Wie Musikstudenten eine Schülerband gründen
Philipp Schoof und Matthias Koschnitzke (Foto: privat) sind Jazzmusiker aus Leidenschaft. Anders ließe sich das aktuelle Projekt der beiden Musikstudenten aus Dresden gar nicht erklären. Zusammen wollen die zwei bis Anfang September eine neue Schülerbigband in der Stadt gründen. Das Besondere daran: Die Bigband ist – anders als sonst üblich – an keine Institution oder Bildungseinrichtung gebunden, jeder zwischen zwölf und 18 Jahren kann also mitmachen.
„Die Idee für dieses Projekt spukt mir schon seit gut einem Jahr im Kopf herum, mit Matthias habe ich dann einen geeigneten Partner für die Bandgründung gefunden“, sagt Philipp Schoof. Als offiziellen Träger des künftigen Klangkörpers konnten die Studenten nach langer Suche und dank glücklich geknüpftem Kontaktnetzwerk den Dresdner Johannstadthalle e.V. gewinnen – einen Verein, der sofort restlos von dem Projekt überzeugt war, ohne gleich Fragen nach dessen Finanzierung zu stellen, und mit der Johannstadthalle auf der Holbeinstraße zudem gleich einen geeigneten Proben- und Auftrittsraum mitlieferte.
Fehlen also nur noch die Musiker. Mindestens 17 junge Leute sollten es sein. „Besser wären 25, dann könnten die Instrumentengruppen doppelt besetzt werden“, meinen die jungen Bigband-Gründer. Ein Infoabend lockte Anfang Juli bereits etwa 20 interessierte Schüler in die Johannstadthalle. „Wir suchen Leute, die bereits ein Instrument spielen und Lust haben, diese Kenntnisse in einer Bigband zu erweitern“, sagt Philipp Schoof. Instrumentenunterricht sei nicht das Ziel dieses Bandprojektes, vielmehr gehe es darum, mit anderen zusammenzutreffen und Musikstücke nicht nur fürs stille Kämmerlein einzustudieren.
Die erste Probe steht am 13. September schon dick im Kalender der Johannstadthalle und der beiden künstlerischen Bandleiter notiert. Von da an wird die neue Band einmal pro Woche jeweils 90 Minuten proben, bevor sie nach etwa einem Jahr ihr Debütkonzert in der Stadt geben soll. „Wir haben schon viele weitere Ideen für Konzerte und Workshops“, so Schoof. Doch erst einmal muss die Band sich formieren. Dass sich genügend Interessenten für alle Instrumentengruppen – auch für Trompeten und Posaunen – finden werden, davon ist der Student überzeugt. „Ich bin optimistisch, schließlich haben wir in der Stadt und unter den Kommilitonen reichlich Flyer verteilt“, sagt er.
Dank dem Johannstadthalle e.V. als klar definiertem Träger ist inzwischen auch die Suche nach geeigneten Sponsoren für die Dresdner Schülerbigband geglückt. Die künftigen Mitglieder können sich demnächst also ganz unbeschwert der Musik widmen. Was dann noch fehlt, ist lediglich ein Name für die neue Bigband. Doch der wird sich beim gemeinsamen Proben, Einstudieren und Musizieren bis zum ersten großen Auftritt in einem Jahr sicher auch noch finden.
Nicole Czerwinka
Linktipp: www.johannstadthalle.de/projekte/aktuell
Interessenten können sich telefonisch unter 0351/4469568 melden
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Drei unserer jungen Redakteurinnen haben dazu ein Video produziert: Sendung Oktober 2013