Brücken von Moritzburg nach New York

David Philip Hefti komponiert für das Moritzburgfestival

Der Schweizer Komponist David Philip Hefti (Foto: PR/Manu Theobald) ist der Composer in Residence beim diesjährigen Moritzburgfestival (9. bis 24. August). Der 39-Jährige studierte Komposition, Dirigieren, Klarinette und Kammermusik bei Wolfgang Rihm, Cristóbal Halffter, Wolfgang Meyer, Rudolf Kelterborn und Elmar Schmid in Zürich und Karlsruhe. Für das Moritzburgfestival schrieb er ein Stück namens „Monumentum“ – und erzählt im Interview mit elbmargarita.de, was es damit auf sich hat.

Ihre Komposition für das diesjährige Moritzburg Festival trägt den Titel „Monumentum“. Das klingt sehr bedeutungsschwer. Was verbirgt sich dahinter?

In der Regel gebe ich meinen Kompositionen möglichst neutrale Titel, die keine musikalischen Assoziationen im Zuhörer wecken. Er soll möglichst unvoreingenommen in die Musik eintauchen können. Bei „Monumentum“ ist das in der Tat ganz anders. Ich habe bewusst diesen (bedeutungs-)schweren Titel gewählt, da das Streichsextett an den Ausbruch des ersten Weltkrieges, an den Tod des 18-jährigen Peter Kollwitz‘, der in den ersten Kriegstagen als Kriegsfreiwilliger starb, und an den Umgang seiner Mutter, der Künstlerin Käthe Kollwitz, mit ihrer Trauer über den Verlust des Sohnes erinnern soll. Die Künstlerin verarbeitete ihren Schmerz, indem sie ihre wohl berühmteste Plastik „Die trauernden Eltern“ schuf. Meine Kammermusik zeichnet zudem die 18-jährige Entstehungsgeschichte dieses Kollwitz-Kunstwerkes nach.

Die Komposition ist in Kooperation der Chamber Music Society of Lincoln Center New York mit dem Käthe Kollwitz Haus in Moritzburg entstanden. Wie kam diese Verbindung zwischen der amerikanischen Metropole und Moritzburg zustande?

Jan Vogler, der künstlerische Leiter des Moritzburg Festivals, wohnt in New York. So ist er für diese in meinen Augen sehr fruchtbare Verbindung verantwortlich. Jan Vogler ist übrigens der einzige Interpret, der sowohl bei der Moritzburger Uraufführung als auch bei der amerikanischen Erstaufführung mitspielen wird.

Sind Sie schon einmal zuvor in Moritzburg gewesen?

Anlässlich des Festivals werde ich zum ersten Mal in Moritzburg sein. Ich freue mich wahnsinnig darauf, da mich alle meine Freunde mehr als positiv auf Moritzburg eingestimmt haben.

Worauf freuen Sie sich besonders?

Ganz besonders freue ich mich auf das umwerfende Schloss und die Umgebung, die ich mit dem Fahrrad erkunden werde, sofern mir der Festival-Probenplan dies erlaubt. Selbstverständlich werde ich auch das Käthe Kollwitz Haus besuchen.

Linktipps: www.davidphiliphefti.com und www.moritzburgfestival.de

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