Opernfest für alle im Zentralwerk

Die OFF-Operngruppe szene12 feiert in ihrem zehnten Jahr ein Minifestival um Dvořáks „Rusalka“

Im Zentralwerk Pieschen sind die Stuhlreihen schon aufgestellt, auf der Bühne werden die letzten Handgriffe erledigt. Gleich beginnt die erste Hauptprobe der freien Operngruppe szene12 für ihre aktuelle Produktion von Antonín Dvořáks „Rusalka“, die am 25. August Premiere feiert. Bei einem Kaffee in der Probenpause nimmt sich der Dirigent Matthew Lynch Zeit, ein bisschen Vorfreude zu wecken.

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„Wir sollten das Lachen nicht verlernen“

10 Jahre – 5 Fragen: Toni Burghard Friedrich im Jubiläumsinterview (15)

Das Onlinemagazin elbmargarita.de feiert Zehnjähriges – und schenkt sich selbst zum Jubiläum eine kleine Fragerunde. Die Künstler der Stadt gratulieren per Antwort. Heute mit Toni Burghard Friedrich (Foto: Kjeld Stein), Abendspielleiter und Talkmaster der Late-Night-Mitte-Show an der Staatsoperette Dresden sowie Gründer des OFF-Opernprojektes szene12:

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Opernfest mit Verführer

Die OFF-Operngruppe szene12 verleiht Mozarts „Don Giovanni“ neuen Schwung

Wer die Produktionen der OFF-Operngruppe szene12 um Regisseur Toni Burghard Friedrich kennt, der weiß: Den Besucher erwartet etwas Außergewöhnliches. Das neueste szene12-Werk stellt gar sämtliche Konventionen der Gattung auf den Kopf und verwandelt das Zentralwerk in Pieschen in eine riesige Partylocation. Wolfgang Amadeus Mozarts „Don Giovanni“ wird hier tatsächlich zum Fest.

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Eine schrecklich nette Opernfamilie

Die OFF-Operngruppe szene12 feiert mit Mozarts „Don Giovanni“ ihre fünfte Produktion

Der Verein szene12 um Regisseur Toni Burghard Friedrich ist seit 2012 Dresdens Experimentierlabor für junge Opernfans. Die Inszenierungen der OFF-Gruppe stechen mit ungewöhnlichen Lesarten und einer humorvollen, leicht verständlichen Erzählweise heraus. Das fünfte Projekt setzt da mit Mozarts „Don Giovanni“ wohl sogar noch eines drauf. Premiere ist am 22. August im Zentralwerk in Pieschen. Die Proben hier fühlen sich fast an, wie ein Familientreffen – und dennoch bleibt bei szene12 Raum für Überraschungen.

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Gänsehaut im Zentralwerk

Szene12 spielt eine Kammeroper nach Puccinis „La Bohème“ – und rührt fast zu Tränen …

Der alte Ballsaal im Zentralwerk Pieschen ist kaum wieder zu erkennen: Das OFF-Opernensemble von szene12 (Foto: PR/Kjeld Stein) hat den Raum in lauschiges Licht getaucht, eine riesige, hölzerne Zuschauertribüne steht in der Mitte, dahinter eine kleine Bar mit Sitzecken. Die Bühne (Leonore Pilz) verströmt die heimelige Atmosphäre einer jungen Wohngemeinschaft, mit einer wüsten Zettelwand, alkoholischen Getränken in den Regalen, Esstisch und einer Matratze als Schlafgelegenheit. Inmitten dieser Kulisse führen die jungen Musiker nun in ihrem vierten gemeinsamen Projekt eine Kammeroper nach Puccinis „La Bohème“ auf und machen dem Publikum einmal mehr Lust auf Oper.

