Von schwedischen Schnecken und Havelschnepfen
Ein Cello, eine Gitarre, zwei kreative Köpfe – mehr braucht ein Konzert nicht. Diethard Krause und Stefan Jaenicke aus Neubrandenburg kennen sich schon seit dem Kindergarten. Immer wieder haben die Wege des Lebens die beiden nachher zusammengeführt: erst in der Schule, später beim Studium an der Dresdner Hochschule für Musik (HfM). Nahezu schicksalhaft entstand so allmählich jene „Kammerweltmusik“, die die beiden als „DuoDezim“ zwecks Nähe zum Publikum eigentlich lieber auf kleineren Bühnen präsentieren.
Das ist eine Mischung aus Jazz und Klassikelementen, bei der persönliche Erlebnisse nicht selten zu einem Teppich aus groovenden, zappelnden oder auch knarrenden Klangfetzen verwoben werden. So soll das Stück „snäkelakerök“ beispielsweise bei der Beobachtung einer Schnecke während einer Radtour durch Schweden entstanden sein. Noten gibt es nicht. „Wir schreiben statt dessen Begriffe auf und spielen später auswendig“, plaudert Diethard Krause aus dem Musikernähkästchen. Platz für neue Ideen ist bei den beiden überall. So sprießen die atmosphärischen Klangeschichten, bei denen es vor allem auf Details ankommt auch mal auf gemeinsamen Autofahrten des Duos. Ein Werk ging dank defekter Beifahrertür bei einer rasanten Trabifahrt gar für ewig verloren. „Ich kann es einfach nicht mehr rekonstruieren“, so Krause.
Inzwischen stehen beide kurz vor dem Ende ihres Studiums, sind nebenbei als Musiklehrer (Diethard) oder Papa (Stefan) beschäftigt und haben auch nach so zirka zehn gemeinsamen Duo-Jahren noch „ganz viel Spaß“ an ihrer Musik. Im Jahr 2008 veröffentlichte das Duo die erste eigene CD mit dem vielsagenden Namen „urstaufführung“, in Eigenregie. Seither geben die Jungs zwischen zehn und zwanzig Konzerte im Jahr. Das nächste Mal sind die beiden bei der Ostrale in Dresden und beim Jubiläumskonzert im Palais im Großen Garten zu erleben. – Das Publikum mag dann selbst herausfinden, wo und wie das Stück vom „weg der havelschnepfe“ entstanden ist.
Termintipps: Konzert „Zirka zehn Jahre DuoDezim“ am 7. September um 14.30Uhr und 19.30Uhr im Palais im Großen Garten
Linktipp: www.duodezim.de