrad ist neben der Landschaftsarchitektur seine große Passion. Ein Fahrradrahmen müsse aus seiner Sicht filigran sein, nicht so breit wie heutzutage oft. Er bevorzuge deswegen Stahl anstatt Leichtmetall.

Und der Beruf? Vermisst er die Unileitung wirklich gar nicht? „Nein, ich habe in dieser Zeit viele interessante Leute kennengelernt und wichtige Erfahrungen gemacht, aber jetzt habe ich neue Ziele.“ Und die wären? „Ich möchte wieder an Architekturwettbewerben teilnehmen, mehr in meinem eigentlichen Beruf arbeiten, denn der bietet immer wieder Neues“, so der frühere TU-Rektor. Ein Leben als Politiker, das kann er sich für die Zukunft nicht mehr vorstellen.

Nicole Laube

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Die Spannung steigt

TU Dresden hofft auf Exzellenz-Titel

Die spannende Phase der Exzellenzinitiative hat begonnen. Zum 1. September hat die TU Dresden die Vollanträge zu dem bundesweiten Wettbewerb eingereicht. Nun heißt es bis zum 15. Juni 2012 hoffen. Als eine von 16 deutschen Universiäten kämpft die TU Dresden nun auch in der letzten Phase des Rennens um den Exzellenz-Titel. Hat sie doch in der ersten Phase des bundesweiten Wettbewerbs bereits mit den Projektskizzen für zwei Exzellenzcluster, einer Graduiertenschule und dem universitären Zukunftskonzept überzeugen können. Die vollständigen Anträge für die vier Projekte mit einem Gesamtvolumen von 171,8 Millionen Euro sind nun in der vergangenen Woche nach Bonn gebracht worden. „Ich bin überzeugt, dass alle Anträge gut sind“, sagte TU Rektor Prof. Hans Müller-Steinhagen anschließend.

Spätestens jetzt ist nun klar: Im Rennen um Exzellenz setzt seine Universität einmal mehr auf Bioengineering (Graduiertenschule und ein Cluster) und die Mikroelektronik (zweites Cluster). Am spannendsten für alle Beteiligten dürfte jedoch das Zukunftskonzept „Die Synergetische Universität“ sein, das mit 78,5 Millionen Euro nicht nur einen Großteil des Fördervolumens schluckt, sondern auch eine umfassende Neustrukturierung der Uni in allen Bereichen vorsieht.

Ziel ist es dabei, die Universität so weiterzuentwickeln, dass sie bis 2022 in den Kreis der 100 besten Universitäten weltweit aufsteigen kann. Das Zukunftskonzept splittet sich dabei in vier Schlüsselmaßnahmen: Es sieht unter anderem eine gezieltere Rekrutierung von Studienbewerbern und exzellenten Wissenschaftlern (zum Beispiel die Einführung von Self-Assessment-Tests für künftige Studierende),  die Bündelung der 14 Fakultäten in fünf Schools, die Dezentralisierung und Optimierung der Support-Prozesse und das DRESDEN-concept als Verbund mit außeruniversitären Forschungs- und Kultureinrichtungen um Dresden vor.

Wie und wann das Ganze konkret umgesetzt werden kann, ist noch unklar. Allein die Ausarbeitung der Vollanträge bezeichnete Rektor Müller-Steinhagen aber als einen Kraftakt. Die Exzellenzinitiative jedoch könne eine Initialzündung für die Dresdner Universität sein, um diese innerhalb von zehn bis 20 Jahren auf ein Spitzenniveau zu katapultieren, so der Rektor.

An den Fall eines Ausscheidens aus dem Exzellenz-Wettbewerb will in Dresden im Moment daher niemand wirklich denken. Einen wirklichen Plan B für diesen Fall gebe es nicht, so der Rektor. „Wir müssten uns dann vermutlich mit dem Freistaat auf ein abgespecktes Paket einigen.“ Doch steht für ihn fest: Würden keine Fördergelder seitens des Bundes fließen, würde es eng für die vier exzellenten Projekte. „Das Exzellenzcluster wäre dann wahrscheinlich nicht realisierbar, die Graduiertenschule würde zwar weiter geführt, könnte aber nicht erweitert werden“, so Müller-Steinhagen. Beim Zukunftskonzept müsse man sehen, was im Bereich des Möglichen liege. So habe man schon jetzt mit der Zuordnung der Fakultäten zu Schools begonnen.

