„In der Krise spüren wir, was uns wirklich fehlt!“

10 Jahre – 5 Fragen: Silvana Mehnert im Jubiläumsinterview (16)

Das Onlinemagazin elbmargarita.de feiert Zehnjähriges – und schenkt sich selbst zum Jubiläum eine kleine Fragerunde. Die Künstler der Stadt gratulieren per Antwort. Heute die Sängerin und Komponistin Silvana Mehnert, auch bekannt aus der A-cappella-Band „medlz“ und als Miss Rockester (Foto: Robert Jentzsch).

Stelle dich in drei Sätzen selbst vor!
Mein Name ist Silvana Mehnert und ich bin seit 20 Jahren Mitglied der a cappella Band „medlz“. Seit ca. 8 Jahren habe ich noch ein Soloprojekt unter dem Namen „Miss Rockester“. Musikalisch bewege ich mich hier im Singer/Songwriter bzw. Akustik Pop Bereich und das sowohl mit englischen als auch mit deutschen Texten. Neben der Musik bin ich eine große Literaturliebhaberin, ich fotografiere leidenschaftlich gern und bin am liebsten draußen in der freien Natur.

Dein Lieblingsort in Dresden ist …
das Tiki in der Kunsthofpassage. Ich liebe EIS!

Was verbindet dich mit der Stadt?
Hier bin ich geboren und aufgewachsen und im Philharmonischen Kinderchor im Kulturpalast ist der musikalische Grundstein meines Lebens gelegt worden. Obwohl ich jetzt schon seit einigen Jahren in Radebeul lebe, wollte ich die Nähe zu Dresden nie verlieren. Ich liebe diese Stadt, weil sie unglaublich viele Gesichter hat. Ich lausche gern ihren alten Geschichten, ich genieße es, nachts allein durch ihre dann einsamen Gassen zu spazieren und ich schätze die Vielfalt der Dresdner Neustadt, dort kommt mir immer eine Zeile aus Goethes Osterspaziergang in den Sinn:  „Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein“. Ja, und nicht zu vergessen die Elbe, die sich sanft durch diese schöne Stadt schlängelt mit ihren herrlichen Elbauen, die zum Verweilen einladen, das macht diese Stadt einzigartig für mich.  

An welchem Projekt arbeitest du gerade?
Momentan arbeite ich gerade an meinem dritten Soloalbum „Dieser Moment“, welches am 9. Oktober erscheinen soll. Das Besondere an dieser Produktion ist, dass es eine Orchesterplatte zusammen mit der Elbland Philharmonie Sachsen unter der Leitung von Tobias Engeli wird. Es ist erstmals auch ein komplett deutschsprachiges Album, welches inhaltlich auch sehr viel regionalen Bezug hat.

Was macht dir in der Corona-Krise Mut?
Momentan beschleicht mich immer mehr das Gefühl, dass diese Krise eine große Chance für uns sein könnte. Wir waren ja alle so gefangen in unserem eigenen Trott, dass wir teilweise nicht bemerkt haben, wie unser Wertesystem in den letzten Jahren in eine gehörige Schieflage gekommen ist. Diese Krise rückt, aufgrund der einschneidenden Änderungen unseres Alltags, ganz andere Dinge in den Vordergrund. Wir spüren mehr und mehr, was uns wirklich fehlt und worauf wir am wenigsten verzichten können und wollen. Nämlich auf soziale Kontakte, körperliche Nähe, persönliche Freiheiten und Kultur. Ich bin voller Hoffnung, dass diese Erfahrung vielleicht zu einem Perspektivwechsel in verschiedenen Bereichen unseres Lebens und unterm Strich zu mehr Wertschätzung, Achtsamkeit und Nachhaltigkeit führt. Das macht mir persönlich Mut und natürlich die Musik, die endet nämlich nie, wie man überall hört!

Vielen Dank für die schönen Worte!

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