Stadtspaziergang mit Tschaikovsky

Hörtipp des Monats: Jan Vogler „Tschaikovsky“

Ein Spaziergang am Flussufer in St. Petersburg, die Palaisbauten des Rokoko stehen wie Perlen aneinandergereiht und ziehen mit ihrer Pracht seit Jahrhunderten die Blicke der Menschen auf sich. Vielleicht ging auch Peter Tschaikovsky einst versonnen hier vorbei, möglicherweise inspirierte ihn die zierdevolle Schönheit der Architektur gar zur Komposition seiner berühmten Rokoko-Variationen? Der Cellist Jan Vogler ließ sich von diesem Gedanken, der ihm vor ein paar Jahren bei einem Spaziergang durch St. Petersburg kam, zu seiner neuen CD „Tschaikovsky“ inspirieren, dem vielleicht poetischsten seiner Alben.

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Musikalischer Liebesdialog in Blei und Tinte

Robert Schumanns Skizzen zum Klaviertrio op. 63 sind zurück in Dresden

„Nicht schnell, aber mit Leidenschaft“, mit diesen Worten hat Robert Schumann (1810-1856) sein erstes Klaviertrio op. 63 (Foto: SLUB Dresden/Henrik Ahlers) überschrieben. Er schenkte es seiner Frau Clara zum 28. Geburtstag, dazu eine Ananas, eine Melone und eine Flasche Parfum. Noch am selben Abend, dem 13. September 1847, erklang das Klaviertrio, gespielt von befreundeten Musikern aus der Hofkapelle und Clara Schumann am Klavier zum allerersten Mal in Dresden. Das Stück erzählt so auch ein wenig die Geschichte des Musikerehepaares, das von 1844 bis 1850 in Dresden lebte, hier vier Kinder zeugte, bei geselligen Salonabenden einen riesigen Freundeskreis um sich versammelte und auch musikalisch äußerst schaffensreiche Jahre an der Elbe verbrachte.

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Frühlingserwachen in der Herderhalle

Schüler in Pirna bringen ihr eigenes Musical zur aufführung

Ein, zwei, drei, vier – die Schüler des Herdergymnasiums marschieren im Takt durch die Halle. Es ist keine militärische Übung, sondern die Probe für die aktuelle Musicalaufführung der Schule, die hier gerade stattfindet. Der Dresdner Jazzsaxophonist und Musikmanager Philipp Schoof gibt den Takt an. Seit zwei Jahren hat er die musikalische Leitung zu dem Projekt inne, Regie führen die Deutschlehrerinnen.

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Akrobatik auf vier Saiten

Hörtipp des Monats: Florian Mayer „Mein Paganini“

Paganini ist der Mythos virtuoser Geigenkunst schlechthin, Ikone und geheimnisvoller Hexer zugleich. Der Dresdner Violinist Florian Mayer hat dieser schillernden Musikerpersönlichkeit mit seiner neusten CD „Mein Paganini“ einmal mehr die Ehre erwiesen – und eine sehr persönliche, musikalisch-literarische Jagd nach dem Mythos des Teufelsgeigers eingespielt.

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Schumann, Dresden und ein europäisches Orchester

Dresdner Festspielorchester sucht Unterstützer für erstes CD-Projekt

Meeresrauschen, Felsen und eine CD mit Werken von Robert Schumann. Wie das zusammen passt, kann man derzeit auf der Facebook-Seite der Dresdner Musikfestspiele sehen. Dort wirbt Michael Neuhaus, Bassist und Vorstandsvorstand des Dresdner Festspielorchesters (Foto: PR/Oliver Killig), mit einem witzigen Handyvideo für eine besondere Aktion: Das Dresdner Festspielorchester möchte anlässlich seines fünfjährigen Bestehens in diesem Jahr seine erste CD aufnehmen. Damit das umfangreiche Projekt realisiert werden kann, sammeln die Musiker nun Geld über die Crowdfundingplattform „99 Funken“.

