Elben an der Elbe

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Herbstauslese: „Elbenthal“-Saga

Herbstzeit ist auch Lesezeit. Unter dem Motto „Herbstauslese“ startet auf elbmargarita.de eine neue Serie, in der wir ausgewählte Romane und Erzählungen rezensieren, die in Dresden spielen. Heute: Ivo Pala: „Elbenthal“-Saga

Mitten in Dresden, unter dem Fundament des Residenzschlosses, liegt Aarhain, die letzte Bastion der Lichtelben. Sie verteidigen dort das Tor zur Unterwelt gegen den dunklen Fürsten und seine Schergen. Svenya, zuerst ein ganz normales Mädchen, ist zur Hüterin Midgards bestimmt und soll ihre Welt vor den finsteren Mächten beschützen. Aber auf ihr lastet ein Fluch, der verhindert, dass sie jemals erfährt, wer sie eigentlich ist und woher sie kommt – doch wie soll sie so für eine Sache kämpfen?

Ihre Schwerter haben einen eigenen Willen, ihre Gefühle spielen verrückt und ein riesiger Drache versucht, sich aus dem Kerker der Festung zu befreien … Eigentlich dachte Svenya immer, sie hätte schon genug Probleme! Aber nach und nach findet sie wertvolle Verbündete und treue Freunde für einen Krieg, der unausweichlich scheint.

Ivo Pala finanzierte sich schon sein Studium mit dem Schreiben von Kurzgeschichten und arbeitet seit zwanzig Jahren als Drehbuchautor für Fernsehproduktionen. Unter dem Pseudonym Richard Hagen schreibt er Krimis, die er am Rhein ansiedelt, zuletzt „Ihr unschuldiges Herz“ (2012). Als Ivo Pala veröffentlicht er eher fantastische Stoffe; 2011 erschien „Die Lazarus-Formel“, ein Thriller, in dem eine Wissenschaftlerin ein Mittel für Unsterblichkeit findet. Mythen und epische Welten sind sein Steckenpferd: Der gebürtige Rheinländer begeisterte sich schon früh für das Nibelungen-Lied und seine Helden, die in der „Elbenthal“-Saga im Dresden der Gegenwart wieder auftauchen.

Das Klischee vom Straßenmädchen, das zur Auserwählten wird, ist der Fantasy weit verbreitet. Dagegen ist wohl auch nichts zu sagen, so lange es die Fans noch erfrischen kann. Der Drehbuchautor Pala weiß, wie man einen spannenden Plot konzipiert, wie man geschickt Perspektive und Szene wechselt. Zu Beginn flieht Svenya lange Zeit, später wird sie ständig in Kämpfe verwickelt. Das unglaubliche Tempo lässt den Leser kaum zu Atem kommen. Die Reihe hat nur eine einzige Länge: Die Passage, die die Vor-Vor-Vorgeschichte erzählt, aber leider wichtig für das Verständnis ist. Die Welle der Namen, die dort auftaucht, wird nur ansatzweise charakterisiert, und die Flut der Informationen scheint ertränkend.

Jede Figur verfolgt ihre ganz eigenen Ziele: Intrigen, Liebe und Verrat machen Svenya das Leben schwer – und die Magie ist in der unterirdischen Festung allgegenwärtig. Ivo Pala lässt Dresdner ihre Stadt mit anderen Augen sehen; Drachen und Schwerterklirren gab es hier lange nicht mehr.

Linktipp: www.elbenthal-saga.de

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