Gestrandet im Sumpf des Orients

Mozarts „Entführung aus dem Serail“ als opulentes Märchen an der Semperoper

Eine verschleppte Braut in den Fängen der Türken, ein suchender Bräutigam im Sumpf des Fremden: Okzident trifft auf Orient. Mehr brauchte Wolfgang Amadeus Mozart nicht, um den Kampf zwischen zwei Kulturen in einen Opernstoff zu gießen. Schon 1782, als Mozart mit seinem Librettisten Johann Gottlieb Stephanie sein berühmtes Singspiel „Die Entführung aus dem Serail“ nach dem Textbuch von Christoph Friedrich Bretzner aus der Taufe hob, stand Europa am Scheideweg und die Welt begann sich neu zu ordnen. Just einen Abend vor dem Referendum in der Türkei feierte bei den Mozart-Tagen an der Dresdner Semperoper nun eine Neuinszenierung (Fotos: PR/Jochen Quast) des beliebten Repertoire-Stücks Premiere – und zeigt umso mehr, wie aktuell der Stoff bis heute ist.

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