Dresdner „medlz“ bringen 6. Album heraus
Seit 15 Jahren begeistert die Dresdner A-Cappella-Band „medlz“ (Foto: PR/Robert Jentzsch) mit ihrem A-Cappella-Pop. Heute (22.8.) erscheint das sechste Album der vier Sängerinnen. Für die neue Scheibe haben sie in ihren ganz persönlichen Filmkisten gekramt und 20 Songs unter dem Motto „Bekannt aus Film und Fernsehen“ im medlz-Stil arrangiert und eingesungen. Bei einem Kaffee-Frühstück erzählten sie, was dieses Album so besonders macht und warum man sie in Dresden eher selten hört.
Das neue Album heißt „Bekannt aus Film und Fernsehen“ – das klingt irgendwie glamourös. Wie seid ihr darauf gekommen?
Wir wollten nach „Unsere Zeit“ 2010 auf jeden Fall wieder ein Konzeptalbum machen. Die konkrete Idee mit den Filmmusiken kam – wie so oft – Sabine beim Joggen. (lachen) Wir haben dann alle vier zu Hause unsere Lieblingsfilmmusiken und Soundtracks nach geeigneten Songs durchgestöbert. Uns war es aber wichtig, dass wir nicht nur die ganz bekannten Lieder herauspicken, nicht unbedingt die Gassenhauer und auch orchestrale Sachen.
Wie viel von euren persönlichen Lieblingsfilmen steckt da drin?
Viel, aber nicht alles. Wir haben unsere Fans parallel bei einer Aktion auf Facebook aufgefordert, uns Vorschläge für Filmmusiken zu schicken. Da kam erstaunlich viel zusammen, auch Dinge, die nicht jeder kennt und auf die wir selbst nicht unbedingt gekommen wären. Anderes deckte sich wiederum schon mit Titeln, die wir ohnehin eingeplant hatten. Es war ein spannender Prozess. Vorschläge wie der „Underwater March“ aus „Fluch der Karibik“ oder „Il dolce suono“ aus „Das 5. Element“ sind via Facebook jetzt aufs Album gekommen.
Und warum nicht die Gassenhauer?
Zum einen müssen die Songs natürlich auch irgendwie zu uns passen, wir machen ja unsere eigene Version daraus. Zum anderen sollte man bei vielen dieser Film-Schlager gar nicht erst versuchen, besser als das Original zu sein. So etwas geht meist in die Hose. Wir alle haben Songs wie „My Heart will go on“ in der Interpretation von Celine Dion im Kopf – das könnten wir auch mit einer noch so guten Coverversion nicht toppen.
Ihr habt aber auch vier eigene Songs auf diesem Doppelalbum veröffentlicht. Wie passt das mit den Filmmusiken zusammen?
Diese vier Songs sind von Filmen inspiriert, sie könnten eigentlich auch Filmmusik sein. Nur das passende Drehbuch dazu fehlt eben noch. Wir sagen auch, das ist die Musik zu unserem ganz eigenen medlz-Film. (lachen) – Übrigens ist unser Song „Geh noch nicht“ eine echte Premiere! Wir haben ihn zusammen mit der Männer-A-Cappella-Band „Maybebop“ aufgenommen. Das gab es noch nie.
Jetzt ist das neue Album draußen. Wo werdet ihr die Titel denn nun vorstellen?
Wir sind ja eigentlich das ganze Jahr über auf Tournee und haben die Songs schon seit März bei unseren Auftritten vorgestellt. Zuletzt waren wir am Wochenende auf dem Stadtfest in Dresden, das war große Spitze. Das nächste große Konzert ist am 2. November im neuen Boulevard Theater Dresden. Aber auch sonst ist dieses Jahr viel geplant. Wir wollen eine neue Weihnachts-CD aufnehmen, mit Liedern, die auf dem alten noch nicht drauf sind. Wahrscheinlich wird das unser Album-Jahr. (lachen)
Ihr seid in der Summe mehr auf Tour als in Dresden. Warum kann man euch ausgerechnet in eurer Heimatstadt so selten live hören?
Das ist ein Phänomen, das fast alle Dresdner Bands betrifft. Wir sind hier wie Propheten im eigenen Land. Selbst die Stadtmagazine schreiben nur selten mal über uns. Wir vier haben vielleicht auch noch immer ein bisschen das brave Mädels-Image an uns kleben. Könnten die Leute unsere Musik öfter einfach mal so hören – zum Beispiel auch im Radio –, dann würde sich das sicher ein bisschen ändern. Zum Stadtfest am Wochenende hat man ja gesehen, dass der Theaterplatz voll war. Die Menschen standen schon da, als wir auf die Bühne kamen, die waren wirklich wegen uns gekommen. Das war klasse.
Linktipp: www.medlz.de