Mit dem Fahrrad um die Welt

Eine Sonderausstellung im Verkehrsmuseum widmet sich Dresdner Fahrradgeschichten

Das speziell gefertigte Trekking-Fahrrad ließ er sich in der Dresdner Neustadt bauen. Dann ging es los: Stefan Utke fuhr in zwei Jahren 13.500 Kilometer mit dem Fahrrad um die Welt. Ein Jahr lang hat der 30-Jährige dieses Abenteuer vorbereitet, das ihn per Drahtesel durch 15 Länder auf drei Kontinenten führte. Geschichten wie diese erzählt die Sonderausstellung „Ich.Fahr.Rad. Fahrradgeschichte(n)“, die vom 30. September bis 18. März im Verkehrsmuseum Dresden zu sehen ist.

Anlass ist die Erfindung des Laufrades vor genau 200 Jahren durch den badischen Forstmeister Karl Friedrich Freiherr Drais – damals eine Revolution: Zwei Räder hintereinander, die einen Balanceakt des Fahrers erfordern, waren ein absolutes Novum zu dieser Zeit. Heute gehört der Drahtesel zu den täglichen Verkehrsmitteln wie der Kaffee zum Frühstück. In Deutschland gibt es etwa 80 Millionen Räder, dem stehen 45 Millionen Pkw gegenüber.

Persönliche Portraits von Dresdner Radfahrern

Viel spannender als technisches Zahlenwerk jedoch sind die Menschen, die Fahrrad fahren und so wie Stefan Utke nun virtuell ihre Geschichten in der Ausstellung erzählen. „Mir ging es bei meiner Reise gar nicht unbedingt in erster Linie ums Radfahren. Das Fahrrad war für mich ein ökologisches Transportmittel, das es mir gestattete, ganz nah an die Menschen in den fremden Ländern heranzukommen“, sagt er zur Eröffnung der Ausstellung am Freitag (29.9.). Dort kann man nicht nur Menschen wie Stefan Utke auf ihrem Weg um die Welt folgen, sondern insgesamt 19 solcher Portraits rund um das Zweirad entdecken. Mittels Touchscreens sind die Interviews mit den Dresdnern auf zwei Rädern anwähl- und hörbar. Auch ein Mitglied der Fahrradstaffel der Polizei und ein Hochradsammler erzählen, was sie mit dem Fahrrad verbindet.

Das Fahrgefühl von Liege- bis Rennrad testen

Der interaktive Teil der Ausstellung lädt die Besucher zudem dazu ein, selbst aufs Rad zu steigen. Auf einem Testparcours kann man am Fitness-Ergometer Radtypen vom Liegerad, Rennrad bis zum Cruiser testen. Museumschef Joachim Breuninger stachelt hier den Ehrgeiz der Besucher an: Die sollen nämlich bis Mitte März über 4000 virtuelle Kilometer auf dem Ergometer zurücklegen. Dresden wäre dann in nur einem halben Jahr einmal – zumindest virtuell – rund um Deutschland geradelt. Wenn das kein Ansporn für eine neue Rad-Geschichte aus Dresden ist!

Info: „Ich.Fahr.Rad. Fahrradgeschichte(n)“, Sonderausstellung im Verkehrsmuseum Dresden, 30. September 2017 bis 18. März 2018

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