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Opernprobe mit morbidem Charme

Das OFF-Projekt szene12 spielt „La Bohème“ im Zentralwerk – eine Reportage

Der Putz blättert von der gelben Kassettendecke, unter der die jungen Stimmen gewaltig durch den Raum hallen. Das Zentralwerk am Rande der Großenhainer Straße erstrahlt in morbidem Charme und hat sicher schon bessere Zeiten erlebt. Doch seit hier die Proben für das diesjährige szene12-Projekt begonnen haben, herrscht Leben in dem alten Gemäuer. Das Team der Dresdner OFF-Opern-Gruppe hat es sich in dem Saal schon gemütlich eingerichtet. Requisiten liegen vor der Bühne – Bierflaschen auf Tischen, Bücher, eine Matratze. Oben gibt es einen kleinen Tisch mit Essbarem: Nudeln, Kaffee, Schokolade. Da, wo später die Zuschauer in der ersten Reihe sitzen, steht jetzt das Regiepult.

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Die Oper neu entdecken

ToNi burghard friedrich ist der kopf des jungen Off-Opernteams szene12

Toni Burghard Friedrich ist einer der kreativsten jungen Regisseure in der Stadt. In der Lausitz aufgewachsen, studierte er Musiktheaterregie in Wien und kam schließlich nach Dresden zurück, um hier Theater zu machen. Im elbmargarita-Interview plaudert er aus dem Regiekoffer und verrät, an welcher Inszenierung er mit dem OFF-Opernteam von szene12 gerade werkelt.

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Verheißungsvoller Blick über’n Heckenrand

Szene12 reist anno 15 mit Haydn zum Mond – eine Kritik

„Wir sind offen, bunt, völlig frei und kreieren neue Werke auf der Basis bekannter Opern“, sagt der Dresdner OFF-Theaterverein szene12 von sich selbst. Mit diesem Anspruch schenkt er Dresden seit 2012 jedes Jahr eine unkonventionelle Operninszenierung, wobei er nicht davor zurückscheut, Ort, Zeit und Inhalt der Werke zu verändern. Mit Joseph Haydns Oper „Il mondo della luna“ entführt das Studentenensemble rund um Regisseur Toni Burghard Friedrich das Publikum nun sogar auf den Mond – und bringt eine wahrhaft komische Oper auf die Bretter der Bühne im Labortheater.

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Per Opernaufführung zum Mond

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Szenenbild: Il mondo della luna

Verein szene12 sammelt für sein neues Projekt

Sie machen Oper einfach anders, herrlich unkonventionell, gut verdaulich und viel unterhaltsamer als alle anderen: Der Dresdner Verein szene12 ist ein junges OFF-Theaterprojekt, bei dem junge Künstler zwischen Studium und Engagement einen Freiraum zum Ausprobieren finden. Das Projekt um den Nachwuchsregisseur Toni Burghard Friedrich gründete sich 2012 mit dem ehrgeizigen Ziel, jedes Jahr ein kleines bisschen größer zu werden.

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Opernspaß mit der Nanny und Steve Urkel

Szene12-COSIFANTUTTE

Szene12 inszeniert „Così fan tutte“ im Labortheater

Theaterregisseure sind oft bescheidene Menschen. So nahm Toni Burghard Friedrich den tosenden Schlussapplaus für seine Inszenierung von Mozarts „Così fan tutte – oder die Schule der Liebenden“ im Labortheater am Donnerstag (26.9.) auch mit einem stillen, zufriedenen Nicken entgegen. Verdient hat er ihn allemal, denn der Regiestudent aus Wien hat mit dem jungen, durchweg studentischen Ensemble des Dresdner Vereins szene12 in diesem Jahr eine so ungewöhnliche wie beachtliche Aufführung des bekannten Repertoirestücks auf die Beine gestellt.

