Von der Kunst, zu lieben und geliebt zu werden

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Herbstauslese: „Liebe auf leisen Sohlen“ („Hotel Blaues Wunder“)

Herbstzeit ist auch Lesezeit. Unter dem Motto „Herbstauslese“ gibt es auf elbmargarita.de eine Serie, in der wir ausgewählte Romane und Erzählungen rezensieren, die in Dresden spielen. Heute: Emilia Licht: „Liebe auf leisen Sohlen“

Josina leitet das Hotel Anna Karolina am Blauen Wunder. Ehrgeizig und einfallsreich meistert sie ihre Familie wie ihren Job: Effizient und mit klarer Struktur. Trotzdem ist sie oft überfordert, vor allem mit ihren pubertierenden Kindern, und im ewigen Klinsch mit ihrer eigensinnigen Schwiegermutter

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Dresden im Buchstabenfieber

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Literaturmesse Schriftgut macht das Buch erlebbar

Erleben und Mitmachen steht bei der Schriftgut im Mittelpunkt. Schon das dritte Mal lädt Projektleiterin Peggy Salomo vom 7. bis 9. November zu einem „erlesenen Programm“ in die Dresdner Börse. Wichtige Schwerpunkte sind auch in diesem Jahr das traditionelle Handwerk und das Mitmachen (Foto: Josefine Gottwald). Die Buchbinderinnung Sachsen bietet zahlreiche Stationen in „Leseräumen“ an, wo die Besucher sich selbst beim Schreiben, Drucken, Setzen, Buchbinden oder Papierschöpfen ausprobieren können.

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Der Spaß steht im Mittelpunkt

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Kaddi Cutz tritt für Dresden beim Slam 2014 an

Kaddi Cutz (Foto: PR/Tina Tschiharsch) ist die einzige Dresdner Teilnehmerin bei den diesjährigen deutschsprachigen Poetry Slam Meisterschaften. Dabei war ihr Weg in die hiesige Szene nicht gerade vorhersehbar: Geboren in Hannover, wollte sie eigentlich in Osnabrück studieren, ging aber dann nach Vechta im Oldenburger Münsterland und vertiefte sich in „Soziale Arbeit“. Danach zog sie nach Hamburg, doch die Stadt konnte sie nicht lang halten; vor sieben Jahren bewarb sie sich schließlich in Dresden und arbeitete in verschiedenen Projekten der Sozialarbeit. Momentan ist sie als freie Redakteurin aktiv und jobbt nebenbei in einer Buchhandlung.

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Rock’n’Roll ohne Love und Peace …

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Herbstauslese: „Damals im Roten Kakadu“

Herbstzeit ist auch Lesezeit. Unter dem Motto „Herbstauslese“ gibt es auf elbmargarita.de eine Serie, in der wir ausgewählte Romane und Erzählungen rezensieren, die in Dresden spielen. Heute: Rolf Bergmann: „Damals im Roten Kakadu“

Dresden, 1961: Hans, der sich Johnny nennt, ist passionierter Schachspieler und Ted Herold-Fan und will am liebsten Journalistik studieren. Ihn interessiert alles, von Sport bis Sonnenfinsternis, aber mit dem Studium ist das nicht so einfach: An der Uni Leipzig will man ihn nicht haben, weil er für den Beruf nicht genug politische Gesinnung beweist, und da ihm seine gebliebte Bruni ohnehin die kalte Schulter zeigt, überlegt er, mit Achim nach Brasilien auszuwandern

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Melancholie und Unsterblichkeit

Heute ist Erich Kästners 40. Todestag

Am 29. Juli jährt sich Erich Kästners Todestag zum 40. Mal. Sein Erbe in Dresden ist unverkennbar: Das Denkmal (Foto: Josefine Gottwald) sitzt auf der Mauer am Albertplatz, wo Kästner oft gehockt haben soll, als er „ein kleiner Junge war“; die ehemalige Villa von Kästners Onkel Franz Augustin beherbergt heute das Literaturbüro und das Erich Kästner Museum und ist in Dresden einer der zentralen Punkte für literarische Veranstaltungen.

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Frischer Wind weht aus Berlin

Boris Preckwitz, Schriftsteller
Boris Preckwitz, Schriftsteller

Boris Preckwitz wird der neue Stadtschreiber

Wenn er schreibt, hat er keine Hobbys. Er vertieft sich in seinen Text und konzentriert sich auf nichts anderes. Boris Preckwitz (Foto: privat) nennt das „Autorenkrankheit“, angesteckt hat er sich wahrscheinlich schon als Kind. Neben den Abenteuern von Karl May, Mark Twain und Jules Verne, las er sich durch Comics und antike Sagen, später studierte er unter anderem Germanistik und vergleichende Literaturwissenschaft.

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„Allein sind wir nur ein halbes Buch“

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Bianca Raum und Arndt Stroscher sind „Literatwo“

Sie kommen aus gänzlich unkreativen Bereichen: Bianca Raum (28) arbeitet in Dresden als Betriebswirtin, Arndt Stroscher (52) ist Berufsoffizier in München (Foto: privat). Beide lesen. Und zwar in jeder freien Minute. Sie lernten sich kennen, als sie erste Rezensionen auf der Communtiy-Plattform Lovelybooks schrieben, nebenbei starteten gerade ihre ersten Bloggingversuche. Beim Leserkompass-Rezensionswettbewerb gewannen sie den ersten Preis in verschiedenen Kategorien. Sie stellten fest, wie ähnlich ihre Leseleidenschaften waren und gründeten einen gemeinsamen Literaturblog – heute kennt man sie in der Szene als „Literatwo“.

