Schneckenspaß mit Earl Grey und Marlborough

„Sherlock Holmes“ schnüffelt jetzt am Boulevardtheater Dresden

Es ist Nacht in Eastwick. In der gemütlichen Bibliothek eines herrschaftlichen englischen Hauses liegt der alte Earl tot auf dem Sofa, während der Regen an die Fenster des Wintergartens prasselt. Da kann eigentlich nur einer helfen: Der seit 130 Jahren bekannte Meisterdetektiv „Sherlock Holmes“ ermittelt nun auch am Boulevardtheater Dresden. Das Buch zu dem furiosen Fall mit dem Untertitel „… und die Schnecken von Eastwick“ (Fotos: PR/Robert Jentzsch) stammt aus der Feder von Michael Kuhn – in der Regie von Olaf Becker entsteht daraus eine wundervolle Theaterhommage an den großen Ermittler aus England.

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Abschied einer Diva aus dem Märchenwald

„Die Hexe Baba Jaga“ startet „Das große Finale“ am Boulevardtheater

Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei. Selbst für eine Hexe von Format wie Baba Jaga fällt einmal der letzte Vorhang. Der Mime Rainer König ließ die schrullig gruselige Märchengestalt aus Russland seit 2005 zur Dresdner Kultbühnenfigur mit frechem Eigenleben gedeihen – und machte die Hexe zum Dauerbrenner hiesiger Komödienbühnen. Auf den großen Erfolg des ersten Teils folgte ein zweiter, auf den Zweiten ein dritter …, schließlich eröffnete die olle Klamauknudel aus Sibirien mit dem fünften Teil 2014 die erste Saison am Boulevardtheater. Hier soll der Spuk mit dem sechsten nun auch bald vorbei sein – und so feiert Baba Jaga (Fotos: PR/Robert Jentzsch) in der Regie von Olaf Becker „Das große Finale“ als furiosen Abgesang auf unzählige humorvolle Märchenstunden.

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Märchenspaß hoch Sieben

Das Boulevardtheater zeigt „Schneewittchen“ als weihnachtskomödie für die ganze Familie

Es war einmal ein braves Mädchen, eine böse Stiefmutter, König Kurt als Rentier, ein verzauberter Küchenjunge und sieben fleißige Zwerge am Boulevardtheater in Dresden: Hier versüßt Olaf Becker mit seiner Inszenierung von „Schneewittchen“ (Fotos: Robert Jentzsch) in diesem Jahr die Vorweihnachtszeit – und beschert zwei rundum unbeschwerte Theaterstunden für Groß und Klein.

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Wenn Theater zur Disko wird …

„Die Fete endet nie …“ am Boulevardtheater Dresden

Seit das Boulevardtheater im September 2014 erstmals seinen blauen Vorhang öffnete, beweisen die Chefs Marten Ernst und Olaf Becker hier ihr untrügliches Gespür für gute, leichte Unterhaltung im Theatersaal. Das zeigt auch die jüngste Premiere in der Maternistraße, eine Art Mischwerk aus Musical und Diskorevue, in dem neben spritzigem Komödienhumor eine lange Liste von Hits der 80er Jahre im Rampenlicht steht.

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Mit drei Engeln ins Babadies

Baba Jaga Boulevardtheater DD

Wesensverwandt: Engelchen Luzifer und Junghexe Baba

Boulevardtheater öffnet mit dem 5. Teil der „Hexe Baba Jaga“

Sie ist zweifelsohne ein Dauerbrenner der Dresdner Theaterlandschaft: „Die Hexe Baba Jaga“ fegt als saalfüllende Komödienproduktion in mehreren Teilen seit 2005 mit Rainer König in der Hauptrolle über die Bühnen der Stadt. Der fünfte Teil „Geburt einer Legende“ ward daher sicher auch bewusst erkoren, um das neue Boulevardtheater zu eröffnen. Und diese Rechnung geht auf. Selbst vierzehn Tage nach der Premiere am 14. September sind die Reihen im neuen, blauen Saal in der Maternistraße bestens gefüllt – wie gewohnt hält die Hexe auch hier, was sie verspricht.

