Auf Claras Spuren durchs Müglitztal …

Robert und Clara Schumann ließen sich in Maxen von der Natur inspirieren

In Dresden und Leipzig stolpert man dieses Jahr allenthalben über die Spuren von Clara und Robert Schumann. Ein Spaziergang durch das Müglitztal führt auch fernab der großen Konzertsäle über wahrhaft romantische Pfade auf die Fährte des berühmten Musikerpaars.

Hans-Christian Andersen, Robert Schumann und Ludwig Tieck – sie alle fanden Inspiration bei der Familie Serre in dem kleinen Dorf Maxen. Das Schloss am Rande des Ortes ist heute noch ein Anziehungspunkt für Touristen und Ausflügler, die dem Trubel der Großstadt für ein paar Stunden entfliehen wollen.

Direkt vom Schloss aus führt der Clara-Schumann-Weg über vier Kilometer lang von Maxen bis nach Weesenstein. Vielleicht ist dieser Pfad einer der authentischsten Schumann-Orte in Sachsen überhaupt, lässt sich am Wegesrand doch bis heute die eine oder andere Geschichte über Clara und Robert Schumann sammeln.

Bereits als Kind verbrachte Clara Wieck die Ferien häufig bei der Familie Serre auf Schloss Maxen. Friedrich Anton Serre und seine Frau Friederike galten als Kunstliebhaber und Mäzene, die ihr Haus für namhafte Persönlichkeiten wie Carl Gustav Carus, Carl Maria von Weber, Franz Liszt sowie das Ehepaar Schumann und viele, viele andere öffneten.

Clara gab bei der Familie Serre schon als junges Mädchen Hauskonzerte und genoss bei ihren Aufenthalten auf dem Land ausgiebige Spaziergänge in die Umgebung. Gut möglich, dass sie dabei häufig den Weg von Maxen bis nach Weesenstein gegangen ist. Im Jahr 1838 schreibt sie von Maxen aus an ihren Verlobten Robert Schumann – und offenbart ihm im Juli 1838 den Wunsch, ihre Hochzeit in Maxen zu feiern.

Robert Schumann schien die Idee zu gefallen. Nur wenige Monate später, im Oktober 1838, berichtet er ihr auf dem Weg nach Wien schwärmend: „Doch vorher möchte ich Dir noch vieles sagen, namentlich von Maxen und seinen Bewohnern, die mich so lieb aufgenommen, wie ich es gar nicht verdiene. […] Gehe doch noch auf ein paar Wochen nach Maxen; Du bedarfst wohl auch so einer heiteren Umgebung, mein Klärchen, und denke dort recht meiner; ich habe nichts als das gethan: ich sah Dich überall – und diese Gegend, dieser Segen überall.“

Inspiration für Clara und Robert: die Natur in Maxen

In den Jahren 1836 bis 1849 weilten Clara und Robert Schumann mehrfach in Maxen. Ein Ausflugsziel, das die Pianistin immer wieder aufsuchte, ist die alte Linde in Schmorsdorf. Diese Sommerlinde ist nach Schätzungen zwischen 400 und 800 Jahre alt, sie wurde in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges erstmals schriftlich erwähnt.

alte Linde in Schmorsdorf

Heute befindet sich am Fuße des Baumes das Lindenmuseum „Clara Schumann“, ein winziges Museum, das seit 2006 sowohl über die Linde als auch über Clara und Robert Schumann in Maxen informiert. „Heute bin ich hier herausgefahren und auch schon spazieren gewesen an der großen Linde“, schreibt Clara am 25.11.1838 in ihr Tagebuch.

Im Juni 1846 verbrachten die Schumanns ihren Urlaub in Maxen. Robert Schumann widmete Friederike Serre seine Komposition die Arabeske und das Blumenstück. Die Familie fand 1949 zunächst bei den Serres, später in Kreischa, auch Zuflucht vor den Barrikadenkämpfen in Dresden.

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