Dresden ist auf Namenssuche

Vom Lügenbogen auf die Cosel-Brücke …

Na, das kann ja heiter werden! Das Weltkulturerbe ist pfutsch, die Biber bevorzogen inzwischen ruhigere Bauten, auch die Hufeisennasen flattern längst woanders und selbst die fristgerechte Fertigstellung der Waldschlösschenbrücke steht auf wackligen Beinen. Die Stadt indes sieht die Zeit gekommen, für das schlagzeilengebeutelte Bauwerk endlich einen passenden Namen zu finden. Die Suche ist vor allem von Dresdens Baubürgermeister Jörn Marx (CDU) angestossen worden. Der hatte die Bezeichnung „Waldschlösschenbrücke“ lediglich als „Arbeitstitel“ abgetan und will mit der künftigen Taufe des Bauwerks wohl vergangene Brücken-Skandale und -dälchen vergessen machen.

Wie bei der Volksabstimmung im Jahre 2004 sind nun einmal mehr die Dresdner an der Reihe. Sie sind aufgerufen, rege Vorschläge zur Namensgebung zu bringen, und damit über das Schicksal der neuen Elbquerung mitzubestimmen – nomen est omen, wie die Lateiner sagen. Erste Vorschläge seien bereits von Brückenbefürwortern wie -Gegnern eingegangen, schreibt die Sächsische Zeitung in ihrer Onlineausgabe am Wochenende. Via Online-SZ können die Dresdner übrigens bis zum Sonntagabend auch an einer ersten Abstimmung zum Namen teilnehmen. Die zehn häufigsten und schönsten Vorschläge der Leser werden dort bis zum Sonntag 18 Uhr in einem Abstimmungsranking miteinander wetteifern. Von Lügenbogen, über Banausenwunder bis zur Cosel-Brücke haben die Vorschläge gereicht. Der Siegername, so versprechen die Blattmacher, wird dann natürlich auch an Baubürgermeister Marx weitervermittelt.

Wenn das mal nicht Zündstoff für eine weitere Waldschlösschenbrückendiskussion gibt!

Nicole Laube

Zur SZ-Abstimmung: www.sz-online.de/bruecke

Foto: elbmargarita-Archiv/04-10

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