Packende Bergpartie

Die Dresdner Philharmonie verführt mit Richard Strauss‘ „Alpensinfonie“

Es war ein prickelnder Herbstabend voller Kontraste. Mit Michael Glinkas Ouvertüre zur Oper „Ruslan und Ludmilla“, Jean Sibelius Konzert für Violine und Orchester und Richard Strauss‘ Alpensinfonie hat die Dresdner Philharmonie am 14. Oktober drei Stücke zu einem Programm verstrickt, die unterschiedlicher wahrscheinlich nicht sein könnten.

Einziger gemeinsamer Nenner in dem Programm: Die Leidenschaft des Muszierens und die Freude am Spiel mit starken Emotionen. Und das gelang unter der Leitung von Alexandre Bloch doch trefflich an diesem Abend. In allen drei Stücken schuf er eindrückliche musikalische Bilder, die den Hörer kraftvoll aus dem Alltag entführten. Zum Auftakt ließen er und die Dresdner Philharmoniker Glinkas Komposition wie einen wilden Sturm durch den Saal sausen, rasende Tempi mündeten hier in einen satten Orchesterklang und stimmten temperamentvoll auf das Kommende ein.

Silbelius‘ Violinkonzert bot in all seiner Filigranität und Raffinesse einen wirkungsvollen Kontrast zu Glinka. Mit James Ehnes hatte die Dresdner Philharmonie einen Solisten par Excellence geladen. Er ist ein Meister der Präzision, der temperamentvolle wie lyrische Passagen dieses Stückes feinsinnig auslotete und mit dem Orchester stets den Dialog auf Augenhöhe suchte. Solist und Klangkörper verführten das Publikum zum Träumen und fesselten zugleich mit ihrem warmem Klang und Ausdrucksstärke.

Nach der Pause folgte mit Strauss‘ berühmter „Alpensinfonie“ schließlich ein Werk, dass die Charaktere der beiden vorangegangenen – die sehnsuchtsvolle Klarheit eines Sibelius sowie Glinkas temperamentvolles Brodeln – in sich vereint. Nach dem eindrücklichen Lento ließen die Dresdner Philharmoniker dabei im Saal nun endgültig die Sonne aufgehen und nahmen das Publikum mit auf eine lebhafte Reise in eine traumhafte Landschaft, die von ungestümen Begegnungen mit Naturgewalten und vielen magischen Augenblicken geprägt ist. Abermals gelang es Bloch dabei, farbenreiche Bilder von Wasserfällen oder Blumenwiesen mit dem Orchester heraufzubeschwören, die gelungen mit den eruptiven Sturmausbrüchen kontrastierten. Eine musikalische Reise, an die man noch gern zurückdenkt!

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