Familientreffen am Küchentisch

Erich-Kästner-Orte in Dresden (1): Die Villa Augustin

Sucht man in Dresden nach Erich Kästner, ist die Villa Augustin am Albertplatz gewiss der erste Anlaufpunkt, über den man unweigerlich stolpern muss. Seit 1999 beherbergt die edle Villa das Dresdner Erich-Kästner-Museum, welches mit einem ungewöhnlichen Konzept und zahlreichen Veranstaltungen an das Leben und Wirken des berühmten Schriftstellers erinnert.

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Das Geschichtenhaus II

Eine Erzählung zum Erich-Kästner-Jahr 2019 – Teil (2)

… Mia entfuhr unwillkürlich ein Seufzer, als sie die Türschwelle erreicht hatte. „Der ist wirklich schwer“, sagte sie mit Blick auf den Einkaufskorb. Dann sah sie Max an, dessen wache blaue Augen zu tanzen schienen. „Kaffee?“, fragte er erneut und lächelte schelmisch. Mia willigte ein. Was sollte es auch? Draußen war es hundekalt und in Dresden wartete niemand auf sie. Mit einem dumpfen Gefühl im Bauch meldeten sich ihre Sorgen wegen der verpatzen Semesterarbeit bei ihr zurück. Der Alltag konnte warten! Ohne zu zögern, trat sie also ein.

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Bach als Sieger ohne Duell

Herbstauslese: Ralf Günthers neue Novelle „Als Bach nach Dresden kam“

Zugegeben: Der Name Johann Sebastian Bachs ist eher mit Leipzig, denn mit Dresden verbunden. Dass er dennoch auch das Dresdner Musikleben prägte, steht außer Frage. Der Autor Ralf Günther erinnert mit seinem neuen Buch „Als Bach nach Dresden kam“ nun an ein Gastspiel des großen Komponisten in der Residenzstadt, das beinahe vergessen schien.

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Zu Besuch bei Erich Kästner

eine Spurensuche in der Neustadt zum 119. Geburtstag des Autors

Er sei immer ein Kind der Königsbrücker Straße geblieben, schrieb Erich Kästner in seinem Roman „Als ich ein kleiner Junge war“ (1957). Der Dresdner Schriftsteller zählt zu den genialsten Autoren des vergangenen Jahrhunderts. Bei einem Spaziergang durch das Viertel seiner Kindheit wird seine Welt wieder lebendig.

Gedenktafel an Erich Kästner, Königsbrücker Straße 66
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Biss zur Montagsdemonstration

Herbstauslese: „Wolfsblues“ von Vanessa Carduie

Tamara liebt David, das wird schnell klar. Nur: Der Afrikaner nennt sich „Vollstrecker“ und ist über zweihundert Jahre alt. Tamara hingegen, als Werwolfwelpe von 26 Lenzen, schafft es nicht, sich von ihrer Familie zu lösen. Rassisten und Dämonenbeschwörer verkomplizieren ihren Alltag, dabei wünscht sie sich sehnlichst eine erotische Begegnung. Nach „WG mit Biss“ und „Neustadtzauber“ (2016) veröffentlichte Selfpublisherin Vanessa Carduie jüngst das Ende der Schattenseiten-Trilogie: „Wolfsblues“ (2017), holt Vampire und Werwölfe nach Dresden zurück – und wieder in ein Bett.

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Grabenkämpfe zwischen Neubau und Neustadt

Herbstauslese: Peter Richters „89/90“ – ein Dresden-roman?

Zwischen all den Dresden-Krimis und historischen Romanen, neben kleinen Novellen à la Uwe Tellkamp und Essays kam 2015 mit „89/90“ ein Dresden-Buch ganz anderer Couleur heraus. Der Autor Peter Richter ist Dresdner des Jahrgangs 1973, Journalist im Hauptberuf und arbeitet seit 2012 als Korrespondent der Süddeutschen Zeitung in New York. Er widmet seiner Heimatstadt mit „89/90“ einen Wende-Roman jenseits des zuckerbestäubten Barock-Mythos und der tränenreichen Erzählungen von der Zerstörung der Stadt 1945.

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Dresden-Skizze frei nach Carus

Herbstauslese: Uwe Tellkamp und seine Erzählung „Die Carus-Sachen“

Wie war das noch auf dem „Turm“, wo im Fenster von Haus Wolfsstein die Geschichtenlampe brannte? Erinnern wir uns an die verschlungenen literarischen Wege, die Uwe Tellkamp in seinem Roman märchenhaft auf dem Weißen Hirsch beschritt. Lang schon ist eine Fortsetzung der Geschichte des Dresdner Bürgertums versprochen, das der Autor in seinem preisgekrönten Werk durch die letzten sieben Jahre der DDR führte und mit der Friedlichen Revolution von 1989 aus aller Vergangenheitsseligkeit befreite.

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Abweichen von festgetretenen Pfaden

Wie zwei Dresdner Autoren bei Literatur Jetzt! die Zeit der Brücke-Künstler mit den 1968ern verbinden …

Die Dresdner Autoren Josefine Gottwald und Ralf Günther tun sich für ein Projekt zusammen: Ralf Günther liest aus seiner neuen Novelle „Die Badende von Moritzburg“ und Josefine Gottwald begleitet ihn an der Gitarre mit Liedern aus der Zeit der 1968er. Zu erleben ist das Programm am 11. November im Rahmen von „Literatur Jetzt!“, 19 Uhr im Japanischen Palais. Was es damit auf sich hat, erzählen die beiden im Interview.

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Auf vier Pfoten durch Norwegen

In eigener Sache – oder: Wie ich mit dem norwegischen Kater Tom auf die Katze kam.

Es gibt Katzen, die sind frech und grau und haben große, leuchtend grüne Augen. Es gibt Katzen, die haben an ihren Vorderpfoten einen Daumen. Das glaubt ihr nicht? Ist aber wahr! Diese Katzen sind etwas ganz Besonderes. Sie heißen Schiffskatzen, werden oft auch Hemingway-Katzen genannt, weil sich ganz viele davon im Haus von Ernest Hemingway – auch um seinen Schreibtisch – tummelten. Der kleine norwegische Kater Tom ist eine solche Schiffkatze.

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Freiheit am Schlossteich

Ralf Günthers Sommernovelle „Die Badende von Moritzburg“

Ralf Günther entführt die Dresdner in seinen Büchern seit Jahren in die Vergangenheit ihrer Stadt. Er erfindet seine Geschichten rund um wahre Begebenheiten und reale Personen, lässt diese in seinen Romanen phantasievoll zur Fiktion gedeihen. In seinem neuesten Werk wählt der gebürtige Kölner und Wahldresdner das Lahmann-Sanatorium auf dem Weißen Hirsch, die Künstlergruppe die Brücke und die Moritzburger Teichlandschaft als Eckpunkte einer kurzweiligen Sommernovelle.

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