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Im Schatten des schönen Scheins

Die Staatsoperette Dresden zeigt „La Cage aux Folles“ als buntes Varietéstück

St. Tropez, hinter dem schillernden Vorhang des Travestie-Clubs „La Cage aux Folles“ (Fotos: PR/Kai-Uwe Schulte-Bunert) verbergen sich ernsthafte Sorgen: Der konservative Politiker Edouard Dindon will dem bunten Treiben an der Côte d’Azur ein Ende bereiten. Zu allem Übel hat sich Jean-Michel, das Ziehkind der Betreiber Georges und Albin, ausgerechnet in die schöne Tochter dieses spröden Mannes verliebt. Ein Familientreffen mit zwei Vätern scheint unter solchen Umständen natürlich unmöglich. Und schon sind wir mittendrin in Jerry Hermans turbulentem Musical „Ein Käfig voller Narren“, das die Staatsoperette Dresden in Kooperation mit dem Salzburger Landestheater auf die Bühne bringt.

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Zweimal Wendepunkt macht #6

Hörtipp des Monats: Dresdner Philharmonie mit Shostakovich und Beethoven

Auf den ersten Blick ist es ein ungleiches Paar, das die Dresdner Philharmonie auf ihrer jüngsten Einspielung miteinander verbandelt: Das Dresdner Orchester hat unter der Leitung von Michael Sanderling die Sinfonien Nr. „#6“ von Shostakovich und Beethoven auf eine CD gebannt und setzt sie in einen Dialog, der offensichtlich von Kontrasten geprägt ist, an dessen Ende die beiden Kompositionen aber doch erstaunlich harmonisch Hand in Hand gehen.

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Packend wahre Leidenschaften

„Cavalleria rusticana“ und „Pagliacci“ an der semperoper dresden

Ehebruch und Eifersucht in Sizilien, eine Theateraufführung, deren Handlung sich in bittere Wahrheit verwandelt – das Spiel mit dem Spiel und verbotener Leidenschaft war vielleicht nie so unerbittlich wie in den Opern des italienischen Verismo. Echte Gefühle statt nur gesanglicher Effekte sollten auf der Bühne damals gezeigt werden. Aus den beiden bekanntesten Werken dieser in Italien um 1850 in Mode gekommenen Ästhetik, Pietro Mascagnis „Cavalleria rusticana“ und Ruggero Leoncavallos „Pagliacci“, wird an der Semperoper Dresden (Fotos: PR/Daniel Koch) in Kooperation mit den Osterfestspielen Salzburg nun ein optisch wie musikalisch intensiver Abend.

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Auf der Suche nach neuen Klanglichkeiten

Das Dresdner Trio Sostenuto hat sich ganz der „Neuen Musik“ verschrieben

Mit Klarinette, Cello und Klavier spielt das Trio Sostenuto (Foto: privat) am 14. Januar in der Dresdner Musikhochschule neun Uraufführungen junger Komponisten aus ganz Sachsen. Wie es dazu kam und was den Reiz an „Neuer Musik“ ausmacht, erzählt der Klarinettist Christian Wettin im Interview.

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Dresdner Soundtrack zur Weihnachtszeit

Hörtipp des Monats: Der Dresdner Kammerchor mit „O heilige Nacht“

Der Dresdner Kammerchor ist für seine fein abgestimmten, klangschönen Interpretationen bekannt – und beschert neben seiner Heinrich-Schütz-Gesamteinspielung mit dem Album „O heilige Nacht“ nun einen überaus besinnlichen Soundtrack zur Weihnachtszeit. Sehr filigran hebt als erstes der „Nachtgruß“ von Franz Wüllner an. Geleitet von Hans-Christoph Rademann hat der Chor hier zudem Werke von Brahms, Schreck, Reißiger, Loewe, Reger und Schumann eingespielt

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