Schau hin!

Ein Rundgang über die OSTRALE-Biennale 2017 macht Lust auf Entdeckungen

Je schwieriger die Weltlage, desto besser die Kunst. Was dieser Spruch vielleicht ein wenig platt umschreibt, wird auf der OSTRALE in Dresden deutlich sichtbar. Die 11. Ausstellung für zeitgenösse Kunst steht unter dem Motto „re-form“ und ist eine der stärksten der vergangenen Jahre. Wer noch nicht da war, sollte sich die Ostrale also bis 1. Oktober unbedingt ansehen – und das nicht nur weil sie ab sofort als „OSTRALE-Biennale“ nur noch alle zwei Jahre stattfinden wird.

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Von der Verschwendung der Körper …

Ein Rundgang durch die Diplomausstellung der Hochschule für Bildende Künste Dresden

Hell glänzt die Zitronenpresse auf dem Dach der Hochschule für Bildende Künste in der Sonne. Der Engel auf der Spitze reckt keck seine Flügel gen Himmel. Er zieht die Blicke der Vorübergehenden auf sich – und lädt von Oben dazu ein, das Gebäude unter der markanten Kuppel zu betreten: Denn im Oktogon der Kunstakademie kann man bis zum 3. September in der diesjährigen Diplomausstellung einen Blick auf die Kunst von morgen erhaschen.

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Dresden im Kunstfieber I

Impressionen von der Jahresausstellung der Hochschule für Bildende Künste Dresden

Im Sommer wird Dresden seinem Ruf als KUNST- und Kulturstadt wahrlich gerecht: An allen Ecken gibt es von Juli bis September Kunst zu bestaunen. Wir beginnen mit unserem kleinen virtuellen Rundgang bei der Jahresausstellung Nr. 1 an der Hochschule für Bildende Künste an der Brühlschen Terrasse 1 – und starten damit eine sommerliche Kunstserie.

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Kunst ohne Grenzen

Wie drei Busse vor der Frauenkirche die Welt auf den Kopf stellen …

Manchmal verstehe ich die Welt nicht mehr. Es war nach einem meiner Workshops an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, als ich im November 2016 zum ersten Mal von Manaf Halbounis neuem Projekt hörte. Eine Freundin und Kollegin erzählte mir damals, was der Absolvent der Hochschule mit „Monument“ in Dresden vorhat: drei Busse hochkant vor der Frauenkirche, die an den Krieg in Syrien erinnern. Denn so wie die Menschen 1945 hier unter der dicken Kuppel der Frauenkirche Schutz suchten, versteckten sich die Einwohner von Aleppo vor Scharfschützen hinter großen, senkrecht aufgestellten Bussen.

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Dresden, Du Wunderschöne …

Warum Selbstliebe keine Schande, Sondern eine Chance für Dresden ist

Ach, nö muss das sein? Brauchen wir wirklich noch einen von diesen selbstverliebten, lobhudelnden Texten über Dresden? Kennen wir die Stadt nicht schon gut genug? Dieses kleine, barocke 500.000 Seelen-Dorf an der Elbe. Drezdany im Tal der Ahnungslosen, wo die Menschen stur und konservativ, kultursüchtig und manchmal auch ein bisschen grummelig sind. Und das sind sie tatsächlich.

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Christusköpfe, Wiesenblumen und Perlhühner

Werner Zawischa stellt in Riesa aus

So farbenfroh wie jede einzelne Pflanze in den erblühten Blumenrabatten, so facettenreich präsentiert sich die seit Freitag (18.4.) eröffnete Kunstausstellung „Im Laufe der Jahre“ (bis 8. Juni, Eintritt frei) in der Städtischen Galerie in Riesa. Über 70 Werke in zehn verschiedenen Techniken umspannen ein mehr als 50-jähriges Schaffen des Riesaer Künstlers Werner Zawischa. Es ist die erste Einzelausstellung im Leben des heute 73-Jährigen.

Dicht an dicht hängen Porträts in Öl neben Landschaftsbildern in Pastell, Kirchenansichten mit Feder, ungewöhnliche Collagen, bunte Stillleben oder  schwarz-weiße Skizzen. „Man muß mit wachen Augen durch die Natur und überhaupt durchs Leben gehen“, sagt der sympathische kleine Mann. Wer diesen Rat befolgt und sich so der Ausstellung nähert, vor dem erblüht ein jedes Bild auf seine besondere Art und Weise. Eines seiner ersten Werke ist die Pastellzeichnung „Migranten“. Gemalt mit 22 Jahren ist es eine Reflexion seiner eigenen Erfahrungen. „Mit fünf Jahren bin ich mit meiner Mutter und meinen beiden älteren Schwestern in Riesa angekommen. Wir sind aus Oberschlesien geflüchtet“, schildert Zawischa. Ein Schatten huscht über sein sonst so strahlendes Gesicht. Er spricht leise weiter: „Ich hab all die Erniedrigungen erlebt, die Flüchtlingskinder widerfahren sind. Ich kenn betteln und vieles andere auch. Das prägt.“

