Staatskapelle spielt vor der VW-Manufaktur auf
So heiß war der Saisonabschluss der Sächsischen Staatskapelle Dresden in den letzten acht Jahren noch nie: Unter blauem Sommerhimmel spielte die Kapelle bei 30 Grad Celsius am Sonnabend (4.7.) traditionell zum „Klassik Picknickt“ auf den Wiesen vor der Gläsernen Manufaktur von VW auf – und Dresden packte die Picknickkörbe aus. Das Open-Air-Konzert des renommierten Orchesters auf dem Gelände der VW-Manufaktur gehört zu den beliebtesten Freiluftveranstaltungen in der Stadt: In diesem Jahr waren die Karten für diesen Abend bereits innerhalb von 48 Stunden ausverkauft.
Vor rund 4000 Besuchern auf dem Gelände der Volkswagen-Manufaktur und zahlreichen weiteren Zuhörern vor den Toren der Fabrik entführte die Kapelle dieses Mal mit Werken von Benjamin Britten, Astor Piazzolla und Rodion Schtschedrin musikalisch nach England, Argentinien und Spanien. Der russische Dirigent Vladimir Jurowski führte temperamentvoll durch dieses bunte Programm – ließ besonders mit Schtschedrins „Carmen-Suite“ nach Georges Bizet zum Ende hin romantische Stimmung auf den Wiesen auflodern.
Als Solist stand der Norweger Per Arne Glorvigen auf der Bühne, der dem Bandoneon in Piazzollas Konzert für Bandoneon, Streicher und Schlagzeug besonders feurig-lebhafte Töne (siehe Video) entlockte. Im Ohr blieb zudem ein kleines, spontanes Zwischenspiel, bei dem Bachs erste Cellosuite erklang – ein besonderes Geschenk an die Sachsen. In der bewährten Mischung aus feinem Klassikgenuss und lockerer Picknickatmosphäre, sympathisch moderiert von Bettina Volksdorf (MDR Figaro) ging dieser entspannte, dieses Mal äußerst laue Abend schließlich nach zwei Stunden zu Ende. Das nächste „Klassik Picknickt“ vor der Gläsernen Manufaktur findet übrigens am 18. Juni 2016 statt, der Vorverkauf beginnt wie immer im Frühjahr.