Impressionen von einem Winterspaziergang in Moritzburg
Ein Tag wie im Märchen. Der Schnee hat sich auf die letzten Tage des Jahres gelegt, verdeckt die Erinnerung an Sommerträume unter seinem weißen Mantel.
Dresdens Onlinemagazin für Kultur
Ein Tag wie im Märchen. Der Schnee hat sich auf die letzten Tage des Jahres gelegt, verdeckt die Erinnerung an Sommerträume unter seinem weißen Mantel.
Die Zeit steht still. Ganz still. Für ein paar Tage. Es ist Zeit zum Innehalten, Zurückschauen. Momente sammeln. Schöne und schwere. Wir sortieren das Jahr, ein bisschen wie in Aschenbrödels Traum: die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen.
Wo führt er hin? Der Weg, der sich einsam durch dichte Farne schlängelt, vorbei an deinem dicken Stumpf. Blätter fallen, rieseln leise zu Boden. Ganz sacht, als wollten sie jede Sekunde ihres letzten Weges auskosten. Unzählige Blätter hast du schon abgeworfen, unzählige Spaziergänger vorbeieilen sehen. In all den Jahren. Deine knorrige Rinde bot so vielen kleinen Tierchen Schutz, deine Krone lädt die Vögel zum Singen ein, jedes Jahr aufs Neue.
Draußen der rote Sonnenuntergang, drinnen feinste Kammermusik: Zur Eröffnung des diesjährigen Moritzburg Festivals stimmte einfach alles. Seit 27 Jahren verbindet das Festival vor den Toren von Dresden Natur- und Musikgenuss in höchster Perfektion. Dem Künstlerischen Leiter Jan Vogler und seinem Team gelingt dabei stets aufs Neue, traditionellen Pfaden zu folgen, ohne in überkommenen Gewohnheiten zu verharren.
Hand in Hand gingen sie den staubigen Weg hinter zum Fasanenschlösschen. Von den Ästen der Bäume plumpsten reife Eicheln in den Sand und der Herbstwind fuhr ihnen mit seltsamer Milde durch die Haare. Sie sprachen kein Wort. Atmeten tief ein und aus und genossen die Ruhe der Natur.
Kalt und unbeständig läutete der März in diesem Jahr den Frühling ein. Kulturell ist die Welt jedoch allmählich aus dem Winterschlaf erwacht, zumindest in Dresden. Hier ist mein Monatsrückblick:
Dresden ist eine Stadt zum Wohlfühlen, in der man manchmal nur die richtigen Orte fernab des Touristentrubels entdecken muss. In unserer Serie „Lieblingsorte“ stellen wir in loser Folge solche Plätze vor. Heute begeben wir uns vor die Tore der Stadt ins malerische Moritzburg.
Die Dresdner Autoren Josefine Gottwald und Ralf Günther tun sich für ein Projekt zusammen: Ralf Günther liest aus seiner neuen Novelle „Die Badende von Moritzburg“ und Josefine Gottwald begleitet ihn an der Gitarre mit Liedern aus der Zeit der 1968er. Zu erleben ist das Programm am 11. November im Rahmen von „Literatur Jetzt!“, 19 Uhr im Japanischen Palais. Was es damit auf sich hat, erzählen die beiden im Interview.
Er ist auf vielen Blogs schon Standard und soll auch hier ab sofort zum guten Ton gehören: Der ganz persönliche Monatsrückblick. Im Juni haben wir angefangen und natürlich dreht sich unser Rückblick auch im August in erster Linie um die Kultur.
Ralf Günther entführt die Dresdner in seinen Büchern seit Jahren in die Vergangenheit ihrer Stadt. Er erfindet seine Geschichten rund um wahre Begebenheiten und reale Personen, lässt diese in seinen Romanen phantasievoll zur Fiktion gedeihen. In seinem neuesten Werk wählt der gebürtige Kölner und Wahldresdner das Lahmann-Sanatorium auf dem Weißen Hirsch, die Künstlergruppe die Brücke und die Moritzburger Teichlandschaft als Eckpunkte einer kurzweiligen Sommernovelle.