Jubiläen am laufenden Band

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Zum 300. Geburtstag von Gottfried August Homilius

Kaum liegen die ersten Höhepunkte des Richard-Strauss-Jahres hinter uns, steht auch schon das nächste Musiker-Jubiläum bevor. Gottfried August Homilius, der am 2. Februar 1714 in Rosenthal in der Sächsischen Schweiz geborene Kirchenmusiker, würde am kommenden Sonntag 300. Geburtstag feiern. Im Gegensatz zu Strauss ist Homilius allerdings ein wahres Sachsenkind. Die Kindheit verbrachte er in Porschendorf bei Lohmen, wo sein Vater Gottfried Abraham Homilius seit dem Sommer 1714 Pfarrer war. Nach dem Besuch der Dresdner Annenschule studierte Homilius Jura in Leipzig und nahm dort unter anderem auch Musikunterricht bei Johann Sebastian Bach.

Ab dem Jahre 1742 war Homilius dann als Organist an der Dresdner Frauenkirche tätig, wurde 1755 Kreuzkantor und Musikdirektor an den drei Hauptkirchen Dresdens: Sophienkirche, Frauenkirche und Kreuzkirche – ein Amt, das er bis zu seinem Tod ausführte. Parallel dazu schrieb der Kirchenmusiker zahlreiche Orgelwerke, Motetten, Kantaten, Oratorien und Passionen, die überregional Bekanntheit erlangten. Homilius starb 1785 in Dresden und wurde auf dem Johanniskirchhof beigesetzt. Sein Grab ist jedoch nicht erhalten. Dafür erinnert (auch) Dresden bis heute aber regelmäßig musikalisch an den Kantor und Komponisten aus dem 18. Jahrhundert. Besonders natürlich in diesem Jahr.

Anlässlich des 300. Jubiläums finden sowohl in der Dresdner Kreuzkirche als auch in der Frauenkirche in den kommenden Wochen und Monaten zahlreiche Veranstaltungen statt, neben dem Dresdner Kreuzchor und den Chören der Frauenkirche widmen sich dabei mehrere Ensembles der Aufführung von Homilius-Werken. Kreuzchor, Stiftung Frauenkirche und Katholische Akademie veranstalten zudem dieser Tage ein internationales Symposium in Dresden. Am 31. Januar und 1. Februar sprechen dabei jeweils ab 9 Uhr insgesamt 16 Referenten aus drei Ländern im Haus der Kathedrale über verschiedene Aspekte von Homilius‘ Leben und Schaffen.

Genau zu seinem 300. Geburtstag, am 2. Februar, gibt es zudem gleich zwei Konzerte zu Ehren des Komponisten. So werden in der Frauenkirche sowohl im Hauptgottesdienst (11 Uhr) sowie im Rahmen der „Geistlichen Sonntagsmusik“ (15 Uhr) zwei Kantaten zu Mariae Reinigung aufgeführt. Wann diese Kantaten zuletzt gespielt wurden, ist nicht bekannt. Die beiden Werke werden nach dem Wiederaufbau der Frauenkirche jedoch erstmals von Solisten, Kammerchor der Frauenkirche und ensemble frauenkirche präsentiert. Daneben startet auch das Festival „Sandstein und Musik“ in diesem Jahr zu Ehren von Homilius etwas eher als sonst. Das Sonderkonzert des Dresdner Kreuzchores in der Kirche in Homilius Geburtsort Rosenthal am 2. Februar (15 Uhr) ist allerdings schon ausverkauft.

In der Kreuzkirche gibt es am 19. Februar (20 Uhr) im Rahmen des Dresdner Orgelzyklus ein Gedenkkonzert zum Homilius-Jubiläum. Dabei werden neben Kompositionen von Homilius auch Werke von Johann Sebastian Bach und dessen Sohn Carl Philipp Emanuel Bach, der 2014 ebenfalls 300. Geburtstag feiert, erklingen. Auch der Windsbacher Knabenchor widmet in seinem Konzert am 12. Juli in der Dresdner Frauenkirche einen Teil des Programms  Homilius. Zudem erklingen ausgewählte Orgelwerke von Homilius im Rahmen der Internationalen Dresdner Orgelwochen am 20. August 2014 in der Frauenkirche sowie in zahlreichen Gottesdiensten und Orgelandachten.

Foto & Text: Nicole Czerwinka

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