Alexandra Kayser und die Band enVivo rocken die Schlössernacht
Geboren auf den Philippinen, aufgewachsen in Spanien und seit neun Jahren in Dresden zu Hause, ist Alexandra Kayser (Foto: PR) so etwas wie ein kulturelles Multitalent. Wer mit der zierlichen jungen Frau ins Gespräch kommt, merkt schnell, dass sie nicht nur das Herz am rechten Fleck, sondern auch eine ganz große Leidenschaft hat: die Musik.
„Das Singen haben ich und meine Schwester von meiner Mutter in die Wiege gelegt bekommen“, erzählt Alexandra Kayser. Schon mit 16 Jahren war sie auf Mallorca Teil einer Mädchen-Punkband mit dem gewagten Namen „las putas del rey“ (zu Deutsch: „Die Königshuren“). „Wir haben in erster Linie die Songs anderer gecovert, ein bisschen auf der E-Gitarre geschrammt“, sagt sie heute mit einem vielsagenden Lächeln in den Augen.
Obwohl sie nie Musik studiert oder ernsthaft ein Instrument erlernt hat, erwachte irgendwann nach ihrer Ankunft in Dresden der Wunsch nach einer eigenen Band erneut in ihr. „Ich hatte schon zwei Songs geschrieben und habe damals meinen Gitarrenlehrer Marcus Hetzel gefragt, ob man so etwas machen könnte – es ging dann irgendwie ganz schnell, da hatten wir die erste Besetzung für die Band zusammen“, sagt sie. Das war Ende 2008 und die Band „enVivo“ war geboren. Den Stil beschreibt sie spontan mit Popmusik, aber auch Singer-/Songwriter-Elemente und etwas Folk seien dabei. „Wir haben einfach losgelegt, an weiteren Songs gearbeitet und erste Konzerte gegeben“, erzählt sie.
Vier Jahre später waren 14 Songs zusammengekommen und die vier Bandmitglieder von „enVivo“ mieteten sich zwölf Tage lang in einem Haus in Bärwalde ein, um ihr erstes Album aufzunehmen. „Das ging nur mit Hilfe von Freunden und Bekannten, die uns mit Technik, Coverentwürfen und auch mit viel Rückenhalt unterstützt haben“, sagt Alexandra Kayser. Die Lieder stammen alle aus ihrer Feder. Inspirieren lässt sie sich vom Leben, aber auch von Büchern sowie von ihren musikalischen Vorbildern, sagt sie. „Alanis Morissette ist so jemand, den ich sehr mag. In meiner Jugend habe ich sehr gern Ani DiFranco gehört und momentan ist Wallis Bird mit ihrem Irish Folk mein absoluter Favorit“, zählt Alexandra Kayser auf, und fährt mit der Hand durch ihre schwarzen Locken.
Noten kann sie nicht, gesteht sie dann und erzählt, dass sie einen Song sofort auf Mp3 bannt, wenn sie er ihr im Kopf herumschwirrt. „Ich schicke ihn an die anderen Bandmitglieder und jeder gibt seinen Teil dazu, damit daraus ein Ganzes wird.“ Später bei der nächsten Probe zu hören, was aus ihrer Vorgabe geworden ist, sei immer super spannend. „Das ganze Album ist so entstanden und ich habe viel dabei gelernt“, sagt sie. Die 14 Songs sind energiegeladen, in die rockigen Passagen mischt sich hier und da etwas spanisches Flair. Englische wie spanische Texte verbinden sich mit E-Gitarre, Schlagzeug und Bass dabei zu temperamentvollen Arrangements und einem rockigen, vollmundigen Sound. Dass da viel Herzblut drinsteckt, merkt man auch, wenn Alexandra Kayser erzählt, dass sie gern noch viel mehr Konzerte mit „enVivo“ geben würde.
Durchschnittlich eines im Monat ist es derzeit. Meist spielen die vier in Dresden, manchmal auch an der Ostsee oder in Berlin. In diesem Jahr steht „enVivo“ am 19. Juli zudem das erste Mal bei der Dresdner Schlössernacht auf der Bühne. „Das freut mich ungemein, weil die Atmosphäre und die Kulisse dort einfach toll sind. Ich war schon zweimal als Besucher dabei und nun als Musiker, das wird super“, sagt sie. Ansonsten seien ihr die kleineren Clubs, in denen man näher dran am Publikum ist, jedoch lieber als große Festivals. „Das Blue Note ist so ein Club. Ich mag es, wenn man sehen kann, wie die Leute die Musik genießen“, erzählt sie und bringt dies alles so authentisch und ehrlich rüber, dass man am liebsten noch viel länger mit ihr über Musik und die Welt reden würde. Aber schließlich ist jedes Interview einmal zu Ende – und Zeit, Musik zu hören.
Info: „enVivo“ auf der Dresdner Schlössernacht am 19.7., Bühne Schloss Albrechtsberg Nord, 17.30 Uhr/19.15 Uhr/21.00 Uhr
Linktipp: www.envivo-music.com und www.dresdner-schloessernacht.de
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