Actionreiche Karl-May-Adaption

„Winnetou I“ auf der Felsenbühne in Rathen

Rasante Pferderitte, waghalsige Stunts, knallende Pistolen und dazu noch staubende Sandwolken: Die Neuinszenierung von „Winnetou I“ (Foto: PR/Hagen König) auf der Felsenbühne in Rathen beschert Action pur vor der wildromantischen Felskulisse in der Sächsischen Schweiz. Olaf Hörbe packte die Handlung nach der Vorlage Karl Mays hier in eine schlüssige zwei-Stunden-Bühnenadaption. Regie in dem Stück führt der Theaterintendant der Landesbühnen Sachsen, Manuel Schöbel, höchst selbst.

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Filmspaß mit Frischluftgarantie

Dresdner Sommerkinos unter die Lupe genommen

Es scheint wie verhext zu sein, denn wie schon im vergangenen Jahr wirkt das Wetter im Juni momentan alles andere als einladend. Doch die Dresdner lassen sich ihren Sommer nicht vermiesen und planen trotzdem eifrig ihre Freiluftkinos – und wir von Elbmargarita sind für euch mittendrin, um die Schmankerl, die Perlen, die kleinen Helden der heißen Wochen schon vorab vorstellen zu können. In diesem Sinne: Action!

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Von romantisch bis heiter-erotisch

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Meißen holt sein Literaturfest nach

Im Garten, im Keller, auf der Orgelempore, auf dem Dampfer und im Weinberg – in Meißen wird überall gelesen. Nach der Flut im letzten Jahr holt die Stadt vom 5. bis 9. Juni ihr mehrtägiges Literaturfest (Foto: PR/Daniel Bahrmann) nach, traditionelle Themen sind Mittelalter, Renaissance und Fantasy. „Die Meißener organisieren das Fest ehrenamtlich“, erklärt Sprecher Sven Mücklich, „immer mehr Leute melden sich, die ihre Gärten und Keller für Lesungen bereitstellen.“

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Rekordmarathon am Weinberg

Spitzhaustreppenlauf geht in die 10. Runde

Hätte Daniel Pöppelmann (1662-1736) geahnt, dass die Treppe, die er einst als Verbindung zwischen Spitzhaus und Weingut Hoflößnitz in Radebeul anlegte, einmal zum Austragungsort für einen Ultra-Marathon wird, er hätte sie gewiss etwas anders geplant. Doch für Sportler aus aller Welt sind diese 397 Stufen mitten in den Weinbergen vielleicht gerade wegen ihrer schmalen Form eine ganz besondere und wegen des herrlichen Panoramas auch noch eine besonders schöne Herausforderung.

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Junges Blut rockt die Musicalbühne

Orchester Peter Pan

Studenten und Schüler inszenieren „Peter Pan“

Ein Musical ganz von Schülerhand zubereitet, am Herder-Gymnasium in Pirna gehört das beinahe zum Alltag. Alle zwei Jahre bringen die Schüler des Gymnasiums unter Regie ihrer Lehrer ein großes Musicalprojekt auf die Bühne. Doch dieses Mal läuft die Vorbereitung für das Großprojekt, das von allen neben dem normalen Unterricht realisiert wird, ein wenig anders als sonst. Denn dieses Jahr nehmen – was die musikalische Seite betrifft – erstmals Musikstudenten aus Dresden das Zepter in die Hand.

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Arktische Eislandschaft aus Musik

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Jan Heinke vertont „Das Kind der Seehundfrau“

Es ist ein altes Inuit-Märchen über Liebe und Verlust, das die Landesbühnen Sachsen am Nikolaustag als Musiktheater für Kinder (ab acht Jahren) erstmals auf die Bühne bringen. „Das Kind der Seehundfrau“ erzählt poetisch von einer Mutter, die ihre Familie nach sieben Jahren verlassen muss, um zu den Seehunden im Meer zurückzukehren. Jan Heinke, Musiker und Komponist aus Dresden, schrieb die Musik für diese nachdenklich schöne Geschichte.

Der 45-Jährige findet mit seinen selbstgebauten Stahlcelli ganz eigene Töne, um die Atmosphäre der Eskimolandschaft klanglich zu beschreiben. „Das Stahlcello besteht aus unterschiedlich langen Edelstahlstäben und einer Metallplatte als Resonator. Es wird mit einem Bogen aus Bambus und Angelschnur gestrichen und hat einen metallischen Klang, der lange nachhallt“, erzählt der Musiker. So kann er die Weite der Eiswelt in Grönland und dem arktischen Kanada förmlich hörbar machen, die Musik wird dabei zu einer weiteren Erzählebene in dem Theaterstück.