Das Verwechslungsspiel um den kreuzweisen Pärchentreuetest in Mozarts dritter und letzter Oper, die er zusammen mit dem Librettisten Lorenzo Da Ponte realisierte, wird in Friedrichs Inszenierung als moderner Sitcom-Dreh verpackt. Don Alfonso (Steven Klose) ist hier der Regisseur am Filmset, seine Verbündete Despina (Marie Hänsel) steht ihm als Assistentin zur Seite. Die vier Hauptpersonen Fiordiligi (Johanna Will), Dorabella (Christiane Johanna Gänßler), Ferrando (Sie Hun Park) und Guglielmo (Meinhardt Möbius) treten schließlich als paarweise verbandelte Sitcom-Schauspieler auf, die stets zwischen Bühne und Hinterbühne auf- und abgehen.

Leonore Pilz und Dennis Ennen von der Dresdner Hochschule für Bildende Künste haben für diesen pfiffigen Stückzugang eine typische Sitcom-Kulisse im Wohnzimmerstil (Foto: PR/René Fußhöller) entworfen, in der das Spiel im Spiel stattfindet. Eine Videoleinwand zeigt zudem den Bereich hinter der Bühne. Hier streiten, pausieren und lachen die als Sitcom-Stars auftretenden Hauptcharaktere – vorn müssen sie den Partnertausch glaubhaft vorgaukeln, hinten wissen sie, wer sich hinter der Maskerade verbirgt. Die eigentliche Oper wird so auf geschickte Weise noch um eine Ebene erweitert, die den zumeist unkritischen TV-Konsum der Fernsehzuschauer hinterfragt.

Was hier vielleicht kompliziert klingt, verblüfft auf der Bühne als ungewöhnlich leichtfüßige und spritzige Opernvorstellung, der in Anbetracht von knapp fünf Wochen Probenzeit, die alle Beteiligten neben dem Studium stemmen mussten, höchster Respekt gebührt. Die jungen Darsteller überzeugen sowohl mit ihrer Spielfreude als auch gesanglich, wobei die Partitur des Stückes gerade für junge Stimmen eine große Herausforderung ist. Unter der musikalischen Leitung von Michael Blessing, der passend zum Stück ein reines Frauenorchester dirigiert, gedeiht der Abend zu einem soliden musikalischen Singspielerlebnis.

In Anlehnung an amerikanische Fernsehsitcoms stöckeln und stolpern hier auch einige vom Bildschirm bekannte Typen übers Parkett. So trägt Marie Hänsel als Despina ganz eindeutig Züge der „Nanny“, Guglielmo verwandelt sich dank Verkleidung plötzlich in den „Prinz von Bel Air“ und Ferrando ähnelt verblüffend komisch dem Tollplatsch Steve Urkel aus „Alle unter einem Dach“. Für Lacher sorgt auch immer wieder der von Leonore Pilz zusammengestellte Film-Vorspann zur Sitcom „School of Lovers“, die hier im Gewand von Mozarts Oper gezeigt wird.

So spielt die Inszenierung mit typischen Formen, Abläufen und Charakteren der amerikanischen Fernsehsitcom, doch geschieht dies alles, ohne dass es aufgesetzt oder penetrant wirken würde. Ungeachtet des lockeren Showcharakters bleibt die Oper immer Oper, in der Musik und Handlung wirkungsvoll Hand in Hand gehen. Und dennoch sind die gut zwei Stunden junger Kunst im Laborthater so kurzweilig, dass man am liebsten sitzen bleiben und weiter diesem opernhaften Fernsehspiel (oder war’s umgekehrt?) zuschauen möchte. Als am Ende dann doch die Lichter ausgehen, der Fernseher quasi abgeschaltet ist, kann man dem jungen Projekt für die fünf Vorstellungen in dieser Woche nur noch viele, viele Zuschauer wünschen …

Nicole Czerwinka

Szene12 spielt „Così fan tutte“ im Labortheater, wieder am 28./30.9., 2.10., je 20.15 Uhr, am 3.10., 16 Uhr und am 5.10., 20.15 Uhr

Linktipp: www.szene12.de

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