Nicole Laube

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Dresdens Uni ringt weiter um die Spitze

TU nimmt erste Hürde der Exzellenzinitiative nur knapp

Ein Tag, der selbst mit der Spannung mehrerer Weihnachtsabende nicht zu vergleichen ist – das war der 2. März 2011 für den TU-Rektor Hans Müller-Steinhagen. Der Grund: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Wissenschaftsrat gaben an diesem Tag bekannt, welche Projekte es auch in die zweite Runde des bundesweiten Exzellentwettbewerbs geschafft haben.

Noch um 16.05 Uhr herrscht hinter herunter gelassenen Jalousien im Rektorat auf der Mommsenstraße gespanntes Warten. Via Internet-Live-Stream wird dort die Pressekonferenz der DFG in Bonn auf Großleinwand nach Dresden projiziert. Der Kronleuchter in dem prächtigen Zimmer ist gedimmt, die Augen aller Anwesenden auf die Leinwand gerichtet. Die Konferenz flimmert schließlich mit zehnminütiger Verspätung durch den Raum. Der holprige Versuch einer Liveübertragung endet mit dem Applaus der Anwesenden, als in Bonn verkündet wird, dass auch das Zukunftskonzept der TU Dresden im bundesweiten Exzellenzwettbewerb eine Runde weiter ist. „Die TU Dresden kann stolz sein, sie gehört damit zu einer Spitzengruppe deutscher Universitäten“, erklärt Müller-Steinhagen, als die Jalousien gegen halb fünf wieder hochgelassen werden. Das Zukunftsprojekt sei laut dem Rektor die „Königsdiziplin“ der Exzellenzinitiative.

Darüber hinaus ist auch das  Exzellenzcluster „Center for Advancing Electronics Dresden“ der TU eine Runde im Exzellenzwettbewerb weiter. Bis zum 1. September dieses Jahres müssen nun die Vollanträge für beide Projekte eingereicht werden. Doch ein Wermutstropfen bleibt: Das „Center for Advancing Electronics“ ist nur eines von insgesamt fünf Exzellenzclustern, mit denen sich die TUD beworben hatte. Auch  die Graduiertenschule der Universität ist nicht ausgewählt worden. „Die Anträge, die nicht erfolgreich waren, werden von der Uni weiterhin gestützt“, verspricht Müller-Steinhagen. Und auch, wenn er die erste Exzellenz-Hürde als „knapp genommen“  bezeichnet, er freut sich. Schließlich ist seine Uni (Foto: NL) mit der Königsdisziplin des „Zunkunftskonzeptes“ dem Exzellenztitel nun ein kleines Stück näher.

Nicole Laube

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Wieder Menschenkette zum 13. Februar 2011

Oberbürgermeisterin will dieses Mal die Brücken queren

Zum Gedenken an die Bombardierung Dresdens am 13. Februar 1945 gab es anno 2010 eine Premiere. Während Demonstranten auf der Neustädter Elbseite erfolgreich den geplanten Nazi-Aufmarsch stoppten, sammelten sich am Rathaus mehrere tausend Dresdner und bildeten eine symbolische Menschenkette gegen die politische Instrumentalisierung des Gedenktages.

Auch für das kommende Jahr hat Oberbürgermeisterin Helma Orosz sich wieder zahlreiche Dresdner Vereine, Initiativen, Verbände und Persönlichkeiten ins Boot geholt und mit diesen erneut zur friedlichen Menschenkette am 13. Februar aufgerufen. „Es ist ein sehr gutes Zeichen, dass es wieder gelungen ist, eine breite Gemeinschaft für den Aufruf zu gewinnen“, so Orosz. Die Menschenkette soll unter dem Motto „Erinnern und Handeln. Für mein Dresden“ als lebendiges Symbol durch die Altstadt führen und 2011 auch erstmals die Elbe queren. Wie im vergangenen Jahr soll sie die Dresdner Innenstadt wie ein lebendiger Schutz umschließen und damit vor dem Eindringen Rechtsextremer schützen.

