Freitag, Sonnabend, Sonntag

KaW ist Kultur am Wochenende – mit drei Weggehtipps

Volle Pulle Kultur in Dresden – und wer die Wahl hat, hat bekanntlich auch die Qual. Wir picken in unserer Rubrik „KaW“ (Kultur am Wochenende) daher ab sofort jede Woche jeweils drei einmalige Veranstaltungen am Freitag, Sonnabend und Sonntag für Dresden in Vorschau heraus.

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Freitag, Sonnabend, Sonntag

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KaW ist Kultur am Wochenende – mit drei Weggehtipps

Volle Pulle Kultur in Dresden – und wer die Wahl hat, hat bekanntlich auch die Qual. Wir picken in unserer Rubrik „KaW“ (Kultur am Wochenende) daher ab sofort jede Woche jeweils drei einmalige Veranstaltungen am Freitag, Sonnabend und Sonntag für Dresden in Vorschau heraus.

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Autorin erzählt übers Schreiben

Josefine Gottwald und die „Krieger des Horns“

Das Schreiben liegt ihr im Blut. Obwohl Josefine Gottwald seit September 2012 einen handfesten Abschluss als Diplombiologin an der TU Dresden in der Tasche hat, ist sie momentan am liebsten Buchautorin. Schon im zarten Alter von 14 Jahren hat sie ihr erstes Buch veröffentlicht. Der Fantasieroman „Die Krieger des Horns“ erschien 2003 in einem kleinen Verlag aus Dessau.

Von da an ließ sie die Lust am Schreiben nicht mehr los. Aus dem Erstlingswerk wurde eine ganze Reihe über Einhörner, Vampire und Krieger, die die Träume der Menschen beschützen. Drei Teile (2003, 2005 und 2010) sind bereits erschienen, zwei davon werden demnächst auch als E-Book herausgegeben. Der vierte und letzte Band ist derzeit schon in Arbeit. Das Schreiben fällt Josefine Gottwald (Foto: PR) leicht. „Es ist nicht so, dass ich mich dazu zwinge. Ich warte eher darauf, bis ich alles niederschreiben kann“, sagt die 25-Jährige. Viel schwerer sei es dagegen, das Geschriebene auf dem schier unendlichen Buchmarkt in Deutschland auch bekannt zu machen.

Josefine Gottwald investiert seit Jahren viel Zeit und Mühe, um ihre Bücher den potenziellen Lesern vorzustellen. Wie jedes Jahr war sie am vergangenen Wochenende wieder als Autorin auf der Buchmesse in Leipzig zu Gast, hat dort ihre dreibändige Fantasiegeschichte am Stand des Machtwortverlages beworben und mit ihren Lesern gesprochen. Am 18. März wird die gebürtige Altenbergerin nun auch in Dresden ihre nächste Lesung halten, 18.30 Uhr geht es in der Bibliothek Strehlen, im Otto-Dix-Center los. Der Eintritt ist frei. „Ich werde Textstellen aus meinen Jugendromanen über die ‚Krieger des Horns‘ vorlesen und es wird auch eine Beamer-Präsentation mit Bildern aus dem Fantasy-Fotoshooting geben. Außerdem bringe ich Bücher zum Signieren und viele kleine Geschenke von der Buchmesse mit“, verspricht die junge Autorin.

Bei ihren Lesungen bestehe auch immer die Möglichkeit, sie „Löcher in den Bauch“ zu fragen. „Ich erzähle gern etwas über das Schreiben und meine Erfahrungen mit dem Veröffentlichen“, sagt sie. Natürlich hat Josefine Gottwald neben ihren Fantasyromanen auch schon weitere Projekte an der Angel. Nebenbei arbeitet sie zum Beispiel an einem historischen Fantasy-Roman für Erwachsene, schreibt Kinder-Kurzgeschichten und Gute-Nacht-Geschichten, die als Hörbuch und vielleicht auch als Buch erscheinen sollen. Die unerschöpflichen Ideen für diese zahlreichen Erzählungen kommen der jungen Frau nicht nur im Alltag, sondern ganz oft bei Ausritten in der Natur. Etwa 1000 Wörter fließen täglich aus ihrer Feder – und wer weiß, vielleicht entwickelt sich das in Zukunft ja noch hin zum hauptberuflichen Autoren-Dasein?

