Innerlichkeit in pastellenen Tönen

Die Landesbühnen Sachsen zeigen Massenets Oper „Werther“ als feinsinniges Liebesdrama

Zwei Seelenverwandte und eine Liebe, die im Selbstmord gipfelt – Goethes berühmter Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“ gehört zu den unangefochtenen Klassikern der Weltliteratur. Die Landesbühnen Sachsen bringen den Stoff in Form von Jules Massenets Oper „Werther“ (Foto: Carsten Beier) auf die moderne Musiktheaterbühne und locken damit zur Premiere auch viel junges Publikum in den Saal.

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Triumph der Frauen

„Die lustigen Weiber von Windsor“ an der Staatsoperette

Turbulent geht`s zu im rosaroten Kosmetiksalon. Ein und derselbe Liebesbrief an zwei benachbarte Empfängerinnen. Schon nehmen die Verwicklungen um „Die lustigen Weiber von Windsor“ an der Staatsoperette Dresden (Fotos: Pawel Sosnowski) ihren Lauf. Regisseurin Noa Naamat bringt die Oper von Otto Nicolai nach dem Libretto von Salomon Hermann Ritter von Mosenthal (nach William Shakespeare) mit Ironie und viel Sinn fürs Komische auf die Bühne. Im Zentrum stehen zwei selbstbewusste Frauen, die nicht nur ihren Verehrer, den Briefadressaten Falstaff, sondern auch ihre Ehemänner bald dumm aus der Wäsche gucken lassen.

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Oktobermorgen

Impressionen von einer Joggingtour an der Elbe

Die schönsten Tage beginnen an der Elbe. Still fließt der Fluss durchs Tal, eingehüllt von Nebelschwaden, die die Landschaft wie in Watte packen. Die Sonne kämpft sich durch den Morgendunst, schickt ihre Strahlen langsam auf den Weg. Und frühe Vögel picken geduldig am Wegesrand.

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Vom bitteren Ende eines schönen Traums

Verdis „La Traviata“ verführt das Publikum an der Semperoper

Das Glück ist vergänglich wie eine schöne Opernaufführung, die uns traumähnlich gefangen nimmt und mit erfüllten Herzen auf schattige, regennasse Straßen entlässt. Vielleicht wollte Giuseppe Verdi mit seiner „La Traviata“ (Fotos: Semperoper Dresden/Ludwig Olah) ja wirklich nicht viel mehr sagen als das: Genieße das Leben in vollen Zügen, bevor es zu Ende ist. Regisseurin Barbora Horáková Joly jedenfalls macht die Vergänglichkeit zum Thema ihrer Neuinszenierung an der Dresdner Semperoper.

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Zwischen Zweifel und Zeitvertreib

Staatsoperette Dresden zeigt den Mythos „Casanova“ als doppelbödiges Revuetheater

Er verführte, spielte und reiste um die Welt. „Casanova“ ist der Innbegriff des Herzensbrechers, Ikone und Symbolfigur zugleich. Keine Frage, dass der Mythos dieses Mannes sich wie vielleicht kaum ein anderer als Stoff für eine Revue-Operette eignet. Die ist jetzt mit der Musik von Johann Strauß und in einer Bearbeitung von Ralph Benatzky an der Staatsoperette Dresden (Fotos: Pawel Sosnowski) zu sehen. Regie führt Sabine Hartmannshenn.

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Septemberwolken

Impressionen von einem Spaziergang am Elbufer Zschieren

Wie frisch gespült wirkt die Stadt nach dem Regen in der Nacht. Wolken ziehen in dicken Banden übers Ufer und den Fluss. Es sind Septemberwolken.

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Parabel auf unsere Zeit

Mit „chasing waterfalls“ bringt die Semperoper die erste mit Künstlicher Intelligenz geschaffene Oper auf die Bühne

Das hat es so noch nie gegeben: Mensch und Maschine schreiben, inszenieren und spielen gemeinsam eine Oper. Mit der Uraufführung von „chasing waterfalls“ – was so viel bedeutet wie „Unfassbares fassen wollen“ – ist der Semperoper zum Spielzeitauftakt ein spektakulärer Coup gelungen. Das unter Einbeziehung von Künstlicher Intelligenz entstandene Stück (Fotos: Daniel Koch) ist bereits Stadtgespräch, noch bevor der erste Vorhang sich hebt – und zwar nicht unbedingt bei jenen, die schon sehnsuchtsvoll nach der „Traviata“-Premiere am 2. Oktober schielen, sondern bei einem Publikum, das bislang eher selten in die heiligen Hallen am Theaterplatz strömt.

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Phantomschmerz in bunten Farben

Diplomausstellung an der Hochschule für Bildende Künste

Die Zeit der grauen Dämmerstimmung ist vorbei. Dominierten vor wenigen Jahren in der Diplomausstellung an der Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK) noch schwermütig dreinblickende schwarz-weiß Schattierungen, so können die Besucher dieses Mal in warmen, bunten Farben baden. Fast scheint es so, als wolle die Kunst in Zeiten von Klimakrise, Krieg und Corona die helle Seite des Lebens wieder sichtbar machen. Doch der Schein trügt.

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Im Bann der Emotionen

Moritzburg Festival lässt im Konzert zum Gründungstag musikalische Erinnerungen aufflammen …

Zu Beginn des Konzerts gab es 30 Sonnenrosen, am Ende brausenden Jubel. Und der galt nicht nur der warm knisternden Interpretation von Dvoraks Streichquintett Es-Dur op. 97, mit der Nathan Meltzer, Mira Wang (Violine), Matthew Lipman, Vladimir Babeshko (Viola) und Harriet Krijgh (Violoncello) das Publikum verzauberten, – er galt diesmal auch dem Festival selbst. Denn zum Konzert am Gründungstag des nunmehr 30. Moritzburg Festivals (Foto: Oliver Killig) hatten sich Wegbereiter und Freunde, Unterstützer, Förderer und darunter auch jene eingefunden, die bereits beim aller ersten Moritzburg-Konzert am 14. August 1993 im Publikum – oder auf der Bühne – saßen.

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Kunst auf der Straße

In Dresdens Friedrichstadt ist die Streetart zu Hause

Neubauten, Altbauten, abgebrochene Mauern, schäbige Brandwände. In der Dresdner Friedrichstadt war das einmal. Denn der einst graue Stadtteil zwischen Altstadtgürtel, Pieschen und Löbtau hat sich längst zum heimlichen Szene-Viertel gemausert. Mit dem Kraftwerk Mitte ist in der unmittelbaren Nachbarschaft der Musikhochschule nicht nur ein neues Kulturzentrum entstanden, in dem seit 2016 Theater, Musik und Film zu Hause sind. Die Friedrichstadt beherbergt zudem die größte Streetart-Galerie Europas.

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