Letzte Fahrt für Lottchen

Auch Dresdens Kinderstraßenbahn geht in Rente

Heimlich, still und leise wird Dresdens treue Kinderstraßenbahn „Lottchen“ am 9. Juni ihre letzte Fahrt durch die Stadt antreten. Nach 19 Jahren trennen sich die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) schweren Herzens von der alten Straßenbahn. Der Grund: Die kleine Bahn würde ihre nun anstehende Hauptuntersuchung nur mit großem Reparaturaufwand überstehen und die Verkehrsbetriebe wollen bei der Beförderung von Kindern keinerlei Risiken eingehen, so heißt es. Nach der letzten Fahrt am 09. Juni kommt die Bahn entweder ins DDR-Museum in Pirna oder wird von einem Käufer für weitere historische Fahrten flott gemacht. Vorher können aber 50 Hosterwitzer Hortkinder noch einmal Abschied nehmen.

Zukünftig wird eine der alten Tatra-Straßenbahnen Lottchens Aufgabe übernehmen und die Kinder auf speziellen Rundfahrten durch die Stadt befördern. Das neue Lottchen wird am 2. Juli in der Gleisschleife Wallstraße offiziell eingeweiht. Wie bisher werden das Jugendamt und die DVB die Kinderstraßenbahn zusammen betreuen.

Die Kinderstraßenbahn „Lottchen“ tuckerte seit 1991 durch Dresdens Straßen. Sie hat seither über 120 000 Gäste befördert. Insgesamt war sie mit zwanzig verschiedenen Programmfahrten unterwegs. Ihren Namen verdankt die Bahn dem Dresdner Schriftsteller Erich Kästner, der mit seinem Buch „Das doppelte Lottchen“ zur Namensgebung inspirierte. Seit 1995 ist „Lottchen“ zudem mit dem Spielmobil Felix aus Ratingen in Nordrhein Westfalen befreundet. Dank dieser Partnerschaft haben bereits viele Ratinger Kinder die Sächsische Landeshauptstadt kennen gelernt. (NL)

Infos im Netz: www.dresden.de/lottchen

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2 Kommentare

  1. Och, das ist ja schade! Lottchen war toll.

    Schön, dass man diese Tradition aber mit einem „neuen“ Lottchen aufrecht erhält.

  2. Cool, das Lottchen einen Freund hat. Das wußte ich noch nicht. Aber schade, dass sie in Rente gehen muss. Heißt die neue Bahn dann auch wieder Lottchen? Und was sagt Felix dazu?

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