Doch das Stahlcello ist nicht das einzige Instrument Marke Eigenbau, das in „Das Kind der Seehundfrau“ mitspielt. Zusammen mit dem Dresdner Schlagzeuger Demian Kappenstein sei Jan Heinke im Vorfeld der Proben über die Schrottplätze der Stadt spaziert und habe passende Teile für ein ganz besonderes Percussions-Instrument zusammengesammelt. „Das waren alte Sägeblätter oder Gastanks, wir haben dabei unsere Phantasie spielen lassen“, sagt Heinke. Die blechernen Schrott-Instrumente werden auf der Bühne noch von der glockenspielartigen Celesta, gespielt von Thomas Tuchscheerer, unterstützt, denn ganz ohne Harmonieinstrument geht es nicht.

Zusammen ist dieses kleine Orchester im Stück fast immer auf der Bühne präsent (Foto: PR/Hagen König). Es untermalt die Geschichte mit atmosphärischen Tönen, bringt live arktisches Meeresrauschen, bitterkalte Windböen oder klirrenden Frost ins Theater – und unterstreicht die Poesie des Stückes so auch akustisch. Zwischendurch wird in dem alten Inuit-Märchen aber auch gesungen, gerappt und sogar einen Obertongesang, der die Ohren wahrlich in eskimoartige Iglu-Gefilde entführt, hat Jan Heinke für das musikalische Theaterstück komponiert.

Die alte Geschichte aus einem fernen Land wird so vor den Augen und Ohren der Zuschauer von heute wiederauferstehen. Die Seehundfrau – so viel sei schon jetzt verraten – bekommt ihr Fell und damit ihr Leben am Ende von ihrem Sohn Oruk zurück. Ob dieser allerdings anschließend mit ihr in die Fluten des Meeres abtaucht oder sich für ein Fischerleben mit seinem Vater entscheidet, werden die Besucher in einer der vielen Vorstellungen vor Weihnachten sehen.

Nicole Czerwinka

„Das Kind der Seehundfrau“ an den Landesbühnen Sachsen: Premiere am 6.12., 10 Uhr in Weinböhla, weitere Vorstellungen in Radebeul am 7.12., 15 Uhr; 8.12., 17 Uhr; 13.12., 10 Uhr; 14.12., 11 Uhr; 16.12., 17.12. und 18.12., 10 Uhr; sowie am 10.12. im Großenhainer Schloss und am 11. und 12.12. im Klostersaal Riesa

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Die Kunst, aus Krempel Kunst zu machen

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Jane Pabst bloggt nachhaltig über upcycling

Alte Gegenstände haben es Jane Pabst (Foto: privat) angetan. Schon als Kind stöberte die 31-jährige Journalistin gern auf dem Dachboden ihrer Großeltern nach Schätzen aus der Vergangenheit. „Mich fasziniert es, den Duft dieser alten Sachen einzuatmen, die Seele zu spüren, die diesen Gegenständen innewohnt“, sagt sie. Solche Fundstücke einfach wegzuwerfen, das kommt für Jane Pabst nicht infrage. Ihr macht es viel mehr Spaß, Gebrauchtes einem neuen Zweck zuzuführen. So hat sie etwa einer Hutschachtel ihrer Großmutter drei Holzfüße verpasst und daraus ein originelles Behältnis für ihre Bastelsachen gezaubert.

Was die Großenhainerin schon seit Kindertagen praktiziert, ist heute unter dem Namen „upcycling“ bekannt und international geradezu ein Trend geworden. „Es geht dabei ja auch um Umweltschutz, ich werfe Dinge eben nicht einfach weg, sondern mache etwas Neues draus“, erklärt Jane Pabst. Und weil dieses Thema sie nicht mehr loslässt, hat sie im Juni dieses Jahres ihren eigenen Upcycling-Blog gegründet. Mit journalistischem Handwerkszeug und großem Herz für die Nachhaltigkeit stellt sie auf www.zweitleben.de jede Woche mindestens zwei Upcycling-Themen vor. Von Menschen, die in ihrer Freizeit selbst upcyclen, über Künstler, die aus Alt Neu machen, bis hin zu Tests und Tipps für alle, die es selbst einmal mit einfachen Sachen ausprobieren wollen, reicht das Spektrum.

„Ich will mit dem Blog breitenwirksam auf das Thema aufmerksam machen und meinen kleinen Beitrag dafür leisten, das Bewusstsein der Menschen für den Umweltschutz zu schärfen“, meint sie. Die bunte Mischung aus Portraits, Tests und Bastelanleitungen auf ihrem Blog möchte Jane Pabst daher künftig mit Aktionen für die Umwelt ergänzen. „Ich könnte mir vorstellen, den Blog auch als Versteigerungsportal weiterzuentwickeln, bei dem man upcycling-Produkte versteigert und den Erlös einem Umweltprojekt zugute kommen lässt“, sagt sie. Ideen gibt es genug, ebenso wie passende Themen für den Blog, für den die Journalistin zunächst die sächsische Upcycling-Landschaft abgrast, aber auch schon Geschichten aus der Schweiz und Frankreich gesammelt hat.

