Oper wie im echten Leben

Zu den Mozart-Tagen servieren Omer Meir Wellber und Niv Hoffmann ein „Mozart-Pasticcio“ als humorvollen Kosthappen

Was mag Mozart sich wohl gedacht haben, als er den Grafen Almaviva für den „Figaro“ komponierte? Wen sah er vor sich, wenn er die beiden Schwestern aus „Cosi fan tutte“ in Noten charakterisierte? Und hatte er ein reales Vorbild für den Frauenhelden „Don Giovanni“ in Wien? Wir wissen es nicht. Doch zweifelsohne gehören die drei Opern, die Mozart mit dem Librettisten Lorenzo Da Ponte schrieb, bis heute zu den großartigsten Werken der Musikgeschichte. In einem Experiment bringen der Dirigent Omer Meir Wellber und der Pianist Niv Hoffmann diese Opern nun in einem 60-minütigen Kammerstück als „Mozart-Pasticcio“ (Fotos: PR/Klaus Gigga) für Semper Zwei auf die Bühne.

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Gestrandet im Sumpf des Orients

Mozarts „Entführung aus dem Serail“ als opulentes Märchen an der Semperoper

Eine verschleppte Braut in den Fängen der Türken, ein suchender Bräutigam im Sumpf des Fremden: Okzident trifft auf Orient. Mehr brauchte Wolfgang Amadeus Mozart nicht, um den Kampf zwischen zwei Kulturen in einen Opernstoff zu gießen. Schon 1782, als Mozart mit seinem Librettisten Johann Gottlieb Stephanie sein berühmtes Singspiel „Die Entführung aus dem Serail“ nach dem Textbuch von Christoph Friedrich Bretzner aus der Taufe hob, stand Europa am Scheideweg und die Welt begann sich neu zu ordnen. Just einen Abend vor dem Referendum in der Türkei feierte bei den Mozart-Tagen an der Dresdner Semperoper nun eine Neuinszenierung (Fotos: PR/Jochen Quast) des beliebten Repertoire-Stücks Premiere – und zeigt umso mehr, wie aktuell der Stoff bis heute ist.

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Ein Künstlerleben als Odyssee zum Glück

Die Landesbühnen Sachsen zeigen Georg Kreislers Musical „Heute Abend: Lola Blau“

Das Rampenlicht aus, die Zigarette an und plötzlich wird Lola Blau ganz nachdenklich. „Im Theater, da ist was los!“, schmettert sie zu Beginn von Georg Kreislers Ein-Frau-Musical „Heute Abend: Lola Blau“  (Fotos: PR/Hagen König) noch enthusiastisch. Doch schon bald muss die jüdische Sängerin Wien verlassen, auch in der Schweiz bekommt sie kein Asyl und geht nach Amerika, wo ihr Talent hemmungslos verheizt wird. So wandert sie in der aktuellen Inszenierung an den Landesbühnen Sachsen von Transportkiste zu Transportkiste am Kultur-Bahnhof in Radebeul Ost, wechselt die Kleider wie die Orte, an denen sie singt, begleitet von Schiffshupen und einem einsamen Klavier.

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Macht Musik in Dresden!

Die Musikfestspiele zeigen beim projekt „Klingende Stadt“, wie musikalisch Dresden ist

Musik verbindet die Menschen – und Dresden ist eine ganz besonders musikalische Stadt. Davon jedenfalls ist Jan Vogler, Intendant der Dresdner Musikfestspiele, überzeugt. Mit seinem Festival bietet er daher nicht nur den großen Stars der internationalen Klassik-Szene eine Bühne, sondern seit 2016 auch Hobby- und Laienmusikern aus Dresden und Umgebung. „Klingende Stadt“ (Foto: PR/Oliver Killig) heißt das Projekt, bei dem jeder mitmachen kann. Ziel ist es, einen Nachmittag lang die Innenstadt von Dresden an allen Ecken mit Musik zu erfüllen.

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Im Reich der Märchen

Die Dresdner Philharmonie zeigt „Die arabische Prinzessin“ als Oper für Kinderchor

Die Kraft der Phantasie ist unerschöpflich. Sie verwandelt Mädchen in Prinzessinnen und Fischhändler in Prinzen, reiht Worte aneinander, bis zauberhafte Märchenwelten entstehen und kombiniert Töne zu stimmungsvollen Partituren. All dies zeigt sich auch in der Oper „Die arabische Prinzessin oder das geschenkte Leben“, mit der die Dresdner Philharmonie dem Philharmonischen Kinderchor zum 50. Jubiläum (Fotos: PR/Jörg Simanowski) in diesem Jahr ein ungewöhnliches Geschenk bereitet.

