Jetzt striezelt es wieder!

Unser Überblick über Dresdens schönste Weihnachtsmärkte

Nach zwei Jahren Zwangspause ist die Vorfreude auf die Weihnachtsstadt Dresden diesmal besonders groß. Der Striezelmarkt ist längst aufgebaut, überall in der Stadt wird es bald wieder nach Kräppelchen und Glühwein duften. Und weil wir solange darben mussten, haben viele Märkte ihre Öffnungszeiten bis in den Januar hinein erweitert. In schöner alter Tradition gibt’s bei uns vorab die Übersicht über Dresdens schönste Weihnachtsmärkte in diesem Jahr.

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Ein Fest vor dem Fest

Geballte Vorfreude in der Adventsstadt

Wer dieser Tage mit wachem Blick durch Dresden schlendert, kommt schon vor der Ankunft des ersten Adventus nicht um die Vorboten fröhlicher Feststimmung herum, die derzeit über der Stadt hereinbrechen wie ein Prasselregen an heißen Sommertagen. Nicht nur um die diesjährige Striezeltanne ist gut sechs Wochen vor dem Weihnachtsmann in den Meckermedien eine Schönheitsdiskussion entbrannt, die an Sinnlosig- und Oberflächlichkeit glatt Heide Klums Modellshow-Sprüche in den Schatten stellen könnte. Auch auf dem Postplatz sprießen schon merkwürdig weiße Zeltzipfel und amerikabunte Leuchtreklame aus dem Boden.

Die Neustadt hält da allerdings mit satten 3000 geschmackvoll platzierten LED-Leuchten (an den passenden Grünzeugketten, versteht sich) dagegen und wird so erstmals vom beliebten Szene- zu einem der schönsten Weihnachtsviertel Dresdens. Schon seit Freitag (23.11.) schmückt der Gewerbe- und Kulturverein Dresden Neustadt eV. die komplette Alaun- und Louisenstraße sowie Teile der Böhmischen und der Bautzner Straße mit insgesamt 70 Lichterketten, während in der Görlitzer und Rothenburger Straße wegen der Straßenbahnoberleitungen Kandelaber an den Hauswänden heimelige Adventsstimmung versprühen und dem Boulevard zwischen Neu- und Altmarkt nun mehr denn je entgegenglitzern.

Letzterer bleibt freilich mit der Eröffnung des 578. Dresdner Striezelmarktes am 28. November weiterhin der touristische Anziehungspunkt der selbsternannten Weihnachtsstadt schlechthin. Bis zum Heiligen Abend wird der Striezelmarkt samt seiner Zankfichte dabei täglich von 10 bis 21 Uhr (Heiligabend bis 14 Uhr) mit vorweihnachtlichen Köstlichkeiten und einem bunten Bühnenprogramm erfreuen. Jenseits der Wilsdruffer Straße reihen sich zudem gleich vier weitaus atmosphärischere, sprich teils historische, Märkte aneinander. So beginnt das bunte Mittelaltertreiben im Stallhof dieses Mal ganz matschfrei schon am 29. November um 17 Uhr. Von da an ist der Markt täglich von 11 bis 21.30 Uhr geöffnet. Zunächst bis zum kleinen Weihnachtsabend am 23. Dezember, anschließend jedoch noch einmal vom 27. bis 30. Dezember (dann nur bis 20 Uhr). Der Besuch ist allerdings auch dieses Mal nur unter der Woche ohne Eintritt möglich. Gänzlich eintrittsfreie Weihnachtsromantik unter einem dezent sternbestückten Bäumchen kann man dafür auf dem Neumarkt schnuppern (vom 30.11. bis 21.12., täglich von 11 bis 22 Uhr). Direkt an der Frauenkirche sowie in der Münzgasse öffnet zudem am 30. November der traditionelle Markt mit großer Glühweinpyramidenbar und niedlichen Büdchen seine Pforten (30.11. bis 24.12., So bis Do 10-21 Uhr, Fr/Sa 10-23 Uhr). Und auch am Dresdner Schloss gibt es wieder Glühgetränke, Kräppelchen und erzgebirgische Gaben (29.11. bis 24.12, So bis Do 11 bis 20 Uhr, Fr/Sa 11 bis 21 Uhr).

Die große Einkaufsmeile vor dem Hauptbahnhof wiegt sich ebenfalls in zaghafter Feststimmung. Der Weihnachtsmarkt auf der Prager Straße soll vom 29. November bis 23. Dezember 2012 erstmals unter dem Titel „Dresdner Winterlichter“ in ganz neuem Lichterglanz erstrahlen und zur festlichen Geschenkejagd beitragen. Am Postplatz könnte der Glühwein allerdings einen bitteren Beigeschmack haben. Denn während das in den vergangenen Jahren an dieser Stelle sehr beliebte Winterdorf inzwischen via (allerdings sehr rechtschreibschwacher) Online-Petition um seine Heimat in Dresden kämpft, entsprechende Presseanfragen zu seinem Verbleib bislang jedoch bewusst unbeantwortet lässt, wird die Stadt dort dieses Mal von einem etwas kitschig anmutenden Hüttenzauber (28.11. bis 24.12., täglich 10 bis 22 Uhr) wachgerüttelt. Hier sind unter anderem Abendbrot im Zeltrestaurant und Après Ski nahe der Haltestelle angesagt – ob Dresden das wirklich braucht, wird wohl noch vor Ablauf des unheilvorhersagenden Maya-Kalenders feststehen.

Weitaus traditionellere Gemütlichkeit mit größerem Potenzial für wirklich besinnliche Vorfreude versprechen dagegen drei kleine rechtselbische Weihnachtsmärkte. Sowohl den liebevoll gestalteten Weihnachtsmarkt in Loschwitz (geöffnet vom 1.12. bis 16.12., 13 bis 20 Uhr, Fr/Sa bis 21 Uhr, Sa/So ab 11 Uhr) als auch den 15. Neustädter Advent im Dresdner Barockviertel (Eröffnung am 30.11., 18.30 Uhr in der Dreikönigskirche) mit Adventsgeschichten von Prominenten (1.12. bis 23.12., täglich 18 Uhr an wechselnden Orten), sollte in Verbindung mit dem ebenfalls neu konzipierten Augustusmarkt auf der Hauptstraße und am Goldenen Reiter (29.11. bis 23.12., täglich 11 bis 21 Uhr) niemand verpassen.

Hast man sich erst durch das geballte Angebot an Dresdner Open-Air-Weihnachtsmärkten gefuttert, geschlendert und geschwärmt, locken natürlich auch Nachbarstädte wie Radebeul, Radeburg, Weinböhla oder Meißen mit Weihnachtlichem und Nascherreien für Zuckerschnuten – anschließend kann das eigentliche Fest dann aber getrost beginnen.

Nicole Czerwinka

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