Musik wie Zuckerwatte

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„Pantoum“ bringen ihr erstes Album heraus

Es ist gepresst. Die Dresdner Band Pantoum (Foto: PR/René Limbecker) hat über ein Jahr lang fleißig komponiert, gespielt, gebastelt, gemixt und hält nun ihr erstes gemeinsames Album in den Händen. Es heißt „Puzzle“ und vereint Songs voller Sehnsucht, die phantasievoll aus Jazz- und Popelementen zu einer Musik voller leichter Schwere komponiert sind. „Musik wie Zuckerwatte“, so beschrieben die vier Musikstudenten Inez Schaefer, Christoph Hutter, Katharina Lattke und Marius Moritz ihren Stil aus weiblicher Stimme und klangvollen Jazzexperimenten einmal in einem Interview.

Und wer sie bereits bei einem ihrer Konzerte erleben durfte, der weiß auch, was damit gemeint ist. Auf „Puzzle“ haben die vier nun insgesamt zehn Songs aus den vergangenen eineinhalb Jahren zu einem Ganzen geformt. Die Scheibe ist ganz in Eigenregie entstanden, ohne eigenes Label und via Startnextaccount finanziert. Die träumerischen Songs stammen überwiegend aus der Feder von Schlagzeugerin Katharina Lattke und Sängerin Inez Schaefer. In den teils experimentellen Arrangements dient schon mal eine Wasserschale als Schlaginstrument, während Schaefers Stimme durch die verschiedensten Songlandschaften führt.

Kein Wunder, dass die vier ihr Publikum faszinieren. Derzeit spielen sie im Schnitt etwa drei Konzerte pro Monat. Darüber hinaus führten sie ihre Konzertreisen bereits bis nach Tschechien, Frankreich und Norwegen. Besonders stolz sind Pantoum auf die Auftritte beim Døla Jazzfestival in Lillehammer sowie beim Bohemia Jazz Fest in Prag im vergangenen Jahr. Das Record Release Konzert fürs erste eigene Album wird allerdings am 10. Oktober im Jazzclub Tonne, also in der Bandheimat, stattfinden.

Nicole Czerwinka

Linktipp: www.pantoum-music.com

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Musik wie ein Meer aus Träumen

„Pantoum“ jazzen phantasievoll-prägnant

Pantoum sind eine musikalische Entdeckung, ein Geheimtipp am Samstagabend. Ihre Einladung lockte am 16. März hinunter ins Kellergewölbe des Kügelgenhauses. Das Jazzquartett mit dem malaiischen Namen (Foto: PR/René Limbecker) ist vor etwa zweieinhalb Jahren an der Dresdner Hochschule für Musik Carl Maria von Weber entstanden. Gemeinsame Auftritte führten die jungen Musiker in den vergangenen zwei Jahren nicht nur quer durch Deutschland, sondern bis nach Oslo, Lillehammer und Prag. Im Januar haben die vier nun zehn Songs für ihre erste gemeinsame CD aufgenommen. Pünktlich zum Konzert konnten Pantoum am 15. März via Startnext.de ihr Projekt für die Finanzierung dieses Albums freischalten.

Ein Klick auf Profil und Webseite lohnt sich. Denn Pantoum (der Name steht für eine besondere Form des Dichtens, bei der es um Wiederholung und Entwicklung geht) ziehen mit ihrer kunstvollen, aber trotzdem authentischen Art des Musikmachens sofort in ihren Bann. Die oft träumerischen Songs sind von Sängerin Inez Schaefer und Schlagzeugerin Katharina Lattke selbst geschrieben. Die beiden Damen werden von Marius Moritz am Klavier und Christoph Hutter am Kontrabass wirkungsvoll unterstützt. Ihre Musik klingt sehnsuchtsvoll bis leidenschaftlich, dann wieder energisch wie ein Bachlauf in bergiger Landschaft. Sie erzählt von kleinen Begebenheiten und großen Erfahrungen, wie der Erinnerung an eine Fernbeziehung oder dem Leben in der norwegischen Hauptstadt Oslo.

Die junge, mädchenhafte Stimme von Inez Schaefer bezaubert nicht nur mit unschuldiger Zartheit, sondern auch in den kraftvolleren Passagen. Ihr Gesang verschmilzt mit Schlagzeug, Bass und Keyboard zu einer Musik, in die man eintauchen kann wie in ein Meer aus Träumen – jugendlich unbeschwert und trotzdem geheimnisvoll faszinierend. So gehen die vier Musiker im Laufe des Konzerts immer und immer mehr aus sich heraus, jeder hat mal seinen Auftritt.

In der technischen Präzision des Spiels, die stets genug Raum für Improvisationen und Klangexperimente lässt, wird die gute Kinderstube der Hochschule dabei hör- und spürbar. Mit einer Mischung aus klassischen und experimentellen Stilmitteln bauen die vier Musikstudenten eine Spannung auf, der man sich nur schwer entziehen kann. Ihre Parts sind stets gut abgestimmt, selbst Improvisationen fließen stimmig ineinander, sind phantasievoll und trotzdem prägnant.

Dabei sind Pantoum stets nah am Publikum, gestalten ihre Ansagen zwischen den Titeln lebendig, ohne übertrieben lebhaft zu sein. Die gut 20 Konzertbesucher danken es ihnen mit großem Applaus. Man hätte ihnen gern noch länger als diese eineinhalb Stunden zugehört und gewiss hätten sie auch mehr Zuhörer verdient. Doch schon am 5. April folgt das nächste Konzert im Jazzclub Blue Note – da kann es ja getrost etwas voller werden.

Nicole Czerwinka

Linktipp: http://www.pantoum-music.com/live/

 

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