Ein Liebesbrief zieht Kreise …

Wie drei Blogger mit ihren Briefen an Dresden drei Perspektiven auf die Stadt eröffnen

Vor einigen Wochen verfasste ich auf elbmargarita einen Liebesbrief. Einige ganz persönliche Zeilen, die ich an meine Heimatstadt Dresden richtete und nach wie vor so unterschreiben würde. Inspiriert wurde ich von einem Video der Dresden Marketing GmbH, in dem fünf Dresdner ihre eigenen Briefe an die Stadt vortragen.

In Dresden leben derzeit gut 500.000 Menschen. Jeder hat seine eigene Sicht, ein individuelles Verhältnis zur Stadt. Die einen lieben sie, andere verbindet eine Hassliebe mit ihr. Es soll auch jene geben, die mit diesem Ort so gar nicht warm geworden sind. Genau diese Unterschiede interessieren mich, sind es doch gerade verschiedene Perspektiven auf die Stadt, die all ihre Facetten freilegen. Insofern hoffte ich, mit meinem Brief auch eine kleine Kettenreaktion in Gang zu setzen – und möglichst viele Beziehungen von Dresdnern zu Dresden zu offenbaren.

In der Bloggerszene ist mir das geglückt: Matthias Limmer alias „Mister Matthew“ und Chris Kloß von Kleinstadtgedanken haben nur wenig später ihre eigenen Liebesbriefe an Dresden veröffentlicht. Das Schöne daran ist: Beide haben einen ganz eigenen Zugang zu dem Thema gefunden, ihre individuelle Sichtweise gezeigt. Sie haben sich für ihre Beiträge mit Dresden beschäftigt, durchaus nicht nur rosarote Bilder von der Stadt gemalt.

Matthias hat einen „Liebesbrief im Ledermantel“ verfasst, in dem er – seiner Hassliebe zum Trotz – einmal die Dinge an Dresden hervorhebt, die ihm wirklich gefallen. Er hat seinen Blick auf die Stadt ein wenig gewandelt, ihn für den Beitrag in eine andere Richtung gelenkt. Dabei hat er festgestellt, dass Dresden ruhiger und sauberer ist als andere Städte, die Bahnen nicht so überfüllt und das Leben hier nicht so anonym wie in großen Metropolen. Die schönste Liebeserklärung aber steht im letzten Satz – lest am besten selbst.

Und Chris? Auch er ist nicht unbedingt ein glühender Dresden-Fan, umso interessanter sein Brief an die Stadt. Unter dem Titel „Quo vadis Dresden“ zählt er kreative und innovative Projekte auf, die den Montagsabendmief schnell verwehen lassen. Von einem Label für nachhaltige Kleidung bis zur Windelmanufaktur und der Initiative „Lass es uns tun“ reicht das Spektrum. Somit zeigt Chris, dass jede Medaille zwei Seiten hat und die Dresdner durchaus nicht nur zurück, sondern auch in die Zukunft blicken.

Das alles ist Dresden. Die Stadt lebt, wie jede andere von den Differenzen, der Individualität ihrer Bewohner. Gemeinsam erst machen wir das Beste draus. Manchmal reicht eine Blogaktion, um den Blick zu schärfen oder in eine neue Richtung zu lenken. Wäre doch interessant, was weitere 499.997 Dresdner in ihrem Brief an die Stadt erzählen würden …

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