„Das Thema erscheint mir gerade unerschöpflich, immer wieder tun sich neue Dinge auf, die ich auf zweitleben.de vorstellen könnte“, sagt sie. Vor allem die Dresdner Neustadt sei voller upcycling-Ideen, während der Trend europaweit betrachtet vor allem in London sehr verbreitet sei. „Dort gibt es sogar eine Messe. Da hinzufahren, wäre ein Traum!“, findet Jane Pabst und wenn sie von den verschiedenen Projekten erzählt, die sie bereits recherchiert hat, leuchten ihre Augen vor Begeisterung. „Ich sehe auf jeden Fall meine Berufung darin, das Blogprojekt weiter auszubauen“, sagt sie. Über die einzelnen Initiativen, Menschen und Ideen zu berichten, sei nur der erste Schritt.

So wird ihr Onlinemagazin ab Oktober auch auf Englisch erscheinen, damit es international gelesen werden kann. Außerdem habe sie schon einen Projekttag in einer Kindertagesstätte ins Auge gefasst, um auch die Kinder für Nachhaltigkeit zu begeistern. „Alte Dinge sind nicht nutzlos, das muss man erkennen und das will ich zeigen“, sagt sie. Nicht selten passiere es, dass aus vermeintlichem Müll noch wahre Kunstwerke entstehen. Bei Jane Pabsts Visitenkarten ist es allerdings genau umgekehrt. Sie sind aus alten Tusche-Skizzen der Radebeuler Künstlerin Doro Kuhbandner geschnitten, die Kontaktdaten wurden einfach auf die Rückseite gestempelt. Nix für den Müll also, sondern echt upcycling!

Nicole Czerwinka

Linktipp: www.zweitleben.de

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„Femme fatal“ in weinseliger Umgebung

Martin Walker liest bei den Musikfestspielen

Schummeratmosphäre herrscht in der Sektfabrik auf Schloss Wackerbarth, als dort am Donnerstag (23.5.) ausnahmsweise nicht edel perlende Sachsentropfen, sondern wohlgewählte Worte im Rampenlicht stehen. Im Rahmen der Musikfestspiele Dresden las der schottische Schriftsteller und Journalist Martin Walker (Foto: PR/Bastian Schweitzer) zusammen mit seiner deutschen Hörbuchstimme Johannes Steck fünf Ausschnitte aus seinem Kriminalroman „Femme fatale. Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police“ (die deutsche Version erschien just im Diogenes Verlag). Dieser spielt, wie schon die vorherigen Teile der Reihe, in einer ländlichen Gegend Frankreichs, welche die idyllische Radebeuler Weinbergumgebung auf dem edlen Schloss passgenau widerzuspiegeln scheint.

Walkers Lesetour führt ihn – so erzählt er mit rollendem schottischen Akzent in verblüffend gutem Deutsch – jedes Jahr im Mai nach Deutschland und startet 2013 nun im weinseligen Ambiente. Der Saal, in dem sonst Wackerbarths Sektflaschen abgefüllt werden, ist dabei erstaunlich gut besucht – obwohl bei dieser Musikfest-Lesung tatsächlich keine Instrumente aufspielen. Wie sich in der gut einstündigen Veranstaltung jedoch zeigt, schwingen Walkers wohlgewählte Worte im englischen Original ebenso wie in der deutschen Übersetzung mit eigener Musikalität. Das knisternde Vokabular des Schotten offenbart sich auch in den von ihm groß gestikulierend vorgetragenen Textstellen, erschwert allerdings deren Verständlichkeit, denn die englischen Ausschnitte werden nicht noch einmal übersetzt. Nahtlos schließt sich daran Johannes Steck – mehrfach preisgekrönt für seine Hörbuch-Interpretationen von Ken Follett und Simon Beckett –, welcher der deutschen Version der Erzählung raustimmig und mit unaufgeregt präziser Betonung Leben einhaucht.