Die Versammlungsleitung der Veranstaltung hat der neue Rektor der TU Dresden, Prof. Hans Müller-Steinhagen inne. Neben ihm beteiligen sich unter anderen auch die Evangelische Kirche Dresden, die Stiftung Frauenkirche, das Katholische Dekanat und die jüdische Gemeinde der Stadt, das Kulturbüro Sachsen und der Bürger.Courage e.V. an dem Aufruf. (NL)

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Ein Rektor mit Visionen

Hans Müller-Steinhagen und die TU Dresden

Vom Himmel gefallen. Das ist der erste Gedanke, der jedem gewieften Hochschulkenner angesichts des neuen Rektors der TU Dresden in den Kopf geschossen sein muss. Hans Müller-Steinhagen (Foto: PR/TU Dresden, re. mit Staatsministerin von Schorlemer) hat am 18. August offiziell seinen Dienst in Dresden angetreten. Studium und Promotion im Fach Maschinenwesen in Karlsruhe, acht Jahre Neuseeland, danach München, England, Habilitation in Nürnberg, zehn Jahre beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Stuttgart – der Lebenslauf des „Neuen“ an der Spitze der TU liest sich wie ein Musterbogen. Dass er die Stelle als „Höhepunkt seiner Karriere“ bezeichnet, kann da eigentlich nur verwundern. Sympatisch ist er obendrein. Irgendwie locker. Der Mr. Right für die TU?!

Akribisch hat sich Müller-Steinhagen auf seine Aufgabe hier vorbereitet, pendelte zwei Monate lang zwischen Stuttgart und Dresden. Seine Ziele sind klar: erfolgreiche Exzellenzinitiative, interne Umstrukturierung, mehr Kommunikation, weniger Studenten pro Professor. Das klingt vielversprechend; ist aber noch längst nicht alles: Beim DLR war der Ausstand noch nicht gegeben, als der noch-designierte TU-Rektor zum Vorsitzenden des internationalen Beratungsgremiums der DESERTEC-Industrie Initiative (Dii) gewählt wurde. Diese will in der Wüste Nordafrikas Solarthermische Kraftwerke bauen und Energie auf „Stromautobahnen“ nach Europa befördern. In den Entwicklungsprozess des DESERTEC-Projektes wird Müller-Steinhagen weiterhin eingebunden sein, stellte er in seiner Antrittsvorlesung klar. Eine Herzensangelegenheit. Und die TU? Die kann nur provitieren, von diesem Rektor voller Visionen.

Nicole Laube

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Die TU Dresden hat einen neuen Rektor

Schwäbischer Raumfahrttechniker wird Uni leiten

Der Erweiterte Senat der TU Dresden hat gewählt. Prof. Hans Müller-Steinhagen wird der neue Rektor der TU Dresden. Er löst Professor Hermann Kokenge ab, der seit 2003 das Rektoramt der Dresdner Uni begleitet. Müller-Steinhagen ist derzeit Direktor des Instituts für Technische Thermodynamik am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie Professor und Direktor des Instituts für Thermodynamik und Wärmetechnik an der Universität Stuttgart. Er konnte sich bei der Rektorwahl am 16.Juni gegen den Soziologen Prof. Karl Lenz und den Elektrotechniker Prof. Gerhard Fettweis durchsetzen.

Müller-Steinhagen wird sein Amt antreten, sobald die Formalitäten mit dem Land Baden-Württemberg und dem DLR geklärt sind, heißt es aus der Pressestelle der TU Dresden. Als vorrangige Aufgaben seiner fünfjährigen Amtszeit hat er sich die Schaffung einer effizienten Leitung und Verwaltung der Universität, die erfolgreiche Bewerbung der TU Dresden bei der Exzellenzinitiative, die nationale und internationale Positionierung und Vernetzung der TU sowie den Aufbau eines Alumni-Netzwerkes auf die Fahne geschrieben.

Der 56-Jährige diplomierte 1980 im Fach Maschinenbau an der Universität Karlsruhe und promovierte dort  1984 in Verfahrenstechnik. 1999 habilitierte Müller-Steinhagen sich an der Universität Erlangen-Nürnberg. Er lehrt und forscht zur Wärme- und Stoffübertragung von Mehrphasen- und Mehrkomponentensystemen, zur Konstruktion von Wärmeüberträgern, solarer Energietechnik sowie zu Brennstoffzellen.? (NL)

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