Indem Werner Zawischa Bilder malt, kann er sein Innerstes zum Ausdruck bringen. Früh begann er damit. „Ich habe mit Kohlezeichnungen auf Zeitungsrändern gekritzelt“, erinnert er sich. Zawischa tritt in den Zeichenzirkel, spielt Kabarett und Pantomine, lernt Dekorationsmaler, studiert Kulturwissenschaften. Von 1971 bis 1991 ist er Leiter der Volkskunst Riesa, danach bis heute Vereinsvorsitzender des Kreativen Zentrums. „Er gehört quasi zum Inventar der Stadt“, bringt die Journalistin Ines Witt-Klotz in ihrer Laudatio vergangenen Freitag seine Bedeutung für die Elbstadt auf den Punkt. Erst im März ehrte die Stadt ihn mit dem Riesaer Riesen für sein Lebenswerk. „Diese Ausstellung ist eine Würdigung seines Schaffens“, sagt Organisatorin Birgit Herold. Ein Schaffen, so bunt und vielfältig wie jede einzelne Blüte im Blumenmeer des Frühlings.

Jane Pabst

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Kunstausstellung im Kulturrathaus

Andreas Meyertöns stellt Pastelle und Zeichnungen aus

Im Dresdner Kulturrathaus ist noch vier Wochen lang eine Ausstellung des Dresdner Künstlers Andreas Meyertöns zu sehen. Unter dem Titel „Neue Pastelle und Zeichnungen von Andreas Meyertöns“ werden dort Werke des Künstlers aus den letzten zwei Jahren präsentiert. Die Bilder zeigen großteils idyllische Motive aus den historischen Dorfkernen im Dresdner Süden sowie Naturszenen und Stillleben vom Lande.

Die Ausstellung ist noch bis zum 20. Oktober im 3. Stock des Kulturrathauses auf der Königstraße 15 zu erleben. Sie ist immer montags und mittwochs von acht bis 17.30Uhr, dienstags und donnerstags von acht bis 18.30Uhr und freitags von acht bis 14.30Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Meyertöns ist 1966 in Chemnitz geboren. Er studierte von 1986 bis 1987 Malerei und Grafik an der FAK Schneeberg. Seit 1999 ist er freier Maler und Grafiker in Dresden. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Motive aus dem Stadtteil Leubnitz und anderen alten Dorfkernen. (NL)

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Moderne Kunst und Elbflorenz

Zur Ostrale 010 in Dresden

Stimmt ja gar nicht, dass Dresden immer nur konservativ ist! Neben althergebrachten Architekturen ist nämlich seit jeher auch die zeitgenössische Kunst in der Elbestadt zu Hause. Schon Hellerau und die Dresdner Expressionisten beweisen: hinter barocken Fassaden sprießt hier kritische Kunst der Gegenwart auf fruchtbarem Boden. Die OSTRALE 010 wird das vom 27. August bis zum 19. Septmber einmal mehr zeigen. Sie präsentiert gattungsübergreifend das gesamte Spektrum der Gegenwartskunst und hat dabei auch jede Menge internationale Künstler nach Dresden geladen. Nicht nur auf dem Kernareal der OSTRALE im Schlachthof, sondern im gesamten Rest der Stadt wird das seit 2007 veranstaltete Kunstfestival seine Schatten werfen. Von Klangkunst bis Performance wird alles vertreten sein. Ob Tanz, Foto, Collage, die Bandbreite ist riesig. Los geht es am 27. August um 19Uhr mit der Eröffnung am Ostraleplatz. Das vollständige Programm gibt es hier.

Nicole Laube

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Dresdner Autoren im Gespräch über die Wende

„Erinnerungen sind der Steinbruch, in dem man arbeitet.“

Es war eine spannende Diskussion zeitgenössischer Autoren, der die Zuschauer 26. Mai im Dresdner Schauspielhaus folgen durften. Von DDR-Kultur war da die Rede, von Sprachversklavung vor und Umbrüchen nach der Wende sowie den optimalen Bedingungen der Kunst. Christoph Hein, Thomas Rosenlöcher und Uwe Tellkamp trafen beim „ZEIT Forum Kultur“ aufeinander.  Zusammen stellten sie sich den Fragen von Evelyn Finger zum Verhältnis von Ost und West und die Rolle Literatur 20 Jahre nach der Wende.

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