Jahrhundert-Hits mit Ohrwurmpotenzial

Hörtipp des Monats: „Popsongs“ von Jan Vogler

Klassisches Album oder moderne Playlist? Das ist hier die Frage! Jan Voglers neue CD „Popsongs“ entzieht sich gekonnt allen Schubladen und lässt Genregrenzen dahinschmelzen. Fakt ist eines: So hat man die Stücke – oder sollte ich lieber schreiben Songs? – von Purcell über Rossini, bis zu Bizet und den Beatles noch nicht gehört.

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Opernhäppchen in der Abendsonne

Die Staatskapelle verführte beim „Klassik Picknickt“ mit einem romantischen Programm

Prall gefüllte Picknickkörbe, sachte klingende Sektgläser und ein blauer Himmel wie gemalt: Wenn die Sächsische Staatskapelle Dresden auf dem Gelände der Gläsernen Manufaktur von Volkswagen zum „Klassik Picknickt“ einlädt, sind selbst die Wettergötter gut gelaunt. Seit elf Jahren bietet das beliebte Klassik-Open-Air in Dresden musikalischen Hochgenuss in lauschiger Sommeratmosphäre. Das diesjährige Motto „Romantik“ war hier eigentlich von Anfang an Programm, und breitete mit Opernhäppchen von Wagner, Verdi, Puccini, Bizet und Massenet nun musikalisch seine Flügel aus.

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Oper wie im echten Leben

Zu den Mozart-Tagen servieren Omer Meir Wellber und Niv Hoffmann ein „Mozart-Pasticcio“ als humorvollen Kosthappen

Was mag Mozart sich wohl gedacht haben, als er den Grafen Almaviva für den „Figaro“ komponierte? Wen sah er vor sich, wenn er die beiden Schwestern aus „Cosi fan tutte“ in Noten charakterisierte? Und hatte er ein reales Vorbild für den Frauenhelden „Don Giovanni“ in Wien? Wir wissen es nicht. Doch zweifelsohne gehören die drei Opern, die Mozart mit dem Librettisten Lorenzo Da Ponte schrieb, bis heute zu den großartigsten Werken der Musikgeschichte. In einem Experiment bringen der Dirigent Omer Meir Wellber und der Pianist Niv Hoffmann diese Opern nun in einem 60-minütigen Kammerstück als „Mozart-Pasticcio“ (Fotos: PR/Klaus Gigga) für Semper Zwei auf die Bühne.

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Psychothriller im Kinderzimmer

Michael Schulz inszeniert Richard Strauss „Salome“ als modernes Seelendrama an der Semperoper

Es ist immer etwas Besonderes, wenn an der Semperoper eine neue Inszenierung von Richard Strauss „Salome“ (Fotos: PR/Kilian Forster) Premiere feiert. Im Dezember 1905 in Dresden uraufgeführt und dem Opernhaus seither auf besondere Weise verbunden, ist das Werk schnell als Skandal in die Theatergeschichte eingegangen. Und dennoch hat sich die perverse Psycho-Oper mit dem kryptischen, auf einem Drama von Oscar Wilde fußenden Libretto bis heute hartnäckig in den Spielplänen gehalten. Auch in der Neuinszenierung von Michael Schulz kann man sich dem Sog des Stückes nicht entziehen – und geht am Ende doch seltsam fasziniert von diesem Strauss nach Hause.

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Frauenheld im Fegefeuer

Andreas Kriegenburg inszeniert Mozarts „Don Giovanni“ an der Semperoper Dresden

Ein Penthouse in New York, halbnackte Frauen liegen überall im Wohnzimmer, in ihrer Mitte: der Verführer und Lebemann Don Giovanni. Er wechselt die Liebhaberinnen öfter als die Unterhosen, kennt keine Skrupel, stellt die Beziehungen der anderen auf unerbittliche Proben – und keine Dame ist vor ihm sicher. „Don Giovanni“ (Fotos: PR/David Baltzer) ist ohne Zweifel die radikalste, auch brutalste Figur, die Mozart in den drei gemeinsamen Opern mit seinem Librettisten Lorenzo da Ponte auf die Bühne brachte. Nach „Cosi fan tutte“ und „Le nozze di Figaro“ beschließt das Stück aus dem Jahr 1787 nun in einer stimmigen Inszenierung von Andreas Kriegenburg den neuen Da-Ponte-Zyklus an der Semperoper Dresden.

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Tschaikowsky, die Schakale und Schostakowitsch

David garrett zeigt in der Frauenkirche, dass er auch Klassisch kann

Das hat Dresden noch nicht oft gesehen: Die Bänke der Frauenkirche sind bis in die höchste Empore voll besetzt –  knisternde Stimmung erfüllt das Gotteshaus. Jan Vogler hat für den Einstand des Israel Philharmonic Orchestra als Residenzorchester bei den Dresdner Musikfestspielen für diesen Abend (18.5.) ein exquisites Programm geschnürt. Am Pult steht Omer Meir Wellber, der Mozarts Da-Ponte-Zyklus an der Semperoper bereits mit frischen Ideen neu erweckte. Solist des Abends ist der in der konservativen Klassikwelt umstrittene Stargeiger David Garrett (Foto: PR/Oliver Killig).

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Im Takt der Zeit

Ein Essay zu den Dresdner Musikfestspielen

Wenn Jan Vogler (Foto: PR/Jim Rakete) am Cello sitzt, dann nimmt er sich gern Zeit – Zeit, um seinem Instrument neue Klangfarben zu entlocken, die richtige Interpretation, den perfekten Ton für ein Stück zu finden. Diese intensiven Übungsstunden sind zudem oft auch jene Zeit, in der er zum Nachdenken kommt, über die Musik und über die Programme für seine Festivals, denen er als Intendant mit immer neuen Ideen Lebendigkeit verleiht. Die Dresdner Musikfestspiele hat Jan Vogler dieses Mal mit dem Motto „Zeit“ überschrieben.

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Das schöne Spiel um Liebe und Macht

„Le nozze die Figaro“ an der Semperoper Dresden

Ein Graf, der die Finger nicht von seinen Bediensteten lassen kann, das Recht der ersten Nacht, und das Aufbegehren des Personals gehen die gräfliche Herrschaft – auf den ersten Blick bietet Mozarts Oper „Die Hochzeit des Figaro“ (1786) nicht viel, was sich fürs Publikum heute noch nachvollziehbar inszenieren ließe. Dabei ist die Oper (Fotos: PR/Matthias Creutziger) so zeitlos wie kaum eine zweite, erzählt sie doch vom Spiel mit der Macht

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(Un-)Treueprobe mit Happy-End

Mozarts „Così fan tutte“ an der Semperoper

Wolfgang Amadeus Mozarts Oper „Così fan tutte“ (1790) ist tausendfach gespielt – und noch immer aktuell. Regisseur Andreas Kriegenburg lässt das beliebte Repertoirestück in seiner Inszenierung an der Semperoper Dresden nun als sinnlichen Maskenball der Gefühle (Foto: PR/Matthias Creutziger) abermals wiederauferstehen.

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