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Märchentheater statt Mattscheibe

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„Das singende, klingende Bäumchen“ im Wechselbad

Die Weihnachtsfeiertage wären ohne die legendären DEFA-Märchenfilme wohl nur halb so feierlich. Kein Wunder, dass Filmklassiker wie „Die Hexe Babajaga“ oder „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ nach der Mattscheibe oft die Theaterbühnen erobern. Auch „Das singende, klingende Bäumchen“ hat jetzt ein szenisches Pendant gefunden, in der Regie von Olaf Becker feierte dieses Märchen am Donnerstag (28.11.) Gastspiel-Premiere am Theater Wechselbad der Gefühle.

„Lehnt euch entspannt zurück“, ist hier die Aufforderung des Erzählers (Hans-Georg Pachmann) zu Beginn – und die darf durchaus ernst genommen werden. Denn was die Zuschauer in den folgenden zwei Stunden (inklusive 20-minütiger Pause) erwartet, ist bunt verträumte Märchenunterhaltung, ganz im Stile jener Produktionen gehalten, mit der die TW.O GmbH schon seit Jahren das Dresdner Publikum begeistert – als da wären „Die Hexe Babajaga“ Teil I bis IV oder der sommerliche „Spuk unterm Riesenrad“ auf dem Konzertplatz am Weißen Hirsch.

Beckers Inszenierung hält dabei gekonnt die Waage zwischen solider Schauspielkunst und kleinen, unterhaltsamen Showelementen, die wohl vor allem bei den kleinen Zuschauern für leuchtende Augen sorgen werden. So kommt der Prinz (Christoph Fortmann) hier zunächst auf einem herrlich lebensgroßen Papppferd daher, um schließlich die tausendschöne Prinzessin Tausendschön für sich zu erobern. Der König (Philipp Richter) freilich hätte gegen diesen Freier für seine Tochter nichts einzuwenden. Doch sein Prinzesschen (Stefanie Bock) ist eine mehr als verwöhnte Ich-will-ich-will-ich-will-Göre und fordert von ihrem Brautwerber zunächst das singende, klingende Bäumchen ein.

Der Prinz macht sich also auf die Suche, doch wäre das Märchen ja viel zu schnell zu Ende, wenn das Bäumchen gleich singen und die Geschichte ohne echte Bösewichte auskommen würde. So nimmt das Ganze seinen Lauf – und zieht mit vielen schönen Ideen, kleinen Späßen, nicht immer ganz sauber präsentierten Liedern (Musik: Andreas Goldmann), ein wenig Zauberei, romantischer Kulisse (Bühne: Anna Beck) und dem Charme aller Darsteller (Foto: PR/Robert Jentzsch) bis zum Ende in seinen Bann. So gibt etwa Philipp Richter einen wunderbar witzigen, tattrigen König und Andreas Reuther amüsiert als herzlich treudoofer Wachmann, der nie weiß, was er eigentlich tun soll.

Stefanie Bock ist eine Prinzessin, wie sie im Märchenbuch steht, und der man selbst als hartherzige Göre gern zuschaut. Christoph Fortmann dagegen gibt einen lebensfroh unbeschwerten Prinzen mit einem endlos guten Herzen, der sich nicht davon abbringen lässt, an das Gute in der kaltschnäuzigen Prinzessin zu glauben und damit wohl zum heimlichen Helden des Stückes wird. Und Peter Brownbill ist ein schaurig böser Zwerg, vor dem sich selbst große Zuschauer manchmal gruseln möchten. Als Vermittler in allen Lagen, wie ihn so ein Märchen eben braucht, hält auf der Bühne zudem Hans-Georg Pachmann in der Doppelrolle von Erzähler und Hofmarschall die Fäden der Handlung stets zusammen.

Am Ende, ja am Ende singt und klingt das Bäumchen dann schließlich doch. Begleitet von einem Fisch, einem Hasen, mehreren Tauben und allerlei Getier im herrlich bunten Märchenwald kann jetzt endlich Hochzeit gefeiert werden. Zur Premiere war dieses furiose Happy End vom tobenden Applaus der Zuschauer begleitet – und der wird sicher auch bei den nachfolgenden Vorstellungen (zu) recht üppig ausfallen.

Nicole Czerwinka

„Das singende, klingende Bäumchen“ im Theater Wechselbad der Gefühle, wieder am 4.12., 19.30 Uhr; 5.12., 6.12., 20 Uhr; 16.12., 17.12., 18.12., 19.12., 20.12., 19.30 Uhr; 21.12., 22.12., 23.12., 15 Uhr, am 24.12., 10.30/14 Uhr; 25.12., 26.12., 15 Uhr …

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