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Das Märchen von der Freiheit

Regisseur Keith Warner hinterfragt Busonis „Doktor Faust“ an der Semperoper neu

Die Legende vom strebenden Nimmersatt Dr. Faustus wird immer dann besonders interessant, wenn die Welt aus den Fugen gerät. Dann erinnern wir uns an den Dichterfürsten Goethe und den Teufelspakt in seinem berühmten Drama, bemühen Zitate und versuchen, im vermeintlichen Unheil das Gute zu finden. Die Semperoper Dresden serviert mit Ferruccio Busonis Oper „Doktor Faust“ (Fotos: PR/Jochen Quast) in der Inszenierung von Keith Warner nun eine neuerliche Annäherung an den Stoff – und malt dabei fast märchenhaft mystische Bilder zur packenden Musik des Italieners.

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Philharmonische Märchenstunde

Marita Erxleben inszeniert eine arabische Märchenoper mit der Dresdner Philharmonie

Mit Tanz hat alles angefangen. Marita Erxleben ist ausgebildete Tänzerin und Choreografin, betreibt in Potsdam ihre eigene Tanzakademie. Doch eines Tages entdeckte Tobias Wellemeyer, damals Intendant am Potsdamer Theater, noch eine andere Seite in ihr. „Theater und Regie haben mich immer schon gereizt, er hat diese Leidenschaft in mir wachgerüttelt“, erzählt sie. Das war 2009 – und seitdem hat Marita Erxleben (Foto: PR/Johanna Gerritsen) viele Stücke für Kinder- und Jugendtheater inszeniert, darunter eine Oper an der Kammerakademie Potsdam. Dort lernte sie auch Frauke Roth, die Intendantin der Dresdner Philharmonie, kennen, die sie nun für ein besonderes Projekt nach Dresden einlud.

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Lüge und Eifersucht im Traumreich des Nichts

Verdis „Otello“ als Koproduktion mit den Osterfestspielen Salzburg an der Semperoper

Der Sturm braust gewaltig vor der Küste Zyperns. Doch „Otello“, Befehlshaber der venezianischen Kriegsflotte, ist immer Herr der Lage. Er trotzt den Naturgewalten, doch seine Eifersucht bringt den Mohren bald schon vollends aus der Fassung. Liebe, Missgunst und verletzte Eitelkeiten, begünstigt durch das Gefühl, vielleicht nie ganz dazuzugehören – all das sind Emotionen, die in Guiseppe Verdis Oper „Otello“ (Foto: PR/©Forster) die Leidenschaften zum Brodeln bringen und Otello am Ende doch auf tragische Weise in die Knie zwingen.

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Musikalische Brücken nach Belgrad und Ljubljana

Pianistin Mirjana Rajic engagiert sich für ein trinationales Projekt am Landesgymnasium für Musik

Mirjana Rajic wusste schon als Kind, dass sie Pianistin werden will. Die zarte, aber energievolle junge Frau (Foto: PR/Matthias Creutziger) brennt für die Musik – und sie liebt es, diese Leidenschaft an junge Musiker weiterzugeben. Seit 2015 leitet die gebürtige Serbin die Klavierabteilung am Landesgymnasium für Musik Carl Maria von Weber und engagiert sich sehr, ihren Schülern mit Meisterkursen oder Konzerten auch außerhalb des Schulbetriebs wichtige Erfahrungen zu vermitteln.

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Gefangen zwischen Hoffnung und Angst

Grigori Frids Mono-Oper „Anne Frank“ aN den Landesbühnen Sachsen

Ein Koffer, ein Tisch, ein Stuhl. Viel ist Anne Frank nicht geblieben im Hinterhaus, in dem sie sich mit ihrer Familie von 1942 bis 1944 vor der Gestapo verstecken musste. Im Koffer befinden sich auch ein Stift und jenes berühmte Tagebuch, das nach dem Zweiten Weltkrieg weltweit verlegt, verfilmt und auf Theaterbühnen aufgeführt wurde. An den Landesbühnen Sachsen lässt Sängerin Miriam Sabba (Foto: PR/Hagen König) die Zeilen in einer Momo-Oper des russischen Komponisten Grigori Samuilowitsch Frid (1915-2012) nun abermals lebendig werden.

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