Angeregt durch Walkers langjährige Arbeit als politischer Journalist handeln seine Romane um Polizeichef Bruno von beschaulichen französischen Landschaften, humorvollen Liebesgeschichten und knallharten Kriminalfällen. Ähnlich, wie man es von den Skandinaviern kennt. So geht es in „Femme fatal“ um den Fall einer schönen Frau, die nackt, aber tot in einem Kanu auf einem der glasklaren Flüsse rund um das verschlafende Dörfchen Périgord herumtreibt. Ein wohl satanisches Tattoo auf ihrem Körper stellt den Polizisten ebenso vor ein Rätsel, wie die undurchsichtigen Finanzflüsse am Rand dieser lauschigen französischen Ufer und das Verhalten seiner Geliebten Isabelle. Das alles verpackt Walker in farbige Beschreibungen, die in der deutschen Version ebenso treffsicher schillern wie im Original, und wohl den eigentlichen Reiz seines Werkes ausmachen. Gewürzt mit vielen Anekdoten und Hintergründen aus vorherigen Teilen der Romanreihe gedeiht dieser Abend schließlich zu einer gelungenen Melange aus englisch-deutschem Lesungsdialog mit französischem Schauplatz inmitten der Radebeuler Weinlandschaft. Nicht mehr und nicht weniger.

Nicole Czerwinka

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Einmal Mount Everest und zurück

Dresdner gewinnt beim Treppen-Marathon

Die Radebeuler Spitzhaustreppe hat sich an diesem Wochenende (20./21.4.) in ein steiniges Sportgerät verwandelt. Der 9. Mount Everest Treppen-Marathon inmitten idyllischer Weinberge zählte anno 2013 rund 400 Teilnehmer. Knapp 70 davon nahmen in der Kategorie „Alleingänger“ teil, in der es darum geht, die 397 Stufen der Spitzhaustreppe binnen 24 Stunden ganze 100 Mal auf- und abzulaufen. Sieger war Heiko Lätsch aus Dresden, der mit einer Bestzeit von 14:46:09 Stunden ins Ziel lief. Dicht gefolgt von Frank Wittwer, ebenfalls aus Dresden, der in 14:48:35 Stunden 100 Mal die Treppe auf- und abging.

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Christusköpfe, Wiesenblumen und Perlhühner

Werner Zawischa stellt in Riesa aus

So farbenfroh wie jede einzelne Pflanze in den erblühten Blumenrabatten, so facettenreich präsentiert sich die seit Freitag (18.4.) eröffnete Kunstausstellung „Im Laufe der Jahre“ (bis 8. Juni, Eintritt frei) in der Städtischen Galerie in Riesa. Über 70 Werke in zehn verschiedenen Techniken umspannen ein mehr als 50-jähriges Schaffen des Riesaer Künstlers Werner Zawischa. Es ist die erste Einzelausstellung im Leben des heute 73-Jährigen.

Dicht an dicht hängen Porträts in Öl neben Landschaftsbildern in Pastell, Kirchenansichten mit Feder, ungewöhnliche Collagen, bunte Stillleben oder  schwarz-weiße Skizzen. „Man muß mit wachen Augen durch die Natur und überhaupt durchs Leben gehen“, sagt der sympathische kleine Mann. Wer diesen Rat befolgt und sich so der Ausstellung nähert, vor dem erblüht ein jedes Bild auf seine besondere Art und Weise. Eines seiner ersten Werke ist die Pastellzeichnung „Migranten“. Gemalt mit 22 Jahren ist es eine Reflexion seiner eigenen Erfahrungen. „Mit fünf Jahren bin ich mit meiner Mutter und meinen beiden älteren Schwestern in Riesa angekommen. Wir sind aus Oberschlesien geflüchtet“, schildert Zawischa. Ein Schatten huscht über sein sonst so strahlendes Gesicht. Er spricht leise weiter: „Ich hab all die Erniedrigungen erlebt, die Flüchtlingskinder widerfahren sind. Ich kenn betteln und vieles andere auch. Das prägt.“

Indem Werner Zawischa Bilder malt, kann er sein Innerstes zum Ausdruck bringen. Früh begann er damit. „Ich habe mit Kohlezeichnungen auf Zeitungsrändern gekritzelt“, erinnert er sich. Zawischa tritt in den Zeichenzirkel, spielt Kabarett und Pantomine, lernt Dekorationsmaler, studiert Kulturwissenschaften. Von 1971 bis 1991 ist er Leiter der Volkskunst Riesa, danach bis heute Vereinsvorsitzender des Kreativen Zentrums. „Er gehört quasi zum Inventar der Stadt“, bringt die Journalistin Ines Witt-Klotz in ihrer Laudatio vergangenen Freitag seine Bedeutung für die Elbstadt auf den Punkt. Erst im März ehrte die Stadt ihn mit dem Riesaer Riesen für sein Lebenswerk. „Diese Ausstellung ist eine Würdigung seines Schaffens“, sagt Organisatorin Birgit Herold. Ein Schaffen, so bunt und vielfältig wie jede einzelne Blüte im Blumenmeer des Frühlings.

Jane Pabst

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