Furiose Jagd nach schlummernden Sehnsüchten

„Der Raub der Sabinerinnen“ am Staatsschauspiel Dresden

Auch wenn man es im schnelllebigen Computerzeitalter vielleicht nicht glauben mag: Theater kann doch eine Menge. Die Welt der Illusion, der Verkleidung, des bunten Spiels lässt Sehnsüchte blühen und Träume wenigstens für ein paar Stunden wahr werden. Insofern taugt der Schwank „Der Raub der Sabinerinnen“ (Fotos: PR/David Baltzer) der Brüder Frank und Paul von Schönthan aus dem Jahr 1884 auch bis heute ohne Probleme für einen rundum unterhaltsamen Theaterabend. Susanne Lietzow bringt das Publikum am Großen Haus des Staatsschauspiels Dresden mit ihrer Inszenierung des Stückes nach langer Zeit sogar mal wieder richtig zum Lachen – und beschert am Schluss ein furioses Theaterchaos mit Happy End.

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Wohlstand auf Kosten der Menschlichkeit

Schöne neue Welt im Schauspielhaus Dresden
Huxleys gruselige Science-Fiktion-Welt ist uns erstaunlich nah.

Huxleys „Schöne neue Welt“ am Staatsschauspiel

Identität, Konformität, Stabilität. Das sind die Staatsmaxime, aus denen Aldous Huxley (1894–1964) in seinem Roman „Schöne neue Welt“ (1932) die Utopie einer perfekt funktionieren Gesellschaft baut. Eine Gesellschaft aus Retortenmenschen (Foto: PR/David Baltzer), in der ein jeder genetisch auf die ihm vorbestimmte Aufgabe im System konditioniert wird. Eine Welt des Konsums, in der Krankheiten ausgerottet, echte Liebe überflüssig und der Tod auf das 60. Lebensjahr festgelegt sind. Regisseur Roger Vontobel lässt diese Romanutopie in einer knackigen Theaterfassung von Robert Koall zum Saisonstart auf der Bühne des Schauspielhauses Dresden auferstehen.

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