„Canaletto“ zwischen Boulevardtheater und Mittelalterstadt

Impressionen vom Dresdner Stadtfest 2017

Geliebt, gehasst und doch irgendwie unumgänglich. Das Dresdner Stadtfest, seit kurzem „Canaletto“ genannt, ist zumindest bei Altstädtern fest im saisonalen Veranstaltungsplan verankert. So schiebt man sich denn alle Jahre wieder zwischen Bier- und Bratwurstständen durch die Massen, packt gratis Luftballons und Kekse in die Tasche, um schließlich pappsatt von Langos oder Dresdner Handbrot vor einer der zahlreichen Bühnen niederzusinken, die Knie wippend im Takt der Radiosternchen-Schmusesongs.

Wirklich? Nein, es geht auch anders! Wer Dresdens Stadtfest kennt, weiß längst, welche Ecken und Straßenzüge er meiden sollte – und wo andererseits die Highlights bis Geheimtipps lauern. Als da wären in diesem Jahr: der 10. Dresdner Entencup am Sonntag, das Programm des Boulevartheaters auf dem Neumarkt sowie der ein oder andere Programmpunkt auf den Bühnen von Radio Dresden und Apolloradio.

Manch liebgewonnene Attraktion musste man in diesem Jahr jedoch suchen. Denn erstmals blieb das Stadtfest auf die Altstadtseite begrenzt. Da die Augustusbrücke – normalerweise beliebter Boulevard während der Festtage – gerade saniert wird und nur einseitig nutzbar ist, blieb es ruhig auf der Hauptstraße.

Das Festgelände befand sich komprimiert zwischen Alt- und Neumarkt, Post-, Theater- und Schlossplatz, erstreckte sich zudem entlang des Terrassenufers bis hin zur Marienbrücke. Gelungen!

So konnte man vor der modernen Glasfront des Internationalen Congress Centers Esel grasen sehen. Das Elbufer am Fuße der Marienbrücke war von einer mittelalterlichen Zeltstadt bunt bevölkert, die von Ferne den Blick auf die Kuppel der Yenidze freigab.

Besser könnte ein Fest die schönsten Sehenswürdigkeiten von Dresden wohl kaum ins Licht rücken. Wer mochte, konnte von hier einen Abstecher zur Vogelwiese am Ostragehege machen – oder eben entlang des Elbewegs zurück in die Altstadt schlendern.

So lässt es sich durchaus aushalten beim Dresdner Stadtfest – und gibt es auch nichts Neues, so doch immer wieder das eine oder andere nette Plätzchen zu entdecken.

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