Gedichte voll vertont

Musikalische Poesie: WORTART ENSEMBLE

Gedichte rezitieren, das kennt jeder noch aus seiner Schulzeit. Aber Gedichte singen? Die fünf Interpreten des Dresdner Wortart Ensembles beweisen, dass dies durchaus seinen Reiz hat. Lena Sundermeyer (Sopran), Hannah Ginsburg (Sopran), Anne Munka (Alt), Christoph Mangel (Tenor) und Lars Ziegler (Bariton) sind alle samt Studenten oder Absolventen der Jazzabteilung an der Dresdner Hochschule für Musik Carl Maria von Weber und bringen seit 2008 gemeinsam lyrische Texte zum Klingen – immer a cappella. Ganz egal ob Gedichte von Eva Strittmatter, Marie Luise Kaschnitz, Felix Wetzel,  oder Wolf Wondraschek, das Quintett vertont alles, wenn es nur poetisch ist – und macht so aus Poesie Musik und Musik zu Poesie. Auftritte, die sie inzwischen durch ganz Deutschland führen, beweisen: es gefällt!

Im Sommer 2011 hat das Wortart Ensemble nun auch seine erste eigene CD mit sechs Gedicht-Songs aufgenommen. Die kurzen Stücke sind alle selbst komponiert und verleihen den Gedichten eine ganz eigene, musikalische Ebene. Hochwertige Sprachkunst trifft hier auf niveauvolle A-cappella-Interpretation, die verschiedenste Einflüsse aus Klassik, Jazz und Pop auf luftig-leichte Art verbindet. Wirklich hörenswert.

Konzerttipp: 4. Juni, 15 Uhr in der Loschwitzer Kirche

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Verstärkung für die Dresdner „medlz“

Hannah Fuchs vertritt Sängerin Lydia Haschke

„Ja, wer ist denn das?“, mögen sich manche Fans der Dresdner A-Cappella-Band „medlz“ in der letzten Zeit vielleicht gefragt haben. Ein neues Gesicht, eine andere Stimme hat sich seit den Weihnachtskonzerten zu den Fünf gesellt. Es ist Hannah Fuchs (Foto: privat), die seit Herbst 2010 als Vertretung für Lydia Haschke mit von der Partie ist, weil die in der Babypause steckt. Hannah Fuchs studiert seit 2007 Musikpädagogik und Gesang an der Dresdner Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“. Obwohl sie mit ihrem „Wortart-Ensemble“ ebenfalls in der Vokalmusik zu Hause ist, war die 26-Jährige am Anfang gar nicht überzeugt, dass sie bei den „medlz“ eine Chance haben würde. „Ein ehemaliger Kommilitone hatte mich auf das Casting aufmerksam gemacht“, sagt Fuchs. Sie ließ sich schließlich überzeugen und sang vor. „Die Chemie hat irgendwie von Anfang an gestimmt. Es war, als ob wir uns schon ewig kannten“, erzählt die Studentin – und ihre Augen leuchten dabei.

Im Handumdrehen war Hannah Fuchs von den fünf Sängerinnen als Vertretung für Lydia auserkoren. Ihr Studentenleben stand fortan Kopf. „Ich habe vormittags für die Uni gearbeitet und bin nachmittags zu den Proben gegangen.“ Besonders in der Anfangszeit habe sie viel geübt, das Pensum dieser Tage war riesig. „Es war, als würde ich drei Leben gleichzeitig führen“, sagt sie, noch immer mit einem Lächeln auf dem Gesicht. In der Vorweihnachtszeit standen dann 18 Konzerte in nur drei Wochen auf dem Programm. Der Unialltag verwandelte sich so in ein richtiges Künstlerdasein. „Ich habe viel aus dieser Zeit mitgenommen“, sagt Fuchs. Regelmäßig mit einer professionellen Band wie den „medlz“ auf der Bühne zu stehen, das sei der Traum eines jeden Musikstudenten. „Ich habe wichtige Erfahrungen für später gesammelt, mir auch Anregungen für die Arbeit mit meinem Wortart-Ensemble holen können.“ Hannah Fuchs schwärmt, obwohl ihre Stimme vom Streß der letzten Monate noch etwas angeschlagen ist und sie sich inzwischen auf ein bisschen mehr Freizeit freut.

Die „medlz“ werden sie vermissen, auch wenn Lydia nach und nach wieder einsteigt und Hannah bis zum Mai ablösen wird. „Die Band hat mich wirklich goldig aufgenommen“, resümiert die Studentin. Doch bald stehen für sie wieder andere Dinge auf dem Programm. Ein Auslandssemester ist schon geplant, mit dem Wortart-Ensemble wird sie außerdem beim Kirchentag in Dresden auftreten. In nicht allzu langer Zeit winkt der Studienabschluss. Die Zeit mit den „medlz“ wird jedoch auch ihr noch lange in bester Erinnerung bleiben.

Nicole Laube

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