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Von romantisch bis heiter-erotisch

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Meißen holt sein Literaturfest nach

Im Garten, im Keller, auf der Orgelempore, auf dem Dampfer und im Weinberg – in Meißen wird überall gelesen. Nach der Flut im letzten Jahr holt die Stadt vom 5. bis 9. Juni ihr mehrtägiges Literaturfest (Foto: PR/Daniel Bahrmann) nach, traditionelle Themen sind Mittelalter, Renaissance und Fantasy. „Die Meißener organisieren das Fest ehrenamtlich“, erklärt Sprecher Sven Mücklich, „immer mehr Leute melden sich, die ihre Gärten und Keller für Lesungen bereitstellen.“

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Das Alltägliche unter dem Brennglas

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Lesebühne „Phrase4“ bereichert Literaturlandschaft

Ein verräucherter Raum, ein abgewetztes Sofa, dazu passend die stilechte Retro-Lampe … Die Zuhörer sind genauso bunt zusammengewürfelt wie die Sessel, in denen sie sitzen: Sie trinken Kräutertee, Weißwein oder Bier aus Flaschen und lauschen den Worten vierer Dresdner Poeten – meist schmunzelnd, oft lachend, manchmal innehaltend und schluckend.

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Es singt und klingt mit Styropor

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Jördis Lehmann gestaltet das „Plastische“ am Theater

Am liebsten würde sie in ihr Atelier ziehen. „Zu Hause habe ich Werkzeug, hier habe ich Werkzeug, das ist anstrengend!“, erklärt Jördis Lehmann (Foto: Josefine Gottwald). Die Diplom-Designerin mit Schwerpunkt Theaterplastik hat sich vor zehn Jahren mit einer Kommilitonin unter dem Namen „Werk 2“ selbstständig gemacht – und das, obwohl beide eine Zusage von der Leipziger Oper hatten.

Ihr erster Kunde bestellte einen riesigen schwimmenden Gartenzwerg, erinnert sie sich. „Wir haben gesagt, wenn der nächste Auftrag wieder so deprimierend wird, hören wir auf!“ Heute fertigt sie Kostüme, Puppen und Kulissen für fast alle Theater in Dresden, und die Werkstatt in der Erlenstraße ist mittlerweile viel zu klein geworden. Zwischen Büsten und Ölgemälden stapeln sich Eimer und Farben, Nadel und Faden, aber auch Messer und Meißel, Reste von Schaumstoff, Bauschaum und Styropor.

Sie sagt, das Schönste an ihrem Beruf sei, dass man sich ständig für neue Probleme individuelle Lösungen einfallen lassen muss – dabei näht sie einem Hasen die Nase an. Das Studium der Theaterplastik gibt es nur in Dresden an der Hochschule für bildende Künste. Die wenigen Studenten, die durch die Eignungsprüfung kommen, lernen dort nicht nur Steinbildhauerei und Bronzeguss, sondern auch Fliesen legen und tapezieren.

Die Spezialität der Designerin sind Konstruktionen aus Peddigrohr, einem Rattan-ähnlichen Naturmaterial, das sich mit Heißluft biegen lässt. Daraus baute sie schon einen schwimmenden Drachen für die Zauberhafte Nacht der Nymphen in Moritzburg, der dann überraschend bei der Dresdner Schlössernacht wieder „auftauchte“.

Gerade in der Kostümplastik sind stabile Gerüste essentiell; ob ein Kleid mit Flügeln oder ein Pferd, in dem Menschen stecken – Jördis Lehmann kreiert alles, was über die Arbeit eines Schneiders hinausgeht. Haema wirbt mit plüschigen Blutbeutel-Maskottchen, die sie selbst entwickelt hat. Das letzte Kostüm war der Spion aus der „Hochzeit des Figaro“ für die Semperoper. Passenderweise musste das eine monströse Grüne Stinkwanze sein.

Dabei arbeitet sie immer unter Zeitdruck. Jetzt erweckt sie Puppen für „Das singende klingende Bäumchen“ zum Leben; zur Kostümprobe müssen sie ins Wechselbad. Wie im Märchen sind der Vorstellungskraft kaum Grenzen gesetzt: Die Praktikantin bemalt sechs Tauben, von denen vier fliegen und zwei Körner picken können, der verrückte Hase bekommt ein Geweih und der riesige Fisch auf Rädern soll über einen „See“ fahren.

Gebastelt hat Jördis Lehmann schon immer gern: Als Kind fand sie die Puppen in den Läden nicht so schön; von da an baute sie selbst welche – aus allem, was ihr in die Hände fiel. Eine von ihnen trug den Lieblingsschlafanzug ihrer Mutter. „Aber ich habe wirklich nur ein Stück vom Saum abgeschnitten!“, lacht sie.

 Linktipp: www.werk-2.biz

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