Wo Lachfalten Kalorien verbrennen

Christian Kühn, Intendant der Comödie Dresden
Christian Kühn, Intendant der Comödie Dresden

Die Comödie Dresden im Kurzfragebogen

Dresdens Theaterlandschaft bekommt in diesem Herbst Zuwachs. Mit dem Boulevard- und dem Centrumtheater (Foto: PR/Amac Garbe) eröffnen im September gleich zwei neue Spielstätten in der Stadt. Die Chefs von Comödie, Boulevard- und Centrumtheater haben daher zum Beginn der Theatersaison einen kleinen Fragebogen für uns ausgefüllt – mögen die Zuschauer die bunte Mischung erst hier und dann in den Sälen vergleichen. Im dritten Teil der Interviewrunde antwortet Comödien-Intendant Christian Kühn:

Was bekommen die Dresdner in der Comödie zu sehen?

Wie immer versuchen wir auch in dieser Spielzeit, in der wir unseren 18. Geburtstag feiern, das Genre Komödie möglichst weit zu fächern. Dabei  sind uns Klassiker wie „Die Feuerzangenbowle“ ebenso wichtig, wie die Uraufführung neuer Komödien, zum Beispiel die Body-Switch-Komödie „(K)ein guter Tausch“ oder die deutschsprachigen Erstaufführungen von internationalen Erfolgen. Spätestens nach unseren beliebten Produktionen „Kalender Girls“ und „Rubbeldiekatz“ haben sich auch Filmstoffe in unserem Spielplan bestens etabliert. Anfang 2015 bringen wir den französischen Kinohit „Ziemlich beste Freunde“ auf unsere Bühne. Und natürlich können sich die Zuschauer auf viele Wiederaufnahmen freuen, wie unser jüngster Erfolg „Tussipark“, bei dem wir im Oktober „Neu-Tussi“ Jasmin Wagner begrüßen oder das Weihnachtsmusical „Willie – Der Weihnachtsstollen“.

Das kulturelle Angebot in der Stadt ist sehr groß. Womit stechen Sie aus dieser Fülle heraus?

Wir möchten nicht „stechen“, das tut ja weh! Wir möchten uns einreihen in ein wunderbar vielfältiges Kulturbuffet, auf das Dresden stolz sein kann. Jeder Dresdner sollte sich an diesem Buffet mal bedienen und kann selbst entscheiden auf was er mehr oder weniger Appetit hat. Aber probieren sollte er von allem mal, er könnte den einen oder anderen Leckerbissen wirklich verpassen.

Wie lautet Ihr Rezept, um trotz der doch großen Konkurrenz in der Stadt überlebensfähig zu bleiben?

Humorvolle Unterhaltung in prominenter Besetzung! Das Motto dieser Spielzeit lautet „Wer nicht verrückt ist, ist nicht normal“. Und das bezieht sich nicht nur auf die verrückt-lustigen Komödien, die unseren Spielplan füllen. Denn natürlich muss man als Theatermacher am Privattheater auch ein bisschen verrückt sein. Der Druck, ohne Subventionen die Kosten zu decken, wird immer höher, aber wenn unser Saal erfüllt wird vom Lachen der Zuschauer, ist dies die beste Motivation, weiter zu kämpfen. Sicherlich hat sich unsere Bühne im World Trade Center nach 18 Jahren in Dresden mittlerweile etabliert und kann sich über ein treues Stammpublikum freuen. Der vorsichtige Dresdner ist bei Neuem ja immer erst einmal skeptisch, die Erfahrung mussten auch wir mit der ein oder anderen Produktion machen. Unseren neuen Kollegen in der Dresdner Theaterfamilie ist zu wünschen, dass sie sich ebenfalls etablieren können und wir alle gemeinsam dazu beitragen, dass der Dresdner gar nicht mehr drum rum kommt, die Fernsehcouch gegen den Theatersessel zu tauschen.

Wie gehen Sie mit dem Vorurteil um, eher „leichte Muse“ anzubieten?

In Boom-Zeiten von „Light“-Produkten sind wir doch eine prima Alternative zur „schweren“ Kost: Leicht zu verdauen, gut für den Körper – 10 Minuten Lachen verbrennen 50 Kalorien – und den Geist und dabei noch gänzlich ohne Nebenwirkungen, von Lachfalten mal abgesehen …

Es fragte: Nicole Czerwinka

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