Ein Thriller der Operngeschichte

Semperoper zeigt Puccinis „Tosca“ wieder

Es ist ein Bühnenkrimi auf dem Schlachtfeld Roms am Ende des 19. Jahrhunderts, den Puccini in seiner Oper „Tosca“ erzählt. Und getreu dem Motto: Kein James ohne Bondgirl, entspinnt sich die eigentlich kriminell-politisch motivierte Handlung des Stückes erst im Reigen der Gefühle, zwischen Liebe, Gier und Eifersucht. Da ist die redliche Sängerin Tosca, Geliebte des Malers Cavaradossi, die der gewissenlose Banause Scarpia jedoch für sich allein begehrt – mehr muss man gar nicht wissen.

Puccini ist ein Meister der Tragik. Wehmut lauert in jedem seiner Töne und wird von der Sächsischen Staatskapelle Dresden unter der Leitung von Ivan Anguélov in der Premiere anno 2009 bewegend zum Klingen gebracht. Die Inszenierung von Johannes Schaaf (Foto: PR/Matthias Creutziger) hat alles, was eine moderne „Tosca“ braucht. Sie verzichtet auf alle Überladenheit und erzählt die Geschichte im Spannungsfeld zwischen wahren Gefühlen und purer Gier, ohne dabei die politische Komponente an den Rand zu drängen. Das Bühnenbild von Christof Cremer ist dabei mehr Raum als Kulisse und taucht das Stück gekonnt in einen Hintergrund, der die Handlungen der Figuren nicht nur trägt, sondern gleichsam miterzählt.

Semperoper Dresden, wieder am 04., 06., 09., und 12. März 2011, 19 Uhr.

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