Operetten-Reise um die Welt

Die Staatsoperette lädt zum musikalischen Spaziergang durchs Kraftwerk ein

Nix mit Sommerpause dieses Jahr: Dresdens Theater unternehmen nach dem Corona-Stillstand erste vorsichtige Schritte in Richtung Normalität. Mit einem „Operettenspaziergang von Wien bis New York“ hat die Staatsoperette Dresden ein virenschutztaugliches Format entworfen, das dem Publikum bei aller Vorsicht gehörig Freude machen wird. Nicht nur, weil nach fast dreimonatiger Kulturpause jetzt alle hungrig auf Livetheater sind, sondern auch weil sie das Kraftwerksgelände dabei ab dem 20. Juni von ganz neuen Seiten kennenlernen dürfen.

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Ein Fest auf dem Mond

Die Staatsoperette Dresden feiert mit „Frau Luna“ Wiedereröffnung nach der Havarie

Ein Flug zum Mond, das wäre doch was: Urlaub weit entfernt von Mutter Erde, in einer Welt, die alle irdischen Sorgen vergessen lässt. Der Komponist Paul Lincke zauberte aus diesem uralten Traum der Menschen zusammen mit dem Librettisten Heinz Bolten-Baeckers 1899 eine Operette, noch lange bevor Weltraumtourismus in realen Nachrichtenspalten ein Thema war. „Frau Luna“ hat nun die Ehre, die Bühne der Staatsoperette nach der Wasserhavarie im Oktober wiederzueröffnen und lässt den ganzen Zauber des Genres im Kraftwerk Mitte aufsteigen wie Phönix aus der Asche.

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Märchenzauber auf der Vorderbühne

Die Staatsoperette Dresden zeigt zum Advent eine stimmungsvolle Notversion von „Hänsel und Gretel“

Weihnachten ist ja bekanntlich die Zeit der Wunder. Und Zauberei funktioniert nirgendwo besser als im Theater. So hat die Staatsoperette Dresden nach der Wasser-Havarie im Oktober Bühnenmagie walten lassen und tief in die Trickkiste des Theaters gegriffen, um das Publikum im Advent doch noch im Kraftwerk Mitte verzaubern zu können. Jasmin Solfaghari hat ihre Inszenierung von Engelbert Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“ (Foto: Stephan Floss) flugs für die Vorderbühne eingerichtet. Die ist trotz des Wasserschadens bespielbar – und lässt genug Raum für märchenhafte Illusionen.

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Drei Tage Licht „on“ für OFF-Dresden

Spielort-Alcatraz-im-Kraftwerk-Mitte

Theaterfestival im Kraftwerk Mitte

Theater, Staatsoperette oder doch lieber Diskothek? Mit dem Kraftwerk Mitte (Foto: PR) lässt sich vieles anstellen. Kurz vor der Sanierung soll das Backsteingebäude am Bahnhof Mitte jedoch noch einmal seine Tore für eine ganz andere Veranstaltung öffnen. Insgesamt 25 Compagnies und Solisten der freien Off-Szene aus der Stadt wollen dort vom 13. bis zum 25. September zum ersten und einzigen Mal eine geballte Ladung von freiem Theater, Tanz und Performance präsentieren.

Die drei spannenden Tage laden unter dem Motto „Kraftwerk off/on“ dazu ein, die wahnsinnig heterogene Szene professioneller freier Künstler in Dresden einmal ins Rampenlicht zu rücken. Langfristig wollen die Organisatoren unter der Schirmherrschaft von Reiner Zieschank, dem Geschäftsführer der DREWAG, der Technischen Werke Dresden und Vorstand der Dresdner Verkehrsbetriebe, mit dem Festival auch die künstlerische Weiterentwicklung für die lebendige Dresdner OFF-Theaterlandschaft anstoßen.

Die Gäste dürfen sich dabei in mindestens zehn Vorstellungen am Tag an sechs magischen Orten verzaubern lassen und drei Tage lang in die Vielfalt der Dresdner OFF-Szene – die sonst eher an der Peripherie hiesiger Kulturleuchttürme vor sich hin flackert – eintauchen. Am Sonntag steht zudem ein Familiennachmittag mit Puppentheater, Musik- und Sprechtheater, zeitgenössischem Tanz sowie Lichtinstallationen auf dem Programm. Die meisten dort gespielten Stücke werden extra für diesen Ort produziert und in der Form nie wieder zu sehen sein.

Über 40 künstlerische Konzepte sind schon für das Festivalprogramm eingereicht worden. Seit dem 25. Juli steht nun auch das komplette Programm, nachzulesen auf der Webseite von „Kraftwerk of/on“. Unter anderem werden Christina Kraft, die Companie Freaks und Fremde, das Panische NOT-Theater sowie das Ensemble la vie (und viele, viele mehr) dort auf der Bühne stehen und ein buntes Feuerwerk der OFF-Theaterszene präsentieren, während andernorts 100. Geburtstag gefeiert wird.

Das kulturinteressierte Publikum kann dieses einmalige Festival dabei schon im Vorfeld via Startnext-Überweisung tatkräftig unterstützen. Dort werden noch genau 31 Tage lang Spenden für das Spektakel gesammelt. Bislang sind 656 Euro erst reichlich zehn Prozent der angestrebten Summe von 5000 Euro im Startnexttopf angekommen. Das kann und sollte aber noch getoppt werden – der (freien) kreativen Dresdner Peripheriekunst und der kulturellen Vielfältigkeit unserer Stadt zu Liebe …

Nicole Czerwinka

Linktipp: www.off-dresden.de

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Oberbürgermeisterin Orosz lenkt ein

Kraftwerk wird ab 2013 für Operette ausgebaut

Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz hat sich besonnen. Sie will gegen den Stadtratsbeschluss zum Ausbau des Kraftwerkes Mitte für die Operette und das Theater der Jungen Generation (TJG) nun keinen Widerspruch einlegen. „Wir haben innerhalb der Verwaltung den Beschluss für einen gemeinsamen Standort von TJG und Operette im Kraftwerk Mitte intensiv geprüft. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich auf einen Widerspruch verzichte“, erklärte Orosz. Der Stadtrat müsse jedoch für eine gesicherte Finanzierung des 90 Millionenprojektes sorgen.

Die Oberbürgermeisterin sieht nun vor allem Fraktionen, die den Beschluss herbeigeführt haben, in der Pflicht: „Ich bedaure sehr, dass der Kompromiss, die Operette alleine an den Wettiner Platz zu holen, nicht zustande gekommen ist. Jetzt gilt es, den Beschluss der Mehrheit umzusetzen und die unhaltbare Situation für diese wichtigen städtischen Kultureinrichtungen zu beenden. Dies bedeutet aber auch, dass die Fraktionen für eine seriöse Finanzierung des Projektes im Haushalt sorgen müssen. Diese Finanzierung darf nicht zulasten der gesetzten Prioritäten von Schulen und Kitas gehen“, so Orosz.

Der Stadtrat hatte am vergangenen Donnerstag über die Zukunft der beiden Kultureinrichtungen entschieden. Die Staatsoperette und das TJG sollen demnach gemeinsam in das Kraftwerk Mitte ziehen. Der Baubeginn ist für 2013 angesetzt. Helma Orosz wollte den Stadtratsbeschluss zunächst per Widerspruch kippen. (NL)

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