Ostasien trifft Elbflorenz

Söhne und Töchter Dresdens I.

Dresden hat viele Töchter und Söhne, die auf die eine oder andere Weise berühmt und bekannt sind. Eine davon ist Rose Hempel. Ihr Ruf als ausgezeichnete Kennerin der ostasiatischen Kunstgeschichte reicht weit über Deutschlands Grenzen hinaus.

Rose-Marie Hempel wurde am 27. März 1920 in Dresden geboren. Noch während des zweiten Weltkrieges, im Jahr 1944, studierte sie ostasiatische Kunstgeschichte, Japanologie und Sinologie in Berlin bei Otto Kümmel (1874-1952), dem Gründer und Direktor des Museums für Ostasiatische Kunst in Berlin und Generaldirektor der staatlichen Museen in Berlin. Sie promovierte noch im gleichen Jahr.

 Während dem verheerenden Luftangriff auf Dresden im Februar 1945 wurde ihr Elternhaus zerstört. Sie arbeitete für die Staatlichen Museen Berlin, bevor sie 1946 nach Dresden zurückkehrte, um unter anderem als kommissarische Direktorin für das Museum für Völkerkunde tätig zu sein. Allerdings litt sie zunehmend unter den politischen Widerständen und so entschied sie sich in den „Westen“ zu gehen und begleitete eine Assistentenstelle im Kölner Museum für Ostasiatische Kunst. Ein Stipendium der japanischen Regierung ermöglichte ihr einen eineinhalbjährigen Studienaufenthalt in Japan, der für ihre Wissenschaft außerordentlich prägend war. Ab 1959 bis zur ihrem Ruhestand 1985 war sie Hauptkustodin des Hamburger Museums für Kunst und Gewerbe und Leiterin der Asienabteilung.

Nach ihrem Ruhestand weitete sie ihren guten Ruf als Kennerin der japanischen Kunst aus, indem sie eine umfangreiche Sammlung von japanischen Künstleralben aus dem 18. und 19. Jahrhundert zusammentrug. Kurz nach der Wende erreichte sie die Bitte aus Dresden, die äußerst umfangreiche Sammlung von japanischen Farbholzschnitten der Dresdner Kunstsammlungen zu ordnen. Eine Aufgabe, der sie hingebungsvoll nachkam. 2001 kehrte sie endgültig in ihre Heimatstadt zurück und wirkte bis zu ihrem Tod für die ostasiatische Kunst, nicht nur Dresden. Ihre Sammlungen stiftete sie den Museen in denen sie einst arbeitet. Sie war Mitglied des Vereins der Freunde des Kupferstich-Kabinetts. Hempel starb am 3. April 2009.

Foto & Text: Janine Kallenbach

Zum Foto: Eine japanische Figur im Eingangsbereich des Japanischen Palais, das heute das Museum für Völkerkunde beherbergt.

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