Mehr Tradition, weniger Brüche

Dresdner debattieren rege im Internet

Am 8. Juni startete die Stadt Dresden eine Internetdebatte zum Thema Neumarkt. Die Dresdner und ihre Gäste nutzten das Forum bislang sehr rege. Rund 130 Kommentare zur Gestaltung und Verbesserung des Neumarktes wurden in den ersten fünf Tagen bereits veröffentlicht. Dabei zeigt sich, dass in punkto Neumarkt bei den Dresdnern das romantische Konzept den größten Zuspruch findet. Soll heißen: historischer Wiederaufbau ja, Gewandhaus nein. Zudem wird der Wunsch nach mehr Grünflächen und Wasserspielen rund um die Frauenkirche deutlich. Insgesamt scheinen die meisten jedoch recht zufrieden mit dem Neumarkt zu sein.

So spiegelt sich typische Dresdner Konservativität in den Kommentaren wieder: viel Lob gibt es für die Arbeit der „Gesellschaft historischer Neumarkt Dresden“, die sich einst für den traditionellen Wiederaufbau des Platzes engagierte; Kritik dagegen an „extremen Brüchen“ und „modernen Stadtexperimenten“. Viele befürworten daher wohl auch die Entscheidung, vorerst kein Gewandhaus zu bauen. Anderen fehlt es aber noch an passenden Angeboten für die ganze Familie: „Wenn ich mit meiner Familie auf den Neumarkt gehe, würde ich gern an einer Eisdiele ein Eis kaufen und an einem schattigen Plätzchen  oder an einem Wasserspiel ausspannen“, schreibt ein Dresdner. Vor allem Bäume und Bänke werden am Platz rund um die Frauenkirche vermisst. Viele glauben zudem, dass der Neumarkt mittels günstigerer Wohnräume und Ladengeschäfte für Otto-Normal-Dresdner attraktiver und so mehr belebt werden könnte.

Die Dresdner Debatte startete am 8. Juni im Internet (elbmargarita berichtete). Sie wird durch eine Info-Box auf dem Neumarkt ergänzt, in der Mitarbeiter des Stadtplanungsamtes wochentags von 14 bis 18Uhr Auskunft über die Vorhaben am Neumarkt geben und Anregungen entgegen nehmen. Unter www.dresdner-debatte.de kann sich bis zum 8. Juli jeder daran beteiligen und selbst konkrete Vorschläge zur Nutzung des Neumarktes machen. Die Ergebnisse dieses Dialogs werden ferner ausgewertet und in einer Abschlussveranstaltung vorgestellt. Sie sollen laut Angaben der Stadt Dresden in die Erarbeitung von Ausschreibungen und Bebauungsplänen einfließen. (NL)

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