Nicole Czerwinka

Lesung:  „Die Krieger des Horns“, Josefine Gottwald, 18. März, 18.30 Uhr, Bibliothek-Strehlen

 

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Generation grenzenlos

Dresdnerin liest „Weiblich, jung, flexibel“

Carlynn und Ellen sind zwischen Mitte und Ende 20, mit dem (Germanistik-)Studium gerade fertig und auf dem Weg der beruflichen Selbstfindung. Die beiden Hauptfiguren in Felicitas Pommerenings Roman „Weiblich, jung, flexibel“ sind junge Frauen, wie wir ihnen auf der Straße im Jahr 2012 tagtäglich begegnen könnten, ohne es eigentlich zu merken. Zwei Mädels von nebenan, die das Schicksal der Generation grenzenlos teilen: Am Ende eines praktikumsreichen, nebenjobgeplagten und prüfungsintensiven Studiums stehen sie vor der Qual der Wahl oder der Herausforderung beruflicher Profilierung und befinden sich so mitten im Strudel unterbezahlter Full-Time-Jobs. Die Vorstellungen der beiden Protagonistinnen könnten dabei verschiedener nicht sein – ihre Probleme freilich bleiben dennoch dieselben. Während Carlynn sich nach einem geplatzen Vorstellungsgespräch bei einem versnobbten Fernsehsenderfuzzi erst einmal in Indien auf die Suche nach sich selbst begibt (ein Versuch, aus ihrem stringenten Lebenslauf einmal auszubrechen), beginnt Ellen eine Arbeit in einer Agentur für Kommunikationsdesign – mit dem utopischen Ziel, ihre 50-Stunden-Woche nach einem Jahr Befristung endlich in eine Teilzeitstelle umwandeln zu können.

Auf witzige Art erzählt Felicitas Pommerening, die ihre Jugend in Dresden verbrachte, in ihrem Debütroman anhand dieser beiden Figuren die Geschichte einer Generation, der nahezu alle Möglichkeiten offenstehen und die gleichzeitig an der Unbestimmbarkeit konkreter Ziele in einer von ständigem Wandel geprägten Zeit, in der Flexibilität zum vermeintlichen Allheilmittel wird, die Orientierung verlieren. Die eigentlichen Wünsche und Ziele der jungen Frauen – sei es die Erfüllung im Beruf, etwas „Sinnvolles“ zu tun oder auch nur der Wunsch nach Familie und Kindern – drohen in da schnell auf der Strecke zu bleiben.

Pommerening hat die Geschichten ihrer beiden Protagonistinnen aus vielen Berichten, persönlichen Eindrücken und diversen Lektüren zusammengestellt. Trotzdem bleibt ihr Roman immer Erzählung und stellt keine bierernste Dokumentation des Status quo da. Mit ihrer lockeren Schreibart spiegelt die Autorin auf humorvolle Weise die Konflikte junger Frauen – hin- und hergeworfen zwischen gesellschaftlichen Erwartungen, Generationskonflikten mit den Eltern und eigenen Wünschen sowie Ansprüchen an sich selbst – wider. Erfrischend ehrlich erzählt dieses Buch vom Leben zweier Freundinnen, die nicht primär nach Karriere und dem großen Geld streben, sondern vielmehr ihr eigenes kleines Glück in einer global geprägten Welt finden wollen. Anhängerinnen dieser Generation werden sich bei der Lektüre dieser 176 herzerfrischenden Seiten ganz sicher ab und an wiedererkennen und das eine oder andere Mal von herzhaften Lachen geschüttelt werden. – Mehr kann man nicht wollen.

Nicole Czerwinka

Termintipp: Felicitas Pommerening liest am Freitag (20.7.) in Dresden aus ihrem Roman „Weiblich, jung, flexibel“, 20 Uhr im Kinderladen Bambini am Blauen Wunder (Brucknerstr. 1)

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