Mehr wert, als alles Geld der Welt!

Natürlich fragt man sich manchmal, warum man das tut – ein Plädoyer fürs Bloggen #darumbloggen

Nein, elbmargarita gehört auch nach fast acht Jahren längst nicht zu den ältesten Blogs in Dresden. Und tatsächlich sind die Bildungsbürger der Kulturstadt mit den Feuilletons zweier Tageszeitungen bis heute im Vergleich noch gut bedient. Die Stadt ist reich an Kultur und trotz widriger Bedingungen gibt und gab es immer genug Menschen, die darüber schreiben wollten. Was dabei meist fehlt, ist allerdings der Fokus auf die kleinen, oft lohnenden Projekte der Studenten und Laiengruppen in der OFF-Szene, auch mangelt es seit Jahren bei den Etablierten an Neugier auf frische Formate und dem Willen zum Ausprobieren, ja schlichtweg an Leidenschaft zur Sache überhaupt.

Damit sind wir schon mittendrin im Thema einer Blogparade, die ich unter dem Titel #darumbloggen just zum Jahresstart selbst ins Leben rief. Denn auch ich frage mich natürlich hin und wieder selbst, warum ich tue ich das, was ich hier tue, eigentlich? Warum blogge ich mit viel Zeitaufwand über das Kulturleben und die liebenswerten Eigenheiten dieser Stadt? Und warum plagt mich nach der langen Zeit noch immer, wenn auf elbmargarita mal drei/vier Tage kein neuer Beitrag erschienen ist, dieses nervöse Kribbeln im Hinterkopf?

Die Antwort ist ganz einfach und an der Fülle der Kapitel und Kategorien dieser Seite schon abzulesen: Ich blogge, weil ich Dresden liebe, weil meine Neugier auf Kultur unerschöpflich ist – und weil mir der Blog in nunmehr acht Jahren Möglichkeiten der Kommunikation eröffnet hat, von denen ich bei der Tageszeitung zuvor niemals zu träumen wagte.

Natürlich hat sich elbmargarita in dieser Zeit mit mir entwickelt: Aus dem Bedürfnis, sich kreativ mitzuteilen, die Kunst des Schreibens über die redaktionellen Verpflichtungen hinaus zu trainieren und dabei das eigene Profil als Kulturjournalistin zu schärfen, ist über die Jahre ein kleines Produkt entstanden. Der Blog spiegelt mich und meine Welt wider – und oft überrascht mich das, was ich im Spiegelbild reflektiert sehe, sogar selbst.

Wie viele Inszenierungen an Dresdner Bühnen hätte ich niemals gesehen, wenn es elbmargrita nicht gäbe? Wie viele interessante Menschen hätte ich vielleicht nie getroffen? Wie viele Gespräche wären nie geführt worden? Ganz sicher hätte ich die meisten der wunderbaren Kollegen, die sich immer wieder um meinen Bloggerstammtisch versammeln, ohne meine Seite niemals kennengelernt. Nicht zuletzt würde ich meine Texte ohne die jahrelange Blogerfahrung heute wohl ganz anders schreiben, als ich es tue.

Inzwischen ist die Seite in der Dresdner Kulturszene bekannt. Ich weiß, dass nicht jedem mein Blick auf die Welt gefällt, dass nicht alle meine Leidenschaft teilen – doch darauf kommt es ja gar nicht an. Ich freue mich, wenn Künstler oder Pressesprecher freundlich fragen, ob ich auf eine Veranstaltung hinweisen kann (auch, wenn es nicht immer klappt) und wenn ich sehe, dass elbmargarita in einem Ranking der besten Kulturblogs auftaucht, dann weiß ich, dass die vielen durchtippten Nächte, die unzähligen Stunden am Laptop und die vollgekritzelten Ideenzettel nicht umsonst waren. Und diese Gewissheit ist viel mehr wert, als alles Geld der Welt!

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